Als Analystin bei der BFS Service

Interview mit Maja Haesner, Analystin bei der BFS Service

Maja Haesner ist seit drei Jahren Analystin bei der BFS Service GmbH, eine Tochtergesellschaft der Bank für Sozialwirtschaft. Im Interview erzählt sie über ihre Aufgaben als Analystin, warum ihr die Arbeit Spaß macht und zukünftige Herausforderungen in ihrem Job. 

Was macht die BFS Service GmbH und was sind die Aufgaben einer Analystin im Kompetenzteam Sozialwirtschaft bei der BFS Service?

Die BFS Service GmbH ist ein Tochterunternehmen der Bank für Sozialwirtschaft AG. Unser Unternehmen bietet sowohl Factoring, Seminare, Bewertung und Beratung an. Im Kompetenzzentrum Sozialwirtschaft werden die Beratungsanfragen zu allen sozialwirtschaftlichen Themen bearbeitet. Neben Aufträgen der Bank erhalten wir ca. 50% der Anfragen direkt von Investoren und Betreibern. Ich als Analystin prüfe Investitionsvorhaben im Segment der Altenpflege und seit jüngstem auch der Eingliederungshilfe. Ziel ist eine Betrachtung der langfristigen und erfolgreichen Umsetzbarkeit des Vorhabens. Hierfür werden verschiedene sehr elementare Bereiche betrachtet: Zum einen prüfen wir den umliegenden Wettbewerb vor Ort. Ziel ist eine Einschätzung des umliegenden Wettbewerbsangebotes und eine Einordnung des Vorhabens in das Wettbewerbsumfeld. Des Weiteren betrachten wir den Betreiber des Vorhabens, da dieser zukünftig für eine erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes verantwortlich sein wird. Wir schauen ganz genau hin wie das Unternehmen aufgestellt ist, und welche Strategien es bspw. bezüglich des Personalmanagements vorsieht. Nicht nur den Betreiber treffen wir persönlich vor Ort, sondern schauen uns auch den Standort des Vorhabens hinsichtlich der Mikro- und Makrolage an. Eine weitere Aufgabe für mich als Analystin ist die Repräsentanz der BFS Service z.B. bei Messen, Vortragsveranstaltungen oder Kongressen. Ich schreibe Artikel für Fachzeitschriften und bin in Studien und Projektaufgaben. Eine zusätzliche Aufgabe des Analysten ist, ganz nah am Markt dran zu sein; - sich weiterzubilden,- und aus den gewonnenen Erkenntnissen im besten Falle ein neues Produkt zu schaffen, welches für unsere Kunden einen Mehrwert erzielt.

Wie sieht ein typischer Tagesablauf aus?

Wir arbeiten im Rahmen eines Gleitzeitsystems. Einige fangen bereits um 06:30 Uhr an, andere kommen erst um 09:00 Uhr. Manchmal geht's zu wie im Taubenschlag und jeder kommt mit einer Information, einem Anliegen oder eine Frage herein. Die Arbeitszeiten werden nicht vorgeschrieben, Abgabezeiten sind jedoch einzuhalten, so dass auch mal Mehrarbeit notwendig ist. Alle Mitarbeiter zeigen eine hohe Einsatzbereitschaft und jeder Mitarbeiter hier arbeitet aus freier intrinsischer Motivation gerne auch mal länger.

Was haben Sie vor Ihrem Eintritt bei der BFS Service GmbH gemacht?

Während meines Masterstudiums (Gesundheitsökonomie und Management) war ich bereits bei einer Beratungsgesellschaft für Sozial- und Betriebswirtschaft tätig. Hier habe ich die Altenpflege kennengelernt. Ich durfte Pflegesatzverhandlungen begleiten, Investitionskosten beantragen und Betreiber beraten. Ein vierwöchiges Praktikum in vier verschiedenen Pflegeeinrichtungen gab mir ein Gefühl für die tägliche Arbeit innerhalb der Pflege und jede Wertschätzung für diesen Beruf. Nach meinem Studium sammelte ich weitere Erfahrung in der Beratungsgesellschaft. Der Wunsch einer Weiterentwicklung führte mich zur BFS Service seit nun mehr fast 3 Jahren.

Wie sind Sie denn eigentlich Analystin bei der BFS Service GmbH geworden?

Im Rahmen der Einarbeitung begleitete ich Frau Klemm, unsere Leiterin, zu vielen Terminen vorerst nur als Beobachteter. Zusätzlich bereitete ich die Analysen vor und lernte die Grundelemente unserer Arbeit. Nach einiger Zeit wechselten wir die Rollen. Ich durfte die Termine führen und wurde von einem erfahrenen Mitarbeiter als Verstärkung begleitet. Die Einarbeitung wird hier durchschnittlich bis zu einem Jahr lang begleitet und betreut. Das finde ich sehr gut, denn die Aufgaben sind verantwortungsvoll und vielschichtig.

