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Schwerpunkte | Seit fast 80 Jahren steht die Volkssolidarität dafür ein, das gesellschaftliche Zusammenleben solidarisch zu gestalten. Rund 23.000 Mitglieder und ca. 2.500 Ehrenamtliche gestalten ein aktives Miteinander im Landesverband Brandenburg. Sie sind unter anderem in der Nachbarschaftshilfe tätig, organisieren gemeinschaftliche Ausflüge, bieten Rentensprechstunden an oder organisieren sich in einer der rund 550 Mitgliedergruppen. Die Volkssolidarität im Land Brandenburg bietet mit ca. 2000 Beschäftigten vielfältige soziale Dienstleistungen von ambulanter, teilstationärer und stationärer Pflege über Kindertagesbetreuung bis hin zum Essen auf Rädern an. Mit Projekten, wie beispielsweise der Suppenküche in Potsdam oder der Tafel in Seelow, richtet sich die Unterstützung der Volkssolidarität an besonders benachteiligte und hilfsbedürftige Menschen. Darüber hinaus vertritt sie die Interessessen alle Menschen, die durch die Auswirkungen von sozialer Ungerechtigkeit an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. |
Gegründet | 1945 |
Mitarbeitende | rund 2.000 |
Ehrenamtliche Mitarbeitende | ca. 2.500 |
Mitglieder | rund 23.000 |
Mitgliedergruppen | rund 550 |
Einrichtungen | u.a. 61 Freizeit- und Begegnungsstätten, 17 Kindertageseinrichtungen, 7 stationäre Einrichtungen/Pflegeheime, 45 Sozialberatungsstellen |
Vorstandsvorsitzende
Ines Große, geb. 1969, ausgebildete Leiterin sozio-kultureller Einrichtungen, studierte (Europäische) Ethnologie, kulturelle Kommunikation und BWL, seit 2017 Vorstandsvorsitzende der Volkssolidarität Landesverband Brandenburg e.V., leitete von 2010 bis 2017 die Bundesgeschäftsstelle des Jugendverbandes des DRK, davor war sie 10 Jahre tätig in der Stiftung Demokratische Jugend, u. a. als stellvertretende Projektleiterin von Bundesprogrammen zur Demokratieförderung und gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus.
Die Volkssolidarität initiiert traditionell einmal jährlich eine Spendensammlung. Sie wird von den ca. 550 lokalen Mitgliedergruppen der Volkssolidarität ehrenamtlich durchgeführt.
Die Organisation der Spendensammlung vor Ort liegt in den Händen der Leitungsteams der Mitgliedergruppen. Die Sammlung wird sehr unterschiedlich organisiert; manche verlaufen „generalstabsmäßig“, verteilen Straßenzüge und Wohngebiete an die Mitglieder, die dann „besammelt“ werden. Andere sammeln nur in den eigenen Reihen, z.B. bei Veranstaltungen. In den Begegnungsstätten liegen meist auch Sammellisten aus.
Seit 2023 bieten wir verstärkt auch die Möglichkeit, unser Spendenkonto zu nutzen. Dies wird aber noch zu wenig bis gar nicht angenommen.
Mit der Spende können die Angebote in den Begegnungszentren unterstützt werden, die teilweise selbstorganisiert durch die Mitglieder betrieben werden. Das sind gemeinschaftliche aktivierende Angebote, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten sind und die die Teilnahme älterer Menschen am sozialen Leben ermöglichen. Das Ziel der Engagements des Verbandes und seiner ehrenamtlich Aktiven ist es, Einsamkeit im Alter in den ländlichen Räumen Brandenburgs zu verhindern bzw. dem entgegenzuwirken.
Die Spendenmittel werden auch für soziale Projekte der Volkssolidarität verwendet, bei denen Menschen in sozialen Notlagen mit Bekleidung, Nahrung und Gesprächen unterstützt werden. Ein Fokus des Engagements liegt seit der Gründungszeit der Volkssolidarität vor fast 80 Jahren auf dem Beistand derjenigen Menschen, die vor den Folgen von Krieg fliehen müssen.
Die Hauptwirkungsfelder des Wohlfahrts- und Sozialverbandes Volkssolidarität sind der Mitgliederverband, die sozialen Dienste und Einrichtungen sowie die Interessenvertretung. Der Mitgliederverband war und ist das Fundament der Volkssolidarität. Die Rahmenbedingungen der verbandlichen Arbeit und die damit in Verbindung stehenden ehrenamtlichen Strukturen stehen vor großen Herausforderungen angesichts der altersbedingten Mitgliederstruktur. Die Organisation steht vor einem Paradigmen- und Generationenwechsel, der zeit- und bedarfsgemäße Organisationsformen erfordert.
Daneben ist der Verband als Komplexträger mit seinen sozialen Diensten und Einrichtungen Dienstleistungserbringer. Das soziale Dienstleistungsspektrum ist weit gefächert, wobei die ambulante, teilstationäre und stationäre Pflege eine starke bzw. Profilgebende Position im Landesverband einnimmt.
