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Die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ) in Salzburg sammelt und bewertet aktuelle Zukunftsliteratur vornehmlich des deutschen Sprachraums und stellt diese in ihrer Zeitschrift „pro ZUKUNFT“ vor. 140 aktuelle Titel werden jährlich analysiert. Mit den „Top Ten der Zukunftsliteratur“ hebt das aus Alfred Auer, Hans Holzinger und Walter Spielmann bestehende JBZ-Team die zehn wichtigsten Neuerscheinungen des vergangenen Jahres besonders hervor, die gesellschaftliche Entwicklungen kritisch reflektieren und neue Zukunftsperspektiven eröffnen.
Die „Top Ten des Jahres 2017“ wurde nach fünf Kriterien ausgewählt:
Die zehn ausgewählten Titel stellen wir Ihnen anhand der Pressetexte der Verlage vor:
C.H. Beck, 576 Seiten, gebunden, 24,95 €, ISBN: 9783406704017
In seinem Kultbuch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ erklärte Yuval Noah Harari, wie unsere Spezies die Erde erobern konnte. In „Homo Deus“ stößt er vor in eine noch verborgene Welt: die Zukunft. Was wird mit uns und unserem Planeten passieren, wenn die neuen Technologien dem Menschen gottgleiche Fähigkeiten verleihen – schöpferische wie zerstörerische – und das Leben selbst auf eine völlig neue Stufe der Evolution heben? Wie wird es dem Homo Sapiens ergehen, wenn er einen technikverstärkten Homo Deus erschafft, der sich vom heutigen Menschen deutlicher unterscheidet als dieser vom Neandertaler? Was bleibt von uns und der modernen Religion des Humanismus, wenn wir Maschinen konstruieren, die alles besser können als wir? In unserer Gier nach Gesundheit, Glück und Macht könnten wir uns ganz allmählich so weit verändern, bis wir schließlich keine Menschen mehr sind.
Gütersloher Verlagshaus, 394 Seiten, gebunden, 24,99 €, ISBN: 978-3-579-08693-4
In seinem ersten, weltweit beachteten Bericht zur Lage der Menschheit (»Die Grenzen des Wachstums«, 1972) prognostizierte der Club of Rome den ultimativen Kollaps des Weltsystems in den nächsten 50 Jahren. Seitdem hat sich viel verändert und wir verfügen über genügend neues Wissen für die erforderlichen Veränderungen zum Erhalt unserer Welt. Sehr wohl sind laufende Trends aufzuhalten und sind wir in der Lage, bestimmte Philosophien und Überzeugungen ad acta zu legen. Somit können wir uns auf eine aufregende Reise in die Zukunft machen.
Der vorliegende neue Bericht des Club of Rome formuliert die Agenda für alle gesellschaftlich relevanten und möglichen Schritte der nächsten Jahre: faktenorientiert und debattenstark.
Hanser Verlag, 544 Seiten, 28,- €, ISBN 978-3-446-25463-3
Bald werden uns kleine Reaktoren im Garten mit Energie versorgen. Das Waldsterben lässt sich nicht mehr aufhalten. Der Sozialismus macht ein Ende mit der sozialen Ungerechtigkeit. Wirklich? Joachim Radkau hat erforscht, wie sich die Deutschen seit 1945 ihre Zukunft ausgemalt haben. Hoffnungen und Ängste, Prognosen und Visionen, fatale Irrtümer und unerwartete Wendungen: Im Rückblick staunt man, wie sicher wir zu wissen glauben, was auf uns zukommt. Dabei sind diese Vorstellungen oft Grundlage weitreichender Entscheidungen, ob es nun um die Umwelt geht, um die Rente oder die Bildung. Ein ungewöhnlicher Blick auf die deutsche Geschichte von einem der originellsten Historiker unserer Tage.
Promedia, 240 Seiten, 19,90 €, ISBN: 978-3-85371-418-8.
Computeralgorithmen übertreffen das menschliche Denkvermögen in immer mehr Bereichen. Roboter erledigen die Hausarbeit und beaufsichtigen Schulkinder. Künstliche Intelligenz ist im Vormarsch. Und in den Fabriken werden Arbeiter weitgehend überflüssig. Keine Woche vergeht, ohne dass nicht ein Zeitungsbericht derart tiefgreifende Umwälzungen ankündigt. Digitale Technik wird, so heißt es, zu einer umfassenden Automatisierung führen. Manche Wissenschaftler sagen voraus, dass bis zu 80 Prozent aller Arbeitsplätze in den nächsten Jahrzehnten wegfallen. Was wird aus der Arbeit im 21. Jahrhundert? Matthias Martin Becker analysiert die neuen Rationalisierungsstrategien und erklärt, was sich hinter Schlagworten wie Crowdwork, Maschinenlernen, Prosument, Industrie 4.0 und Precision Farming verbirgt.
