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Sie treiben die lokale Energieautonomie voran, sorgen für aktive Bürgerbeteiligung und tragen mit E-Bike-Schnellwegen zur Mobilitätswende bei. Sie machen schon den Kita-Nachwuchs mit Naturschutz vertraut und forsten ihren Wald standortgerecht auf – Pionierkommunen für zukunftsweisenden Umwelt- und Klimaschutz. Die drei besten erhielten kürzlich den zum zehnten Mal verliehenen Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Das Preisgeld von jeweils 20.000 Euro ging an Stuttgart, Geestland (Landkreis Cuxhaven) und Fuchstal (Landkreis Landsberg, Bayern).
Zehn Städte und Gemeinden standen im Finale, drei große, drei mittelgroße und vier kleine Kommunen. Jede Kategorie stellt einen Gewinner. Teilnahmevoraussetzung sind vorbildliche Aktivitäten in Klima- und Artenschutz, Ressourcenschonung und sozialem Miteinander. Prüfstein ist die UN-Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs).
Die Finalisten zeigen mit ihren Aktivitäten und Projekten, dass jede Kommune im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur nachhaltigen Entwicklung beitragen kann. Umwelt- und Klimaschutz beginnt vor der eigenen Haustür, getreu der Devise „Global denken, lokal durchstarten“. Wichtig ist die Verknüpfung aller Maßnahmen zu einem schlüssigen Handlungskonzept, das die schwierige Balance von Ökologie und Klima mit wirtschaftlichen und sozialen Erfordernissen wahrt. Wie das konkret aussehen kann, sei am Beispiel der Siegerkommunen kurz dargestellt.
In ihrer Eigenschaft als Pilotkommune bei der Erprobung der SDG-Indikatoren orientiert sich Stuttgart (630.000 Einwohner) am Aktionsprogramm „Weltklima in Not – Stuttgart handelt“: Der Neubau städtischer Gebäude erfolgt ausnahmslos im Plusenergie-Standard, vier städtische Betriebe wurden gemeinwohlökonomisch bilanziert. Ein Förderprogramm unterstützt stadtweit Vorhaben zu Energieeffizienz und Klimaschutz. Ein jährliches Monitoring verifiziert die Treibhausgas-Reduktion auf Basis des 1,5-Grad-Ziels von Paris. Auch in puncto Bürgerfreundlichkeit konnte die baden-württembergische Landeshauptstadt punkten: mit Beteiligungsverfahren für den „Bürgerhaushalt“, als „Kinderfreundliche Kommune“ gemäß der UN-Kinderrechtskonvention und mit einem Ausbildungscampus für Geflüchtete.
In der niedersächsischen Kommune (31.000 Einwohner) wird „Enkelkindtauglichkeit“ großgeschrieben. Dahinter steht eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie quer durch den Ort. Sichtbar an 35.000 neugepflanzten Bäumen und 100.000 Quadratmetern Blühflächen. Die Zertifizierung als dena-Energieeffizienz-Kommune ermöglicht modernes Energiemanagement, auf der „Zukunftsplattform Geestland“ vernetzen sich Unternehmen und präsentieren ihre Projekte zur CO2-Einsparung. Darüber hinaus zeigen eine Umweltschule, die Gemüse-Acker-Kita und die Arbeit des Jugendparlaments, dass klima- und umweltfreundliches Bewusstsein schon in jungen Jahren geschaffen werden kann.
Ein eigenes Wärme- und Stromnetz soll die regenerative Energieversorgung der 4100-Einwohner-Gemeinde am Lech sicherstellen. Dafür sorgen Photovoltaik, Wasserkraft, Biogas und vier Windkraftanlagen. Weitere Maßnahmen sind dem Carsharing, einer Mobilitäts-App und dem Ausbau von E-Ladesäulen gewidmet – alles innerhalb des vom Bundesinnenministerium geförderten Modellprogramms „Smart Cities“. Eine Online-Plattform für rege Bürger*innenbeteiligung ist im Aufbau, innovative Ideen wie die „Lech-tal-Boxen“ fördern die Versorgung mit regionalen Produkten.
Einige der ausgezeichneten Kommunen zeigen, dass eine klimafreundliche Transformation den ohnehin anstehenden Umbau der lokalen Infrastruktur dynamisch vorantreibt.
Die Auszeichnungen werden jedes Jahr von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen vergeben. Die Vielfalt der eingereichten Projekte zeigt, dass die lokale Ebene bei der Erreichung der Agenda 2030 eine entscheidende Rolle spielt: Die Ziele sind ehrgeizig, die Zeit drängt, betonen die Veranstalter: 2030 Kommunen und 90 Prozent der Menschen hierzulande sollen bis 2030 in einer Agenda 2030-Kommune leben.
Kommunen als Champions der Transformation. Deutscher Nachhaltigkeitspreis Städte und Gemeinden:
www.nachhaltigkeitspreis.de/kommunen
www.nachhaltigkeitspreis.de/kommunen/faq-staedte-und-gemeinden
SDG-Portal, SDG-Indikatoren für Kommunen
https://sdg-portal.de/de
* General-Anzeiger Bonn, Ahr als Modellregion: Wissenschaftler fordern erneuerbare Energien, 13.01.2022
Rhein-Zeitung.de, Wiederaufbau samt Energiewende: Der Weg zum SolAHRtal ist möglich, 22.11.2021
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