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Kreativ, eigensinnig und resonanzstark, so rütteln junge Leute heute an verstaubten Strukturen – „Fridays for Future“ und YouTuber Rezo machen es vor. Innovativ, beharrlich und leise nutzen Schüler der Lichtenbergschule aus Darmstadt das Potenzial neuer Medien gegen die grassierende Geschichtsvergessenheit. Mit ihrem Projekt über die Judenvernichtung im NS-Regime begeben sie sich auf digitale Spurensuche und setzen sich mit der Stadtgeschichte auseinander. Zugleich überzeugten sie damit die Jury des „Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2019“ und erhielten kürzlich in Berlin den Hauptpreis in der Kategorie „Schulen“.
Drei weitere Hauptpreise wurden in den Kategorien „Bürgerstiftungen“, „Genossenschaftsbanken“ und „Medien“ verliehen, 16 Gewinner nahmen Anerkennungspreise entgegen. Das Preisgeld betrug insgesamt 40.000 Euro. Bewerben konnten sich Schulen der Sekundarstufen I und II mit dem Lernkonzept des Service Learning, Bürgerstiftungen, welche die „10 Merkmale einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen erfüllen, gesellschaftlich aktive Genossenschaftsbanken im Bundesverband Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sowie Journalisten mit wegweisenden Beiträgen zum bürgerschaftlichen Engagement.
Die gemeinnützige Stiftung Aktive Bürgerschaft macht schon in ihrem Namen klar: Sie setzt sich für eine engagierte Zivilgesellschaft ein, betont Eigenverantwortung, Freiwilligkeit und Selbstorganisation. Das breite Spektrum an Stiftungen, Vereinen, Freiwilligenagenturen und Ehrenamtsbörsen hierzulande macht die Bereitschaft zur tatkräftigen Mitverantwortung sichtbar. Die Aktualität des Engagements speist sich sowohl aus den Grenzen des Sozialstaates als auch aus dem Wunsch nach Zähmung eines ungehemmt marktgetriebenen Gewinnstrebens.
„Die Stiftung Aktive Bürgerschaft ist das Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der Volksbanken Raiffeisenbanken“, beschreibt sich die Einrichtung auf ihrer Homepage. Und weiter: Sie unterstütze bundesweit mehr als 400 Bürgerstiftungen bei Managementaufgaben, Projekten und der Gewinnung von Stiftern und Aktiven. Lernen und Bildung haben bei ihren Aktivitäten hohen Stellenwert. „Das zeigt“, so Dr. Peter Hanker von der Aktiven Bürgerschaft, „dass Bildung und bürgerschaftliches Engagement entscheidend zur Demokratie in unserem Land beitragen – ob in Schulen, Bürgerstiftungen oder an anderen Orten.“ In diesem Sinne bietet die Stiftung ihr Service-Learning-Programm „sozialgenial“ an 700 Schulen an, um junge Menschen fundiert an ehrenamtliches Handeln heranzuführen.
Der Förderpreis zählt zu den ersten Auszeichnungen für bürgerschaftliches Engagement hierzulande und wird seit 1998 alle zwei Jahre verliehen. In diesem Jahr richtete sich die Ausschreibung erstmals nicht nur an Bürgerstiftungen, sondern auch an Schulen, Genossenschaftsbanken und Medien. Die nächste Bewerbung beginnt im Juni 2020, die Preisverleihung wird am 7. Mai 2021 stattfinden.
* Der Beitrag von Preisträgerin Inga Michler erschien am 15. Juli 2018 in der Welt am Sonntag und am 16. Juli 2018 unter dem Titel „Der neue Egoismus der Mittelschicht“ auf Welt Online.
Zum Förderpreis Aktive Bürgerschaft, zu den Preisträgern und ihren Projekten, den Laudatoren und der Jury:
www.aktive-buergerschaft.de/buergergesellschaft/foerderpreis-aktive-buergerschaft
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