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soziale Organisationen und Unternehmen verzeichnen wegen der Corona-Pandemie teilweise erhebliche Ertragsausfälle. Zudem herrscht große Unsicherheit, inwiefern die geleisteten staatlichen Ausgleichszahlungen zurückgefordert werden. Der Investitionsbedarf steigt, und der Fachkräftemangel belastet die Träger zusätzlich. Kurz: Die wirtschaftliche Situation ist angespannt. Was hilft kurzfristig, was muss sich auf längere Sicht ändern? Im Interview erläutert Britta Klemm, Leiterin des Kompetenzzentrums Sozialwirtschaft der BFS Service GmbH, die Ergebnisse der großangelegten BFS-Studie zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Sozial- und Gesundheitswesen. Eine Umfrage der Universität zu Köln unter Pflegeleitungen betrachtet darüber hinaus die Belastungen speziell für den Pflegesektor und nennt Schlüsselfaktoren der Krisenbewältigung.
Diese und weitere Trendthemen behandelt die neue Ausgabe unseres Newsletters. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
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Bank für Sozialwirtschaft
Die Sozial- und Gesundheitswirtschaft hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Deutschland bisher gut durch die Coronakrise gekommen ist. Allerdings sind die großen Herausforderungen der vergangenen Monate an der Branche selbst nicht spurlos vorbeigegangen. Eine großangelegte Erhebung der Bank für Sozialwirtschaft zeichnet ein genaues Bild: Welche Belastungen rollen auf die Einrichtungen zu? Wie können Refinanzierungslücken geschlossen und Modernisierungsimpulse gesetzt werden? Die Trendinfo-Redaktion sprach darüber mit Britta Klemm, Leiterin des Kompetenzzentrums Sozialwirtschaft der BFS Service GmbH.
Die Corona-Pandemie katapultierte Pflegeeinrichtungen in den Mittelpunkt öffentlicher Aufmerksamkeit: Infektionsschutz, Kontaktverbot, Sterbebegleitung, das alles war plötzlich Thema der abendlichen Hauptnachrichten. Und natürlich die extreme Belastung für das erklärtermaßen systemrelevante Pflegepersonal. Ein Forscherteam der Universität Köln wollte es genauer wissen und fragte direkt bei Leitungskräften in der Pflege nach: Wie schlimm war es wirklich – ganz normaler Wahnsinn oder noch ein bisschen mehr?
Das Land der Dichter, Denker und Ingenieure tut sich schwer auf dem Highway in die digitale Zukunft, bestätigt gerade wieder eine repräsentative Befragung der Initiative „Digital für alle“. Das Thema werde dort am verständlichsten, wo Menschen einen persönlichen Bezug herstellen können, so der Befund. Genau darum ging es kürzlich beim ersten bundesweiten Digitaltag im Juni – um alltagstaugliche Beispiele digitaler Nutzanwendungen. Drei lokale Projekte erhielten den „Preis für digitales Miteinander“.
Die Liebe der Deutschen zu Münzen und Scheinen ist sprichwörtlich, ihr Rezept gegen trübe Gedanken heißt „Bargeld lacht“. Zugleich freunden sie sich zunehmend mit anderen Zahlungsmitteln an. Mit 50,5 Prozent wurde 2019 erstmals mehr als die Hälfte des gesamten Umsatzes per Karte bezahlt, ermittelte das Kölner EHI Retail Institute in seiner aktuellen Erhebung „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2020“. Der Infektionsschutz im Gefolge der Corona-Pandemie dürfte dem bargeldlosen Bezahlen einen nachhaltigen Schub verleihen.
Kinder sind ein teures Vergnügen – durch laufende Ausgaben und entgangenes Einkommen. So weit, so bekannt. Einer Expertise der Bertelsmann-Stiftung zufolge werden Mütter dabei gleich doppelt zur Kasse gebeten. Sie verdienen traditionell weniger als Männer und erwirtschaften im Vergleich zu kinderlosen Frauen bis zu 70 Prozent weniger Einkommen. Das sorgt für wachsende Ungleichheit unter Frauen. Die Coronakrise werde diese Tendenzen noch verstärken, sagen die Autorinnen voraus.
Sie können nicht mit teuren Markenklamotten trumpfen, laden keine Mitschüler nach Hause ein, werden nicht im dicken Auto zur Schule kutschiert: Normalität im Alltag armer Kinder, der von ihnen selbst als schambesetzt wahrgenommen wird. Wie wirkt sich das Aufwachsen in Armut aus und welche Zukunftschancen haben die Kinder? Das untersucht eine Langzeitstudie der Arbeiterwohlfahrt – mit bemerkenswerten Ergebnissen.
Bürger der EU-Länder blicken mehrheitlich optimistisch in die eigene Zukunft, die künftige Entwicklung ihres Landes hingegen beurteilen sie grau bis schwarz. Sie haben also mehr Vertrauen in das persönliche Wohlergehen als in die Prosperität von Staat und Gesellschaft. Diese Diskrepanz zieht sich durch alle Länder, sozialen Gruppen und Altersstufen. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung spricht vom „Optimismus-Paradox“. Wie erklärt sich dieser Widerspruch, welchen Einfluss hat er auf das politische Verhalten?
Wir müssen oft warten: auf die Bahn, auf verspätete Freunde, auf einen Impfstoff, auf den nächsten Urlaub, auf die große Liebe. Oder auf eine Gehaltserhöhung. Das ist jedes Mal eine Bewährungsprobe, denn heute ist eines selten geworden: Zeit haben. Und die Pandemie stellt die Geduld noch zusätzlich auf eine harte Probe. Doch es könnte sich durchaus lohnen, die Kunst des Wartens wieder zu erlernen, erklärt Timo Reuter in seinem lesenswerten Buch.
Management
Ergebnisse der BFS-Branchenumfrage zu Corona-Folgen
Pflege
„Ganz normaler Wahnsinn“ und noch ein bisschen mehr
Digitalisierung
Initiative „Digital für alle“: Teilhabe für alle, Nutzen für alle
Finanzen
Nicht nur Bares ist Wahres: Trend zu mehr Kartenzahlung
Arbeitswelt
Doppelte Lücke: Wer Mutter ist, muss Strafe zahlen
Soziales
AWO-Langzeitstudie Kinderarmut: hart, aber kein Schicksal
Gesellschaft
Optimismus-Paradox in der EU
Buchempfehlung
Timo Reuter: Warten. Eine verlernte Kunst
Susanne Bauer
Senior Referentin Unternehmenskommunikation
Konrad-Adenauer-Ufer 85
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Susanne Bauer (v. i. S. d. P.),
Eva Richter
Maicke Mackerodt (Buchempfehlung)
ISSN: 1869-7631
Erscheinungsweise: monatlich
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