Suche
Drückende Hitze, die Luft steht in den Straßen. Schon im Hochsommer rascheln erste Laubblätter übers Trottoir, immer häufiger sieht man Bäume mit einem grünen Wassersack um den Stamm geschnallt. Aber auch das: Unwetter mit Starkregen und Hagel räumen Dächer ab, überfluten Keller und verwandeln Ortskerne in Flusslandschaften. Der Klimawandel rückt spürbar nahe, Wetterextreme mit Trockenperioden, Starkregen und Hagelschlag setzen Kommunen unter Handlungsdruck. Ein Hintergrundpapier des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) klärt auf, wie sich Kommunen auf den Klimawandel einstellen können.
Städte reagieren auf extreme Wetterlagen besonders empfindlich. Dichte Bebauung wirkt als Wärmespeicher und hemmt die Luftzirkulation, großflächige Bodenversiegelung verhindert Abkühlung durch Verdunsten. Heftige Niederschläge in kurzer Zeit überfordern die Kanalisation, fluten Keller und beschädigen Gebäude. Der Temperaturunterschied zwischen Stadt und Umland kann bis zu zehn Grad Celsius betragen. Nach einer Umfrage des Bundesumweltamtes (2018) erstellen immer mehr Kommunen Gefahrenkarten, in denen Risikozonen für Aufheizung und Überflutung dargestellt sind. Kommunen und Eigentümer erhalten damit Hilfen zur Planung von Anpassungsmaßnahmen. Die aufgelisteten Maßnahmen des Hintergrundpapiers gliedern sich nach Hitze- und Starkregenereignissen:
Eine intelligente Infrastrukturplanung zielt auf die großflächige Rückhaltung und Ableitung von Regenwasser. Dazu eignen sich zusätzlich zu den genannten Beispielen auch tieferliegende Flächen wie Sportplätze, Parkplätze und Schulhöfe. Zentrale Herausforderung ist die kontrollierte Lenkung des Wassers in offene Mulden, Gräben und weitere Speicher, etwa durch die Einbeziehung von Straßen und natürlichem Gefälle.
Knapp 80 Prozent aller Deutschen wohnen in Städten oder Ballungsräumen. Deutschland hat 79 Großstädte, also Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Das Klimathema geht zwar alle an, betrifft aber nicht alle Städte gleichermaßen – eine küstennahe Metropole wie Hamburg setzt andere Prioritäten als Berlin oder Köln. Die Digitalisierung eröffnet auch hier neue Möglichkeiten: So soll das aktuell an der Universität Hannover entwickelte Simulationsprogramm MOSAIK-2 die Verantwortlichen darin unterstützen, auf der Basis präziser Prognosen für lokale und regionale Klimafolgen geeignete Anpassungsmaßnahmen zu planen. Klar ist: Es bedarf vielfältiger Anstrengungen, um die bedrohlichen Klimaveränderungen zu mindern und so zum Erhalt einer lebenswerten Umwelt beizutragen. Viele Akteure können dazu beitragen – Politiker, Planer, Wissenschaftler – und wir selbst.
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (Hg.), Hitze und Starkregen: Wie sich Städte anpassen können. BBSR-Hintergrundpapier, August 2020, Download
Informationsportal des BBSR zu Klimawandel und Raumentwicklung:
www.klimastadtraum.de
Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hg.), Wie stark trifft der Klimawandel unsere Städte? (Pressemeldung)
Umweltbundesamt (Hg.), Umfrage: Wirkung der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) für die Kommunen, Januar 2019, Download
NABU-Bundesverband (Hg.), StadtKlimaWandel. Rezepte für mehr Lebensqualität und ein besseres Klima in der Stadt, Berlin 2010, Download
Pflege
Was tun gegen psychischen Stress in schweren Zeiten?
Arbeitswelt
Heute Chef, morgen Mitarbeiter – Hauptsache agil
Gesellschaft
„Am liebsten ein Einfamilienhaus irgendwo auf dem Dorf“
Bildung
Brennglas Corona – Lehren aus dem digitalen Kaltstart
Digitalisierung
Achter Altersbericht: Problem erkannt, noch nicht gebannt
Klimawandel
Grüne Flächen braucht die Stadt
Buchempfehlung
Dirk Gratzel: Projekt Green Zero
Susanne Bauer
Senior Referentin Unternehmenskommunikation
Konrad-Adenauer-Ufer 85
50668 Köln
T 0221 97356-237
F 0221 97356-477
E-Mail