Regional differenziert etabliert haben sich unterschiedliche Angebote der Eingliederungshilfe sowie der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe.
Unter fachlich-inhaltlichen Gesichtspunkten der sozialwirtschaftlichen Tätigkeit werden qualitative und qualitätsentwickelnde Aspekte in Bezug auf Einrichtungskonzeptionen und das Qualifikationsniveau der Beschäftigten weiter bedeutend sein. Der Verband verfügt über ein großes Humankapital und -potenzial sowohl im Ehren- als auch Hauptamt. Dieses „Kapital“ steht angesichts des demografischen Wandels nicht unerschöpflich zur Verfügung. Der Verband kann mit seinen Möglichkeiten als Arbeitgeber und Interessenvertreter einen konkreten Beitrag für bessere Arbeitsbedingungen und Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement im sozialen Sektor leisten.
Mit dem Beitritt zur Paritätischen Tarifgemeinschaft (PTG) und der Einführung des Tariflohns setzte der Landesvorstand bereits im Jahr 2019 ein deutliches Zeichen, dass im Sozial- und Wohlfahrtssektor der Tarifbindung die Zukunft gehört. Das war ein wichtiger Schritt, um die Fachkräftesituation in der Pflege, in der Betreuung psychisch erkrankter Menschen, aber auch in den Kitas und den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zu verbessern.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist derzeit die Veränderung der Arbeitsorganisation im Landesverband. Die in den Verbandsbereichen etablierten sozialwirtschaftlichen Bereiche werden jeweils fachspezifisch und -verantwortlich als Geschäftsbereiche zukünftig von Geschäftsbereichsleitungen geführt und weiterentwickelt. Damit einher geht eine verbesserte strategische Steuerung der sozialwirtschaftlichen Geschäftsfelder in Zeiten zunehmender Komplexität der Fachbereiche.
Das Flächenland Brandenburg hat in den nächsten Jahren mit großen Herausforderungen angesichts einer immer älteren Bevölkerung zu kämpfen. Als Verband sind wir hier besonders als Anlaufstelle für ältere Menschen in strukturwachen ländlichen Räumen gefragt, mit dafür zu sorgen, dass diese Menschen nicht vereinsamen und mit ihren Bedarfen vergessen werden.
Wir sind gerade dabei, ein Modellprojekt mit Unterstützung von SPES e.V. (SPES = Studiengesellschaft für Projekte zur Erneuerung der Strukturen) „ZeitBank plus Volkssolidarität“ an vier Standorten ins Leben zu rufen. Bei einer solchen Zeitbank wird das zeitliche Engagement der Teilnehmenden als Guthaben auf ihrem persönlichen Konto gutgeschrieben. Im Gegenzug können sie dafür Unterstützung durch andere Teilnehmende abrufen. Wer zum Beispiel heute einer älteren Dame beim Einkaufen oder im Haushalt hilft, kann dafür morgen oder im Alter auf ähnliche Unterstützung anderer zählen. Unsere Projektskizze „ZeitBank (plus) + Volkssolidarität“ hat die Jury des Bundesprogramms Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) „Soziale Dorfentwicklung – Starke Gemeinschaften für zukunftsfähige ländliche Räume“ überzeugt und wir werden noch in diesem Jahr einen Antrag zur Förderung stellen mit voraussichtlichem Projektstart zum Jahresanfang 2025.
Unter Mitwirkung sozialpolitisch interessierter Mitarbeiter*innen und Ehrenamtlicher hat der Landesvorstand sozialpolitische Wahlthemen und Forderungen zur Landtagswahl erarbeitet. Dabei konzentrieren wir uns auf drei Schwerpunktthemen:
Letztlich sind es die Mitglieder, die sich für ein aktivierendes Gruppenleben einsetzen. Die Mitglieder entscheiden gemeinsam, welche Aktivitäten in und mit der Gruppe stattfinden. Beispielsweise werden Hausbesuche bei älteren in Nachbarschaft lebenden Menschen organisiert, die aus Krankheits- oder anderen Gründen nicht mehr am aktiven Leben teilnehmen können und kaum soziale Kontakte haben.
Diese und andere engagierte Tätigkeiten der Ehrenamtlichen, wie die Mitarbeit in Seniorenbeiräten und Gemeindevertretungen, zu würdigen und zu fördern, sollte nicht nur Aufgabe der Volkssolidarität sein. Denn bei der Förderung der Lebensqualität älterer Menschen in den Kommunen sind Seniorenbeiräte sehr wichtig.
Ausgezeichnet. Besonders erwähnen möchte ich die langjährige, verlässliche Zusammenarbeit mit unserem Ansprechpartner, dem Teamleiter Firmenkunden Berlin und Brandenburg, Herrn Thomas Gehrmann.
Frau Große, vielen Dank für das Gespräch!
© Volkssolidarität Landesverband Brandenburg e.V.