Wie sieht Ihr aktuelles Team aus?

Unser Team im Bereich Kompetenzzentrum Sozialwirtschaft besteht aktuell aus 10 Mitarbeitern. Die Altersspanne liegt zwischen 24 Jahren bis 46 Jahren, der Altersdurchschnitt bei 34 Jahren. Hinsichtlich der Qualifikationen sind wir ein mulitprofessionelles Team mit verschiedenen Berufshintergründen. Mit Berufserfahrung in der Pflege, im Bankensektor, im kaufmännischen Bereich und in der Geografie sowie der Immobilienwirtschaft bewerten wir Projekte aus den unterschiedlichen Blickwinkeln. Das macht auch den Erfolg des Teams aus.

Welche Herausforderungen sehen Sie für die Zukunft?

Der Pflegemarkt ist nicht statisch und verändert sich stetig und schnell durch neue Reglementierungen der politischen Gesetzgebung, veränderte Anforderungen der Kunden, und einem regional sehr unterschiedlichen Wettbewerbseinfluss. Aufgrund dieser Dynamiken bilden sich zunehmend immer unterschiedlichere ambulante Versorgungsarrangements, die der stationären Versorgung Konkurrenz machen. Wir beobachten diese Entwicklung und prüfen sehr genau, ob ein geplantes Vorhaben dieser Veränderung gewachsen ist. Wir fokussieren uns zudem immer mehr auf den Fachkräftemangel, der für jedes Vorhaben zu einer kritischen Sollbruchstelle werden kann. Aktuell entwickeln wir neue Bewertungsinstrumente. Eine Herausforderung war vor kurzem eine große Online-Befragung hinsichtlich des Betreuten Wohnens. Wissenschaftliche Studien und wissenschaftliche Arbeiten sind ebenfalls ein Arbeitsfeld für uns geworden. Im Zuge des BTHG wurde seit neuestem auch die Eingliederungshilfe in unser Portfolio aufgenommen. In diesem Segment können noch viele Potenziale durch uns gehoben werden. Kurzum: Die Herausforderung besteht in der Anpassung, Erweiterung und Neuschaffung unserer Analyseinstrumente, sowie die stetige Schaffung eines Mehrwertes für den Kunden.  

Was macht es für Sie spannend und reizvoll bei der BFS Service zu arbeiten?

Seitdem ich bei der BFS Service angefangen habe, gab es keinen einzigen Tag, wo ich nicht gerne zur Arbeit gegangen bin. Dafür sind so viele Gründe maßgeblich, dass ich Angst habe auch nur einen zu vergessen. Zum einen liebe ich die Vielfalt meiner Aufgaben. Durch die Reisetätigkeiten (ca. 1-2 Tage in der Woche) habe ich keine reine Bürotätigkeit sondern sehe wahnsinnig viel von Deutschland. Es ist spannend zu sehen wie sehr sich der Pflegemarkt regional unterscheidet und mit immer neuen Kunden und Menschen zu agieren. Meine Aufgaben sind aufgrund der verschiedenen Angebote der Altenpflege (Tagespflege, Ambulant Betreute Wohngemeinschaften, Betreutes Wohnen, vollstationäre Pflege) wunderbar vielfältig und abwechslungsreich. Routinen und Alltag gibt es natürlich auch. Ich empfinde das Maß zwischen Dynamik und neuen Aufgaben sowie den manchmal doch wichtigen Alltag ausgesprochen ausgewogen. Was ich sehr schön finde ist, dass versucht wird auf die individuellen Stärken des einzelnen Mitarbeiters zu achten und Interessen zu fördern. Neben den Aufgaben gehe ich jeden Tag gerne zu Arbeit. Meine Kollegen sind meine zweite Familie mit allen Höhen und Tiefen. Ein ehrliches Wort wird immer gesprochen. Es ist selten, aber es gibt hier keine Intrigen. Ganz im Gegenteil, neben der verantwortungsvollen und konzentrierten Arbeit wird sehr viel gelacht.

Natürlich darf man die Rahmenbedingungen nicht vergessen. Wir haben wunderbar helle zweier- bis maximal dreier Büros. Die Sitzplätze werden je nach Projekt auch schon mal getauscht, so dass der Kontakt zu jedem Kollegen immer erhalten bleibt. Höhenverstellbare Schreibtische und ein Blick auf den Rhein tun ihr übriges. Auch die monetären Konditionen sprechen mehr als für sich. Ich würde sagen: Sowohl der Rahmen als auch der Inhalt passen einfach und ermöglichen ein Arbeiten was einfach Spaß macht.