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Was unsere Kunden antreibt? Der Dienst am Menschen. Aus Überzeugung. Was uns antreibt? Solche Kunden bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Trier
Schwerpunkte | Um die Situation für Familien zu verbessern, die ihr schwerkrankes oder behindertes Kind zuhause pflegen, gründeten Elisabeth Schuh und Petra Moske 1999 in Trier „nestwärme e. V. Deutschland“. Daraus erwuchs ein bundesweit aktives Sozialunternehmen, das für sein bürgerschaftliches Engagement und als Social Entrepreneur bundesweit Anerkennung und Auszeichnungen erhalten hat. Die nestwärme gGmbH ist anerkannter Träger der Kinder- und Jugendhilfe und als Kinderkranken- und intensivpflegedienst mit eigener IK-Nummer bundesweit zugelassen. nestwärme e.V. und nestwärme gGmbH sind dem Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband angeschlossen. |
Gegründet | 1999 |
Standorte | 15 |
Mitarbeiter | ca. 110 hauptamtliche und |
Betreute Familien | ca. 300 Familien |
Geschäftsführerin
Elisabeth Schuh ist Diplom-Psychologin, Gestalttherapeutin, Case-Managerin und Pflegefachkraft. Sie verfügt über jahrelange Erfahrung in der Familienberatung und leitet das nestwärme-Kinderkompetenzzentrum in Trier. Gemeinsam mit Petra Moske gründete sie 1999 den Verein nestwärme e. V., den sie bis heute ehrenamtlich als 2. Vorsitzende mitgestaltet. Als Geschäftsführerin der Nestwärme gGmbH etablierte Elisabeth Schuh in Trier neben dem Kinderkrankenintensivpflegedienst auch eine bisher in Deutschland erste und einzigartige Fachberatungsstelle für Familien mit behinderten Kindern.
„nestwärme“ setzt sich dafür ein, dass beeinträchtigte, lebensverkürzt oder schwerstkranke Kinder möglichst viel ihrer Lebenszeit zu Hause mit ihren Familien verbringen können. Die Fürsorge und Liebe der Familie ist das Wichtigste für sie. Den stark belasteten Familien fehlt es oft an der Wahrnehmung ihrer Bedürfnisse, an Entlastung und Unterstützung. Hier setzen wir an.
Ein ambulanter Kinderhospizdienst in Rheinland-Pfalz und im Saarland und die bundesweit erste inklusiven Kinderkrippe in Trier waren weitere Meilensteine. Hinzu kam eine vom Familienministerium in Rheinland-Pfalz teilgeförderte Fachberatungsstelle.
Seit einigen Jahren nehmen wir die eigenen Ressourcen der Familien gezielt in den Blick. Unsere Empowerment-Projekte haben neben dem unterstützenden Charakter auch den Anspruch, Familien in selbstbestimmtem Handeln zu begleiten. Dazu dienen insbesondere die Resilienz-Kurse für betroffene Eltern, die wir seit 2016 bundesweit anbieten. Darüber hinaus entwickeln wir unser Netzwerk zur hochkompetenten ehrenamtlichen Begleitung der Familien ständig weiter.
Mehr noch, die Lage ist katastrophal. Schlimmer als je zu vor. Ein wesentlicher Grund ist der Fachkräftemangel in der ambulanten Pflege. Wir kämpfen weiterhin an allen Fronten dafür, dass gerade Kinder zu Hause bei ihren Familien sein können. Wir heißen ja nicht ohne Grund „nestwärme“!
Es handelt sich um eine besondere Wohnform für pflegeaufwändige Kinder mit derzeit fünf Familienzimmern in Trier. Kinder und Eltern können sich dort vorübergehend aufhalten, pflegende Angehörige und Ehrenamtliche werden angeleitet und in der dauerhaften häuslichen Pflege unterstützt. Die Bedürfnisse der Eltern sind aber bei weitem umfassender, so dass eine Ausweitung des Projekts erforderlich ist, und zwar hin zu einer integrierten, sektorenübergreifenden Gesundheitsversorgung. Übergänge zwischen stationären Aufenthalten und zuhause, dazu inklusive Ferienangebote, neue Wohnformen für junge, pflegeintensive Menschen und tiergestützte Therapien sind Beispiele für kommende Projekte. Sie alle sollen die „nestwärme“-Brücke zum „nestwärme“-Haus erweitern und sich als Modellprojekte für ländliche Regionen bewähren.
