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am Ende des Romans „Die Pest“ von Albert Camus steht die Erkenntnis: „Was man in Plagen lernt, [ist] dass es an den anderen Menschen mehr zu bewundern als zu verachten gibt“. Diese Botschaft erscheint heute so aktuell wie damals. Auch heute setzen sich Menschen rund um den Globus tatkräftig ein, um Bedürftigen zu helfen und gegen die Epidemie anzukämpfen. Nicht immer wird ihnen die gebührende Anerkennung zuteil, oft deckt die Krise auch Schwachstellen des Systems auf. Aber „im Grunde gut“ sind die Menschen – meint auch Rutger Bregman, dessen gleichnamiges Buch wir in dieser Ausgabe der Trendinfo vorstellen.
Welche wirtschaftlichen Herausforderungen und Belastungen bringt die Corona-Pandemie für die Sozial- und Gesundheitswirtschaft mit sich? Wie agieren Sozialunternehmen in diesem Umfeld? Welche Unterstützungsbedarfe lassen sich daraus ableiten? Diese Fragestellungen stellt die Bank für Sozialwirtschaft jetzt in den Mittelpunkt einer Online-Umfrage. Gemeinsam mit den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege, dem Deutschen Verein und dem Bundesverband privater Anbieter (bpa) sammelt sie vom 15.05. bis 15.06.2020 Experteneinschätzungen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise. Die Ergebnisse werden anonym ausgewertet, veröffentlicht und in die politische Diskussion eingebracht. Unter www.sozialbank.de/covid-19/umfrage.html können Sie sich beteiligen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und freuen uns über Ihre Teilnahme an der Umfrage!
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Bank für Sozialwirtschaft
Die Corona-Pandemie deckt die Schwachstellen der Pflegeversorgung hierzulande erbarmungslos auf. Pflegeheime, ambulante Dienste und häusliche Pflege erleben eine dramatische Zuspitzung der Situation. Entspannung ist nicht in Sicht, auch wenn der Lockdown derzeit schrittweise gelöst wird. Eine Expertise des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) rückt jetzt die Pflegehaushalte in den Fokus. Deutschlands größter Pflegedienst ist nun mal die Familie und braucht dringend Unterstützung, so das Fazit der Wissenschaftler Björn Fischer und Johannes Geyer.
Schlagartig hat die Corona-Krise die Bedeutung der sozialen Berufe ins öffentliche Bewusstsein gerückt: mit Medienberichten über „Alltagshelden“ in Krankenhäusern und Altenheimen, Politikerversprechen von besseren Arbeitsbedingungen und jeder Menge Applaus an offenen Fenstern. Doch wird dieser Zuspruch anhalten, wenn die aktuelle Krise gebannt ist? Nachhaltige Wertschätzung und Berufsattraktivität standen im Mittelpunkt eines EU-Projekts des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Sachsen, das jetzt nach dreijähriger Laufzeit beendet ist. Worum ging es genau, was können andere Einrichtungen lernen? Die Trendinfo-Redaktion zieht ein erstes Fazit.
Verstehe einer die deutsche Bildungspolitik. Zum Beispiel die Sache mit dem DigitalPakt Schule. Erst nach langem Ringen und einer Grundgesetzänderung im vergangenen Jahr durfte der Bund den Ländern fünf Milliarden Euro für die Digitalisierung von Schulen zur Verfügung stellen. Doch das Geld wird kaum abgerufen, teilte der Branchenverband Bitkom kürzlich mit. Das soll sich ändern: Die gemeinnützige Das macht Schule gGmbH aus Hamburg bietet kreative Unterstützung an, damit Deutschlands Schulen den Weg ins digitale Zeitalter finden.
Stufen, Bordsteinkanten, fehlende Leitsysteme – in den Kommunen finden sich viele Hürden für ältere und behinderte Menschen. Und wer eine bezahlbare Wohnung mit breiten Türen und altersgerechtem Bad sucht, muss Geduld mitbringen. Nicht möglich, zu teuer, nicht nötig, so lautet der gängige Abwehrreflex gegen barrierefreies Planen und Bauen. Doch diese Sichtweise dürfte es künftig schwer haben: Die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) herausgegebene Fachzeitschrift „Informationen zur Raumentwicklung“ (IzR) zeigt, dass Barrierefreiheit keine Frage der Kosten ist. Gute Planung und Detailkenntnis schaffen Lösungen, die allen zugute kommen.
