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Bei der Versorgung pflegebedürftiger Menschen spielt die ambulante Pflege eine immer größere Rolle. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) ist die Zahl der Pflegeheimbewohner*innen gesunken, während die Zahl der Pflegebedürftigen insgesamt zunahm. Von rund 4,96 Millionen Personen, die Ende 2021 pflegebedürftig waren, erhielt nur ein Sechstel (0,79 Millionen) vollstationäre Pflege. Fünf von sechs Betroffenen wurden zu Hause versorgt, davon 1,05 Millionen auch durch ambulante Pflegedienste. Vor diesem Hintergrund können die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Diakonie Deutschland als besorgniserregend gelten. Sie belegen, dass die ambulanten Pflegedienste der Diakonie bzw. die Diakoniestationen unter enormen Druck stehen.
„Sollte das Versorgungsnetz in der häuslichen Pflege weiter aufreißen, droht den pflegebedürftigen Menschen eine Versorgungslücke“, warnen Erika Stempfle und Kathrin Klinkusch, die Verfasserinnen des Ergebnisberichts, der im November 2023 veröffentlicht wurde
Aus Sicht von Sozialvorständin der Diakonie Maria Loheide ist die Umfrage ein Alarmsignal. „Die häusliche Versorgung pflegebedürftiger Menschen ist akut gefährdet. Denn ambulante Pflegedienste sind eine unverzichtbare Säule unseres Gesundheitssystems.“
Die Liste der Kritikpunkte, die von den Befragten angeführt wird, ist lang, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen.
Erschwerend komme hinzu, dass die Tarife in den Vergütungsverhandlungen nicht vollständig und zeitversetzt anerkannt würden. „Da die Pflegeversicherung mit ihren Pauschalen nicht die gesamten tatsächlichen Kosten für die Pflege trägt und auch nicht ausreichend dynamisiert wurde, führen Kostensteigerungen aufgrund von Tarifsteigerung dazu, dass pflegebedürftige Menschen auf die Leistungen der ambulanten Pflegedienste teilweise ganz verzichten bzw. sie wenig in Anspruch nehmen“, heißt es erläuternd im Ergebnisbericht.
Stempfle, Erika/Klinkusch, Kathrin: Wirtschaftliche Situation in den ambulanten Pflegediensten/Diakoniestationen, Diakonie Deutschland Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. (Hrsg.), Berlin, November 2023., Download
Susanne Bauer
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