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in der Corona-Krise ringen soziale Organisationen und Unternehmen um Krisenbewältigung; einige fühlen sich wenig wertgeschätzt, manche fürchten um ihre Existenz. Hilfsprogramme laufen an, konstruktive Kommunikation ist jetzt gefragt.
Abseits dessen stellt sich eine Frage immer dringlicher: Warum nehmen wir die weltweite Gefahr des Klimawandels nicht ebenso ernst wie die neuartige Viruserkrankung? Dass ein Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und der Übertragung von Viren durch Tiere auf den Menschen besteht, zeigt Dr. Ina Knobloch in ihrem gerade erschienenen Buch „Shutdown“. Mit der Biologin sprachen wir per Skype über ihre Einschätzung der Situation. Der Frage, wann Gesellschaften eigentlich lernen, gehen wir in der Rubrik Nachhaltigkeit auf den Grund. Ein schönes Beispiel für Umwelterziehung ist das soziale Start-up Ackerdemia. Gründer Dr. Christoph Schmitz berichtet im Interview über grünes Lernen in Kitas, Schulen und Unternehmen.
Durch die Corona-Pandemie hat notgedrungen die Digitalisierung einen gewaltigen Schub bekommen. Passend zum Start der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 werfen wir einen Blick auf eine digitale Vision für Europa.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und eine schöne Sommerzeit.
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Bank für Sozialwirtschaft
Wo eine Krise, da viel Licht: Zu Corona-Zeiten erlebt soziales Engagement eine neue Blüte, packen Menschen in der Nachbarschaft an, gründen Helferinitiativen, sammeln Spenden. Damit erweist sich zivilgesellschaftliches Handeln nach der Flüchtlingskrise wieder einmal als systemrelevant. Doch zugleich beutelt die Corona-Krise auch die Helfer und bedroht manche gemeinnützige Organisation in ihrer Existenz. Dramatische Einnahmeausfälle und der Schock abrupter Digitalisierung stellen ihre Arbeitsfähigkeit in Frage.
Dieses Geschenkpaket kam gar nicht gut an: Mehrere Millionen Mund-Nase-Masken hatte das NRW-Familienministerium den Kitas pünktlich zum Regelbetriebsstart im Juni versprochen. Stattdessen kamen Bastelsätze an, die erst noch in Handarbeit zu gebrauchsfertigen Masken zusammengeklebt werden mussten. „Ein schlechter Scherz“, fühlten sich doch manche Kitas zum „Hobbybasteln“ vereinnahmt. Diese beiläufige Begebenheit aus dem Kita-Alltag entspricht exakt den Ergebnissen der neuesten Studie des Deutschen Kitaleitungskongresses (DKLK) zur Wertschätzung und Anerkennung von Kita-Leistungen.
Wie gehen Menschen mit der Corona-Krise um? In welcher Phase der Krise befindet sich unsere Gesellschaft aktuell? Was ist für die Zukunft zu beachten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Kölner Rheingold-Institut. Sein Fazit: Es gibt fünf unterschiedliche Strategie-Typen zur Bewältigung der Corona-Krise. Aufgabe einer guten Kommunikation ist es, für jeden Typus die richtige Ansprache zu finden und dessen individuelle Stärken zu nutzen, um die Krise gemeinsam zu überstehen.
Die harten Maßnahmen zur Abwehr der Corona-Pandemie zeigten eine eindrucksvolle Handlungsfähigkeit von Politik und Gesellschaft. Ganz anders sieht unser Umgang mit Klimawandel und Umweltzerstörung aus. Schon lange kennen wir diese Gefahren und wissen, dass wir etwas dagegen tun können. Doch Erkenntnis und Handeln sind zweierlei, Wissen macht noch keine Verhaltensänderung. Sind wir einfach nur Ignoranten und Egoisten? Warum schaffen wir es nicht, die Weichen zum rücksichtsvollen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten umzulegen?
Auf Entdeckungstour im selbst angelegten Schulgarten: Kinder säen, ernten und essen ihr eigenes Gemüse. Hier erfahren sie, woher die Tomaten auf der Pizza kommen, lernen Gurken von Zucchini unterscheiden und lassen sich krumme Möhren schmecken. Dieses Lernerlebnis macht das soziale Start-up Ackerdemia möglich. Die Trendinfo-Redaktion sprach mit dem Gründer, Geschäftsführer und Agrarökonom Dr. Christoph Schmitz (37) über das grüne Bildungsprogramm für Kitas, Schulen und neuerdings auch Unternehmen.
Beim aktuellen Plan der EU-Kommission zur Regulierung der großen Online-Plattformen dürfte Facebook-Chef Mark Zuckerberg wohl kaum den „Gefällt mir“-Button drücken. Tech-Bosse aus dem Silikon-Valley blicken derzeit sorgenvoll nach Brüssel, weil ihre milliardenschweren Geschäfte im Binnenmarkt beschnitten werden könnten. Das europäische Interesse gilt aber nicht nur einer Zähmung der Plattformen, sondern auch einem eigenständigen Modell des digitalen Humanismus, begründet eine Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Sinkende Arbeitslosigkeit, mehr Kaufkraft, weniger Schulden: Der Osten holt wirtschaftlich auf. Insgesamt zwölf Aufsteigerregionen hat eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft hierzulande ausgemacht, und die Top Vier liegen alle in Ostdeutschland. „Im 30. Jahr nach der Wiedervereinigung zeigen sich in vielen Regionen Ostdeutschlands deutliche Aufholprozesse“, so die Studienautoren. Sie gehen davon aus, dass der Aufschwung trotz Corona-Krise anhalten wird: Denn die ostdeutschen Regionen hätten eine resistentere Wirtschaftsstruktur als beispielsweise Süddeutschland.
Das Virus ist neuartig, die Corona-Faktenlage verschiebt sich täglich, und manchmal mag man gar nichts mehr hören von Aerosolen, Quarantäne und Ausbreitungsgeschwindigkeiten. Virologen warnen nach wie vor, dass wir womöglich erst am Anfang der Jahrhundertpandemie stehen. Niemand weiß so genau, was noch kommt. Von daher ist es kühn, dass die Biologin Dr. Ina Knobloch wenige Monate nach dem Ausbruch in Europa versucht, die laufende Corona-Krise einzuordnen. Kühn – aber spannend!
Zivilgesellschaft
Corona-Krise: Auch die Hilfsorganisationen brauchen Hilfe
Bildung
Der schlechte Scherz vom Basteljob
Arbeitswelt
Individuelle Bewältigungsstrategien erkennen und stärken
Nachhaltigkeit
Mehr als Wissen: Bildung für nachhaltige Entwicklung
Soziales Unternehmertum
Ackern, aufblühen, ernten in der GemüseAckerdemie
Digitalisierung
Europas Zukunft zwischen den Tech-Giganten
Wirtschaft
Top-Aufsteigerregionen in Deutschland: Vom Osten lernen
Buchempfehlung
Ina Knobloch: Shutdown. Von der Corona-Krise zur Jahrhundert-Pandemie
Susanne Bauer
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Erscheinungsweise: monatlich
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