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Lärm, Dreck, teure Mieten: Während Städte seit Jahrhunderten eine große Anziehungskraft ausüben, sehen sich manche Großstadtmenschen nach einer Alternative auf dem Land um. Vor dem Stress in der Stadt flüchten sie ins ländliche Idyll und bringen die urbane Lebensart mit in die Dörfer. Mobiles Arbeiten macht es möglich. Doch die Arbeit im Homeoffice hat auch Schattenseiten, wie der aktuelle AOK-Fehlzeitenreport zeigt, und neue Technologien verursachen neuen Stress – Digitalstress, lehrt das Forschungsprojekt PräDiTec. Wo lebt es sich nun besser, in der Stadt oder auf dem Land? Wie immer kommt es auf die subjektive Wahrnehmung an, stellt der Teilhabeatlas 2019 fest.
Auch die Zivilgesellschaft lebt von der subjektiven Wahrnehmung der Bürger und ihrem Engagement. Im Gespräch mit unserer Redaktion sagte der Direktor des Maecenata Instituts, Dr. Rupert Graf Strachwitz: „Die großen Krisen lassen sich nur gesamtgesellschaftlich bewältigen. […] Anders als in der Vergangenheit dürfen wir nicht hoffen, dass Parteien und Parlamente die großen Lösungen bringen.“ Gleichzeitig werden die zivilgesellschaftlichen Handlungsräume immer enger. Das ganze Interview und weitere spannende Themen finden Sie in dieser BFS-Trendinfo. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!
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Was haben Staaten wie Russland, China, Türkei und Ungarn gemeinsam? Sie diffamieren Kritiker als „Feinde des Volkes“, sie drangsalieren und verfolgen missliebige soziale Gruppierungen. Wenn es um Einschränkungen demokratischer Freiheiten geht, haben inzwischen auch westliche Länder dunkle Flecken auf der vermeintlich weißen Weste, auch Deutschland. Über den Prozess des „Shrinking Space“, die Tendenz zur Begrenzung zivilgesellschaftlicher Handlungsräume, sprach die Trendinfo-Redaktion mit Dr. Rupert Graf Strachwitz, Direktor des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft.
Nestwärme bedeutet im Tierreich eine unverzichtbare Mindesttemperatur zum Überleben und Aufwachsen. Im sozialen Miteinander meint es das Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen, das Menschen in der Familie und bei Freunden finden. Diese Idee wurde zum Programm, als Elisabeth Schuh und Petra Moske vor 20 Jahren in Trier „nestwärme e. V. Deutschland“ gründeten: „Wir hatten anfangs nur die Absicht, direkt vor unserer Haustür die Situation für Familien zu verbessern, die ihr schwerkrankes oder behindertes Kind zuhause pflegen.“ Daraus erwuchs ein bundesweit aktives Sozialunternehmen mit 15 Standorten, 110 hauptamtlichen Mitarbeitern und 1.800 Ehrenamtlichen.
Schrumpfende Bevölkerung, niedriges Wirtschaftswachstum und verödende Innenstädte schüren Verdrossenheit und Perspektivlosigkeit. Doch die objektive Lage kann von der subjektiven Wertschätzung für die Region, in der man lebt, durchaus abweichen, belegt der Teilhabeatlas 2019 für Ost- und Westdeutschland gleichermaßen. Dazu greift die Untersuchung eine provokante Frage auf: Sollen tatsächlich überall gleiche Lebensverhältnisse hergestellt werden, wie es Politiker gerne versprechen?
Das Wundermittel gegen Abwanderung und Alterung entlegener Landstriche des Ostens wurde noch nicht entdeckt. Der kooperative Dorfladen, das ambulante Versorgungsmodell oder die mobile Sparkasse mögen den Niedergang abfedern, dem Sog der großen Städte setzen sie aber nichts entgegen. Könnten neue Formen urbanen Landlebens eine Trendwende einleiten? Fast unbemerkt sprießen in Ostdeutschland zahlreiche experimentelle Projekte aus dem Boden, bei denen sich digitale Arbeit, Landleben und oft alternative Wohnformen miteinander verbinden.
Bilder zu Medienberichten über das Home Office entführen den Betrachter gerne in die Hängematte, aufs Kuschelbett oder in die Sofa-Lounge. Steht tatsächlich mal ein Schreibtisch im Bild, dann mit Vorliebe als Fußablage für den entspannten Freizeit-Deutschen im Schlabberlook. Dabei hat sich längst herumgesprochen, dass das Büro in den eigenen vier Wänden nicht immer die ideale Voraussetzung ist, um Arbeit, Familie und Haushalt auf einen Nenner zu bringen – nicht für jeden und jede Art von Arbeit. Der aktuelle AOK-Fehlzeiten-Report leuchtet jetzt einen bisher eher vernachlässigten Aspekt aus: Home Office kann der Gesundheit schaden.
Laufend neue E-Mails, zeitgleich die Powerpoint-Präsentation erstellen, dann hängt sich auch noch das Betriebssystem auf: Eigentlich sollen digitale Technologien den Alltag erleichtern. Doch häufig verdichten sie die Arbeit, provozieren ein Gefühl der Fremdbestimmtheit und versetzen die Beschäftigten in Stress. Jeder fünfte Arbeitnehmer hierzulande empfindet Digitalstress im Beruf. Wie macht er sich bemerkbar, wie wirkt er sich auf Leistungsfähigkeit und Gesundheit aus, wer ist besonders gefährdet? Das untersuchten jetzt Wissenschaftler im interdisziplinären Projekt „Prävention für sicheres und gesundes Arbeiten mit digitalen Technologien“ (PräDiTec).
„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung – keine Bildung.“ Gemäß dieser Einsicht, die dem einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy zugeschrieben wird, könnte es ziemlich teuer werden: Jedenfalls, wenn man dem Bildungsmonitor 2019 folgt, der von einer Verschlechterung des Bildungssystems bundesweit bereits im zweiten Jahr in Folge berichtet. Die Untersuchung vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) nimmt eine bildungsökonomische Sichtweise ein – mit Fokus auf dem Beitrag des Bildungssystems zu den Aufstiegs- und Teilhabechancen des Einzelnen und zum Wohlstand der Gesellschaft.
Von Tschernobyl über den Libanon bis in seine Wahlheimat Ecuador: Profi-Koch David Höner setzt mit seinem Schweizer Hilfswerk „Cuisine sans frontières“ auf gelebte Küchendiplomatie. Mit seinen „Projekten der Esskultur“ bringt der „Gastgeber der Hoffnung“, wie ihn die Medien liebevoll nennen, verfeindete Volksgruppen zusammen, indem er ihre Anführer zum Essen einlädt und groß auftischt – für alle Beteiligten eine friedenstiftende Erfahrung.
Gesellschaft
Bedroht der Staat die Demokratie? „Repressive Maßnahmen häufen sich“
Gesundheit
Nestwärme: Wie aus einer Idee in Trier ein Erfolgsprojekt für Deutschland wurde
Demografie
Vielfalt der Regionen schätzen, Schrumpfung akzeptieren
Gesellschaft
Die neue Lust aufs Land: Digitalarbeiter in der Wassermühle
Arbeitswelt
Home Office: Macht meist zufrieden, manchmal auch krank
Arbeitswelt
Neue Technologien am Arbeitsplatz: Digitalstress, lass nach!
Bildung
Bildungsmonitor 2019: Versetzung gefährdet!
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