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Viele große Erfindungen teilen das Schicksal, dass anfangs niemand an sie glaubt. Legendär der Ausspruch von IBM-Boss Thomas Watson im Jahr 1943: „Es gibt vielleicht einen Markt für vier, fünf Computer auf der ganzen Welt.“ Manchmal bemüht sich auch die Konkurrenz, eine geniale Idee kaputt zu reden. „Das iPhone hat keine Chance, auf dem Markt zu bestehen“, befand in diesem Sinne Microsoft-Chef Steve Ballmer 2007. Und tatsächlich: Innovative Ideen sind kein Selbstläufer, mögen sie auch noch so gut sein. Das gilt auch für den sozialen Bereich. Bei Projekten der gesundheitlichen Versorgung, des ländlichen Strukturwandels oder nachhaltigen Konsums ist gut gemeint nicht gleich erfolgreich. Eine europaweite Studie beschäftigt sich daher mit einem spannenden Thema: Wie führt man soziale Innovationen zum Geschäftserfolg?
Die Studie „Neue Technologien und soziale Innovationen“ wurde vom Steinbeis-Europa-Zentrum zusammen mit dem Centrum für soziale Inventionen und Innovationen der Universität Heidelberg erstellt. Sie untersucht Entwicklungsfaktoren sozialer Projektideen von hoher technologischer und wirtschaftlicher Relevanz. Aus anfänglich 100 ausgewählten Projekten wurden 19 näher unter die Lupe genommen und fünf davon als detaillierte Fallstudien dargestellt.
Die in den Fallbeispielen beschriebenen Firmen haben unterschiedliche Organisationsformen – vom Start-up über den Verein bis zum Großunternehmen –, sind zum Teil im europäischen Ausland angesiedelt und arbeiten in unterschiedlichen Branchen.
Die Autoren entdeckten bei ihrer Unternehmensanalyse fünf Themenfelder, die von hoher Bedeutung für den Erfolg sozialer Innovationen sind: neue Technologien, Kommunikation, Kooperation, Geschäftsmodell bzw. Markt und Finanzierung. Daraus leiten sie folgende Handlungsempfehlungen an Sozialunternehmer ab:
Die Studie versteht sich als Plädoyer für gute Erfolgschancen sozialer Unternehmen, auch und vor allem bei Geschäftsideen von hoher wirtschaftlicher und technologischer Relevanz. Soziale Innovationen werden angesichts des raschen Wandels an Bedeutung gewinnen, sind die Forscher sicher; technische Neuerungen, die ihr komplexes soziokulturelles Umfeld unberücksichtigt lassen, haben es hingegen eher schwer. Wichtig sei, sich vom oft behaupteten Widerspruch zwischen sozialem Auftrag und Wirtschaftlichkeit zu verabschieden, meinen die Autoren: „Es ist höchste Zeit, diese Dichotomie aufzuheben, denn diese beiden Ziele stehen nicht in Konkurrenz zueinander, ganz im Gegenteil: Soziale Innovationen können durch wirtschaftlichen Erfolg ihre sozialen Ziele noch besser erreichen.“
Victoria Blessing / Sarah Mortimer / Ute Bongert / Georg Mildenberger / Jonathan Loeffler, Neue Technologien und soziale Innovationen. Europäische Forschungsstudie über öffentliche und private Initiativen, hg. vom Steinbeis-Europa-Zentrum, gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, Stuttgart 2018, 182 Seiten, Download
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