Als Senior-Firmenkundenbetreuer bei der Bank für Sozialwirtschaft

Interview mit Michael Thiele, Senior-Firmenkundenbetreuer in der Geschäftsstelle Hannover

Was macht eigentlich ein Kundenbetreuer bei einer spezialisierten Fachbank wie der Bank für Sozialwirtschaft? Gibt es große Unterschiede zu der Tätigkeit bei anderen Banken? Welche Besonderheiten erwarten einen "Sozialbanker" bei uns? Diesen Fragen wollten wir nachgehen und haben unseren langjährigen Kundenbetreuer Michael Thiele aus unserer Geschäftsstelle Hannover interviewt.

Was sind typische Aufgaben eines Firmenkundenbetreuers bei der Bank für Sozialwirtschaft?

Die Hauptaufgabe eines Firmenkundenbetreuers im Kreditbereich bei einer Fachbank wie der BFS liegt in der Finanzierungsberatung unserer Kunden. Dazu gehören auch die Kalkulation der Zinskonditionen und die Erstellung des Kreditbeschlusses für die Gremien, die über die Kreditvergabe entscheiden.

Der Fokus liegt dabei im Ausbau der Geschäftsverbindung mit unseren Bestandskunden. Ziel ist grundsätzlich das Erlangen der Hausbankfunktion. Deshalb gehört zu den Aufgaben des Firmenkundenbetreuers ebenfalls den Kunden für den Zahlungsverkehr und Anlagegeschäft zu gewinnen. Ergänzend hierzu erfolgt die eigenverantwortliche Gewinnung neuer Kunden.

Wie sieht ein typischer Tagesablauf aus?

Aktuell entfallen etwa ein bis zwei Tage pro Woche auf Kundentermine und Kundenbesuche inkl. Gesprächsvorbereitung und Gesprächsnachbereitung.  Ein typischer Tagesablauf mit Kundenterminen sieht so aus:

Zuerst stelle ich mir aktuelle Informationen über den Kunden und interessante Angebote für ihn zusammen. Danach fahre ich zum Kundentermin. Da wir von Hannover aus ganz Niedersachsen betreuen, dauert die Anfahrt durchschnittlich rund eine Stunde,  Nach ein bis zwei Stunden Gespräch fahre ich zum  nächsten Kunden weiter. Die Gesprächsnachbereitung erledige ich meistens mobil mit dem Laptop.

An den weiteren drei bis vier Wochentagen befasse ich mich gewöhnlich mit der Produktkalkulation, Angebotserstellung, Kundentelefonaten, der Erstellung von Kreditbeschlüssen und Terminvereinbarungen. Dabei unterstützen mich die Vertriebsassistenten und Kreditreferenten in unserer Geschäftsstelle.

Welche Art von Organisationen betreut ein Kundenbetreuer bei der Bank für Sozialwirtschaft?

Der Kundenbetreuer betreut ausschließlich Unternehmen aus der Sozialwirtschaft, dabei schwerpunktmäßig gemeinnützige Unternehmen, die den Wohlfahrtsverbänden wie AWO, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Caritas oder Paritätischer Wohlfahrtsverband angehören. Die Unternehmen sind überwiegend in der Altenhilfe, Behindertenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe und Sozialberatung tätig. Kitas gehören z.B. dazu ebenso wie Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser.

Was reizt Sie an der Position?

Die besondere Spezialisierung der BFS in der Sozialwirtschaft ermöglicht mir einen Expertenstatus für Finanzfragen in unserem Geschäftsumfeld und somit eine hohe Glaubwürdigkeit bei meinen Kunden. Dies unterstützt mich beim Vertrieb.

Mich reizt auch, dass ich in der Position viel mit Menschen zu tun habe. So kommuniziere ich nicht nur viel mit meinen Kunden, sondern auch mit meinen Kollegen in der Geschäftsstelle und der Zentrale, um die häufig komplexen Finanzierungen in der Bank gut und zügig umsetzen zu können. Dabei macht mir der Aufbau von Argumentationsketten Spaß.

Unsere Kunden setzen sozial wichtige und in der Gesellschaft positiv anerkannte Projekte um.
Für mich sind auch das gute und solide Image sowie die hervorragende Vernetzung unserer Bank bei unseren Kunden von Bedeutung. Wir haben überwiegend Hausbankfunktion und somit auch einen hohen Zugang zu guten Projekten unserer Kunden.

Welche Interessen sollte man mitbringen? Woran sollte man Spaß haben?

Natürlich sollte man gerne viel mit Menschen zusammenarbeiten und eine starkes Interesse an ihren Bedürfnissen haben.

Wichtig ist auch, dass man sich gern intensiv mit Finanzierungsprojekten auseinandersetzt, da dies ein wesentlicher Bestandteil der Tätigkeit ist.

Bei unseren gemeinnützigen Kunden ist im Vertrieb auch Geduld gefragt, da sich die Finanzierungsbeschlüsse wegen der komplexen Entscheidungsstrukturen oft länger hinziehen als bei privat- oder inhabergeführten Unternehmen.

Ich sollte außerdem Interesse daran haben, meine Argumentation in den Qualitätswettbewerb zu lenken, da unsere Bank den Anspruch an die Qualitätsführerschaft  hat.

Wie sind Sie eigentlich Firmenkundenbetreuer bei uns geworden?

Nachdem ich bei einer anderen Bank in der gewerblichen Immobilienfinanzierung tätig war, habe ich eine interessante Firmenkundenbetreuerposition gesucht, welche über die reine Begleitung von Immobilienprojekten hinausgeht. So ist ein vielseitiger Aufbau der Kundenbindung möglich. Als ich eine Stellenanzeige der BFS gesehen habe und ein Bekannter, der Fachjournalist im Pflege-Sektor ist, die BFS als gute Adresse bezeichnet hat, habe ich mich auf die Stelle beworben und sie auch bekommen.

Welche Unterschiede sehen Sie in der Kundenbetreuung der Bank für Sozialwirtschaft im Vergleich zu anderen Geschäftsbanken?

Bei der Bank für Sozialwirtschaft arbeiten die Firmenkundenbetreuer in kleinen Vertriebseinheiten, die teamorientiert gesteuert werden. Durch die mittelständische Größe unserer Bank entsteht für den Kundenbetreuer schnell ein persönliches Netzwerk innerhalb der Bank. Die Arbeitszeiten sind familienfreundlich flexibel.

Im Kundengeschäft steht eine lösungs- und kundenorientierte Arbeitsweise im Fokus unserer Bank. Ein reiner Produktvertrieb findet nicht statt. So vertreiben wir auch keine Finanzdienstleistungen wie Bausparverträge, Sach- und Lebensversicherungen. Stattdessen bieten wir ergänzend zu unserem Kerngeschäft Factoring, Betriebsvergleiche, Standort- und Wettbewerbsanalysen, ein umfangreiches Fach-Seminarprogramm sowie Werkzeuge für das Einwerben von Onlinespenden an.

Besonders positiv finde ich, dass ich meine Vorgehensweise im Vertrieb in hohem Maße selbst bestimmen kann.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Alina Reuter, Personalreferentin bei der Bank für Sozialwirtschaft AG.