Hanser, 224 Seiten, 18,- €, ISBN 978-3-552-06338-9
Der Gründer der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung Christian Felber widmet sich möglichen Alternativen zu TTIP, WTO & Co, deren Zustandekommen immer unwahrscheinlicher wird. Er plädiert konsequent dafür, der Ideologie von Freihandel, Standortwettbewerb und noch mehr Globalisierung endgültig abzuschwören. Weniger Hürden soll es für jene Staaten und Unternehmen geben, die einen Beitrag leisten, um die eigentlichen Ziele der Wirtschaft zu erreichen: nachhaltige Entwicklung, Verteilungsgerechtigkeit, kulturelle Vielfalt oder sinnvolle Arbeitsplätze. Und Barrieren im Handel für jene, die Menschenrechte missachten, für Klimasünder und Ausbeuter.
Hanser, 224 Seiten, 20,- €, ISBN 978-3-446-25664-4
Freiheit, Demokratie, Gerechtigkeit: Die Ideen des modernen Staats entstanden während der Aufklärung. Im 21. Jahrhundert haben wir uns längst daran gewöhnt. Dass Populisten mit dem Versprechen einer autoritären Gesellschaft Mehrheiten organisieren, ist dagegen eine neue Erfahrung. Der Historiker Philipp Blom sieht die westlichen Gesellschaften vor einer prekären Wahl: radikale Marktliberale einerseits, autoritäre Populisten andererseits. Sie gaukeln uns einfache Lösungen für die globalen Herausforderungen vor. Nur mit einem illusionslosen, historisch informierten Blick auf die Gegenwart und mit der Überzeugung, dass allen Menschen ein freies Leben zusteht, können wir unsere humane Gesellschaft retten.
Fischer Taschenbuch, 128 Seiten, 8,- €, ISBN: 978-3-596-29915-7
Populisten dominieren immer stärker den öffentlichen Diskurs, Politik und Medien reagieren aufgeschreckt. Es scheint fast vergessen, dass es immer noch eine demokratische und freiheitliche Mehrheit gibt. Zeit sich zu Wort zu melden! Der Bestsellerautor und Sozialpsychologe Harald Welzer liefert die Argumente, die man allen rechtspopulistischen Dummheiten erfolgreich entgegenhalten kann.
Springer, 331 Seiten, 29,99 €, ISBN 978-3-658-13721-2
Das Lehrbuch richtet sich an Studierende und Lehrende, die sich mit Bürgerbeteiligung und politischer Partizipation in Deutschland und anderen Demokratien beschäftigen. Dazu gehören unter anderem Wahlen, Bürger und Volksentscheide, informelle Formen der Beteiligung. Das Buch bietet einen umfassenden Überblick über die demokratietheoretischen Grundlagen, die institutionellen Rahmenbedingungen und die relevanten Theorien zur Erklärung von Beteiligung. Dabei werden die wichtigsten Formen der politischen Partizipation und Bürgerbeteiligung hinsichtlich ihrer theoretischen und strukturellen Eigenschaften einzeln dargestellt. Zahlreiche empirische Daten und Interpretationen ergänzen die Ausführungen und vermitteln ein aktuelles Bild der Beteiligungslandschaft.
Suhrkamp Taschenbuch, 148 Seiten, 17,- €, 978-3-518-58693-8
Erst seit den 1960er Jahren widmen sich die Künste gezielt der technischen Klang- und Bildaufzeichnung. Wo vorher nur Slapstick und Surrealismus war, schießen verschiedene Genres aus dem Boden. Als behäbig erweist sich dabei eine Kulturkritik, die immer noch versucht, die Filme der entlang der Unterscheidung von E (ernst) und U (unterhaltsam) zu sortieren. In seinen Frankfurter Adorno-Vorlesungen von 2015 zeigt Diedrich Diederichsen, dass ihr Gemeinsames viel entscheidender ist: das Bemühen, den verstörenden Effekt der Aufzeichnung und Wiedergabe von Körpern, Stimmen und anderen Realweltsplittern einzuarbeiten, zu verstärken, umzuleiten, der Kunst anzupassen oder die Kunst um den – sei es aggressiven oder zärtlichen – Effekt herum zu entwickeln.
Campus, 428 Seiten, 29,95 €, ISBN 978-3-593-50766-8
In den Vereinigten Staaten verstärkt sich der Eindruck, in zwei unterschiedlichen Ländern zu leben. Der Graben zwischen Liberalen und der extremen Rechten scheint größer als je zuvor. Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hat die ohnehin große Kluft manifestiert. Bereits lange vor Trumps Wahlsieg verlässt die Soziologin Arlie Russell Hochschild die Komfortzone ihres linksliberal geprägten Lebens in Berkeley, Kalifornien, und macht sich auf den Weg zu Menschen, die politisch nicht weiter von ihr entfernt sein könnten. Sie will verstehen, was diese Menschen treibt, die scheinbar gegen ihre eigenen Interessen die ultrakonservative Tea Party unterstützen. Arlie Russell Hochschild reiste ins Herz der amerikanischen Rechten, nach Louisiana, und ergründete über Jahre hinweg Einstellungen und Gefühle ihrer Landsleute.
Die Bewertung der Bücher nach den fünf oben genannten Kriterien finden Sie hier.
Krankenhaus
Digitalisierung im Krankenhaus: Keine Angst vor Jobverlust!
Pflege
Ambulante Pflege 4.0: Digitalisierung im Schneckentempo
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Umfrage: Bürger haben Angst vor dem Pflegeheim
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Globalisierung
Die EU als Teil der Problemlösung
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