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Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter Einsamkeit. Dem Zusammenhang von Einsamkeit, Isolation und räumlichen Strukturen schenkt die Wissenschaft jedoch erst seit kurzem eine größere Aufmerksamkeit. Es zeigt sich, dass die anhaltende Erfahrung von Einsamkeit, sozialer Isolation und Exklusion das Vertrauen in Institutionen und den Glauben an den gesellschaftlichen Zusammenhalt verringert. „Es scheint daher politisch geboten, nicht nur die durch Einsamkeit entstandenen Gesundheitskosten zu betrachten, sondern ebenso die politischen und gesellschaftlichen Folgekosten von Vereinsamung und Marginalisierung“, rät Prof. Dr. Claudia Neu in einer Expertise für das „Kompetenznetz Einsamkeit“.
Zunächst klärt die Professorin für Soziologie an den Universitäten Göttingen und Kassel über die Bedeutung wichtiger Begriffe auf.
In der Zeit vor der Pandemie waren Menschen weltweit auf sehr unterschiedliche Weise vom Gefühl der Einsamkeit betroffen. In Europa litten vor allem die Bürger*innen der südlichen und östlichen Länder darunter, während das Phänomen in Skandinavien und den Niederlanden kaum eine Rolle spielte. Deutschland lag zusammen mit anderen EU-Staaten wie Italien und Frankreich im Mittelfeld.
Wie erste Forschungsergebnisse belegen, haben sich die Einsamkeitswerte europaweit nicht nur stark erhöht und sondern weitgehend auf hohem Niveau angeglichen. Das zeigen Zahlen der OECD: Im Frühsommer 2020 war eine von sieben Personen meistens oder immer einsam. Diese Zahl stieg im Frühjahr 2021 auf eine von fünf Personen. Nicht nur in der EU, sondern weltweit ist es vor allem die junge Generation (18-25 Jahre), die von Einsamkeit betroffen ist. Weder die Bevölkerungsdichte noch der Siedlungstyp (Stadt oder Land) sind hierbei ausschlaggebend.
Zwar ließen sich fundierte Aussagen über den Einfluss räumlicher Strukturen auf das Einsamkeits- und Isolationsgeschehen aufgrund der sehr überschaubaren Datenlage zwar derzeit noch nicht treffen, räumt Claudia Neu ein. Erste Ergebnisse zeigten allerdings einen Zusammenhang von (wahrgenommener) Quartiersausstattung und Einsamkeit auf.
Daher gibt die Expertise den Akteur*innen vor Ort folgende Handlungsempfehlungen mit auf den Weg.
Weitere Informationen:
https://kompetenznetz-einsamkeit.de/publikationen/kne-expertisen/kne-expertise-08-neu
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