Es ist einfach geworden, seine eigenen Mordtaten zu filmen, zu kommentieren und einem weltweiten Publikum in Echtzeit zu präsentieren. So wie es Stephan B. bei seinem Angriff auf die Synagoge in Halle tat oder der Attentäter von Christchurch. Sie übertrugen ihre Gewalttaten per Livestream ins Internet, um Anerkennung und Nachahmer zu finden. Solche Verbrechen zerren für einen kurzen medialen Augenblick jene wenig bekannten Plattformen ins Licht der Öffentlichkeit, die Tummelplatz rechtsradikaler Subkulturen sind. Eine Studie des Institute for Strategic Dialogue (ISD) mit Sitz in London leuchtet dieses „Online-Ökosystem rechtsextremer Akteure“ aus und gibt Handlungsempfehlungen zu deren Bekämpfung.
Der serbische Staatschef Aleksandar Vučić diffamiert Journalisten als „Lügner“ und „Spione“, in Brasiliens lassen Agrarunternehmer indigene Regenwaldbewohner umbringen, in Deutschland sollen Politiker*innen am Internet-Pranger mundtot gemacht werden: Extreme Beispiele aus unterschiedlichen Regionen, aber längst keine Ausnahmefälle mehr. Fast überall auf der Welt, wo Menschen das freie Wort gegen Korruption, Umweltzerstörung oder Landraub erheben, sind die politischen Spielräume kleiner, zum Teil lebensgefährlich eng geworden. Das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ nimmt in dem aktuell dritten „Atlas der Zivilgesellschaft 2020“ eine düstere Bestandsaufnahme der globalen Erosion demokratischer Grundrechte vor.
Gute Führung macht den Unterschied. Der Erfolg des Teams, der Abteilung oder des Unternehmens hängt wesentlich an den Chefs. Doch wie kommen diese selbst mit ihrer Rolle klar? Das robuste Alphatier oder der charismatischen Menschenfischer haben eher Seltenheitswert – stattdessen ist mancher Chef von Selbstzweifeln geplagt, bei Aufgaben und Zielen verunsichert. Schon entsteht ein Teufelskreis aus Unzufriedenheit, Reibungsverlusten und Missmanagement. Der aktuelle „Führungskräfte-Radar“ der Bertelsmann Stiftung identifiziert zentrale Gründe für das erschütterte Selbstverständnis in der Manager-Etage und zeigt Wege aus der Krise auf.
Rutger Bregman gilt als internationaler Shootingstar, seit er bei seinem ersten Besuch beim Weltwirtschaftsforum in Davos im vorigen Jahr die Mächtigsten dieser Welt hart kritisierte. Seine wütende Rede gegen das Establishment, deren Steuervermeidungsmodell er anprangerte, machte den niederländischen Historiker in kürzester Zeit weltbekannt. Das Video seines Auftritts wurde im Netz millionenfach geteilt. In seiner neuen Geschichte der Menschheit beschreibt Rutger Bregman, weshalb Menschen seiner Meinung nach gar nicht so egoistisch sind, wie oft behauptet wird, sondern: im Grunde gut.
Pflege
„Gefährdete pflegen besonders Gefährdete“
Management
ASB Sachsen: „Gelingen schreibt Geschichte(n)“
Bildung
DigitalPakt: Gemeinnützige Initiative unterstützt Schulen
Inklusion
Barrierefrei und inklusiv planen: „Nicht ohne uns über uns“
Extremismus
Angriff aus dem Internet: Wie sich rechtsextreme Subkulturen radikalisieren
Zivilgesellschaft
Demokratie weltweit unter Druck
Arbeitswelt
Erfolgreiche Führung braucht gute Arbeitsbedingungen
Buchempfehlung
Rutger Bregman: Im Grunde gut. Eine neue Geschichte der Menschheit
Susanne Bauer
Senior Referentin Unternehmenskommunikation
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F 0221 97356-477
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Susanne Bauer (v. i. S. d. P.),
Eva Richter
Maicke Mackerodt (Buchempfehlung)
ISSN: 1869-7631
Erscheinungsweise: monatlich
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