Das ist eine große Herausforderung, bestehend aus den Vorlaufkosten, wie sie ein Innovationsprojekt nun mal verlangt, sowie hohen Investitionen in die Qualifizierung des Personals und den Umbau bestehender Räumlichkeiten. Aber wir sind auf einem guten Weg, das Modellvorhaben auch mit dem Land Rheinland Pfalz sektorenübergreifend anzulegen.
Wir können uns auf ein bundesweites spendenfinanziertes Netzwerk von 1.500 Ehrenamtlichen mit jährlich mehr als 100.000 Arbeitsstunden stützen. Die Finanzierung koordinieren wir über Spenden aus Gesellschaft und Wirtschaft. Auch Ehrenamtliche brauchen verlässliche hauptamtliche Strukturen mit Ansprechpartnern und gesicherter Qualität. Das alles kostet Geld. Für spendenbasierte Projekte benötigen wir jährlich 650.000 Euro.
Ich sehe mehrere Faktoren. Am Anfang steht das grundlegende Selbstverständnis eines Sozialunternehmens, gesellschaftliche Probleme mit innovativen und unternehmerischen Herangehensweisen zu lösen, und zwar zugunsten des Gemeinwohls und nicht der Profitmaximierung. Genau das setzen wir um. Mit unseren Projekten sind wir innovativ und sozialunternehmerisch erfolgreich. Außerdem ermöglichen wir den Menschen eine sinnstiftende Tätigkeit im Haupt- und Ehrenamt, etwas, das alle spüren können. Das ist für viele ein Baustein ihres persönlichen Glücks. Und nicht zu vergessen: Wir gehen mit klaren Wertvorstellungen ans Werk – und das mit Humor. So etwas schafft Resilienz, die Fähigkeit zur alltäglichen Krisenbewältigung.
Ein weiterer Pfeiler unseres Erfolgs ist das Angebot nachhaltiger Teilhabe an unserer Mission. Daraus resultiert für Wirtschaftsunternehmen sozialer Einfluss und Reputation, in der Fachsprache Social Impact genannt. Die Gegenleistung von Unternehmen oder deren Stiftungen in Form von Sachspenden, Geldspenden und Know-how sind der Input, der am Beginn unseres unternehmerischen Impact-Kreislaufs steht. Hinter allem steht die Idee, der inklusiven Gesellschaft ein Stück näher zu kommen.
An diesem Thema arbeiten wir intensiv, würden aber gerne noch stärker werden. Die effizientere Gestaltung interner Prozesse und die schnellere Skalierung bestehender Projekte durch Digitalisierung ist für uns von hoher Priorität. Doch aktuell fehlt das Geld dazu. Unsere Vernetzungsplattform für Familien und Ehrenamtliche ist installiert. Mit einer Finanzspritze wäre eine bundesweite Verbreitung schneller umsetzbar.
Maßgeblich ist für uns die EU-Grundrechtecharta mit Fokus auf Kinder und Behinderte. Wir glauben, dass jedes Kind und seine Familie Teil einer Gesellschaft sein sollten, in der menschliche Unterschiede ganz normal sind. Unsere drei Kompetenzbereiche geben die Richtung vor – auch in der Zukunft: Begegnung, Unterstützung und Beratung.
Wir bringen Menschen durch Veranstaltungen zusammen, sorgen füreinander durch sog. KompetenzSchenker im Ehrenamt, durch Kinderhospizarbeit und Kinderintensivpflege, geben Hilfe zur Selbsthilfe, bieten Empowerment-Projekte, Fachberatung und Lotensendienste. Kurzum, als Wegbereiter tragen wir aktiv zu einer inklusiven gesellschaftlichen Gestaltung bei. Auch durch Öffentlichkeitsarbeit und Lobbytätigkeit.
© nestwärme e.V. Deutschland