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Interview mit Alfred Vesper, Leiter der Geschäftsstelle Essen der Bank für Sozialwirtschaft
Am 16. Februar 2016 feierte die Geschäftsstelle Essen ihr 25-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums berichtet Alfred Vesper, der die Niederlassung im Ruhrgebiet seit Juni 1992 leitet, von seinen Erfahrungen.
Im Ruhrgebiet gibt es eine hohe Anzahl von sozialen Unternehmen, viele davon sind Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Unser damaliger Vorstand sah das Potenzial für eine eigene Geschäftsstelle in dem Ballungsraum. Die Vorteile einer damit verbundenen näheren Präsenz zu unseren Kunden und einer erwartungsmäßig höheren Kundenbindung lagen auf der Hand. Daraufhin wurden die Kundenstruktur und das Geschäftspotenzial im Ruhrgebiet genauer untersucht und die Entscheidung getroffen, eine Niederlassung in Essen zu gründen.
Im Februar 1991 nahm die Geschäftsstelle Essen am Kennedyplatz ihre Arbeit auf. Damit wurde der siebte Standort der Bank für Sozialwirtschaft eröffnet. Als Startkapital wurden die von der Geschäftsstelle Köln bereits betreuten Kunden aus unserem Gebiet mit den vorhandenen Kundeneinlagen und Kundenkredite auf uns übergeleitet. Fünf Mitarbeiter und eine Mitarbeiterin aus Köln wechselten vom Rhein an die Ruhr, zwei weitere Kolleginnen wurden für die neue Niederlassung eingestellt. Ich selbst hatte schon zuvor acht Jahre in der Geschäftsstelle Köln gearbeitet und gehörte auch zur Startmannschaft. Im Juni 1992 übernahm ich dann die Leitung der Filiale.
Als unsere Geschäftsstelle gegründet wurde, haben wir Nordrhein-Westfalen quasi zwischen unseren Niederlassungen Köln und Essen neu aufgeteilt. Essen erhielt den nördlichen Teil, den Niederrhein, das Ruhrgebiet, das Münsterland und die Region Ostwestfalen. Auch der nördliche Teil des Hochsauerlandkreises gehört zu unserem Einzugsgebiet. Anfangs waren wir auch noch gemeinsam mit der Geschäftsstelle Köln für Nordhessen zuständig, unsere Niederlassung in Kassel existierte damals ja noch nicht.
Wir haben nach wie vor eine hohe Anzahl von Kundenkonten. Dies liegt an der Vielzahl von sozialen Unternehmen, wie sie in Ballungsräumen üblich sind. Das fängt bei Elterninitiativen an, geht über Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege bis hin zu großen Krankenhausträgern.
Thematisch bewegen wir uns im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe, engagieren uns bei den freien Schulen wie z.B. den Waldorfschulen sowie bei Behinderteneinrichtungen und Integrationsunternehmen. Schwerpunkte liegen in der Finanzierung von stationären und ambulanten Altenpflegeeinrichtungen. Auch die großen Rettungsorganisationen gehören zu unseren Kunden und haben besondere Finanzierungsbedürfnisse. Insbesondere die Realisierung von größeren Krankenhausprojekten hat in den letzten Jahren zugenommen.
Außerdem sind wir ständig bei der Vorfinanzierung von öffentlichen Fördergeldern, z.B. bei EU-Projekten und Stiftungsmitteln (z.B. Aktion Mensch) unserer Kunden gefragt. Das sind in der Regel keine großen Volumina, aber unser Engagement hier zeugt vom Know-how der Mitarbeiter unserer Geschäftsstelle. Die Bank für Sozialwirtschaft unterstützt eben nicht nur Großkunden.
Bei uns im Ruhrgebiet kämpfen viele Banken um Marktanteile. Sich hier in dem speziellen Marktumfeld der Sozial- und Gesundheitswirtschaft zu behaupten, stellt eine immer währende Herausforderung dar. Wir punkten vor allem dadurch, dass wir uns von Anfang an intensiv mit den besonderen Bedingungen unserer Kunden beschäftigten. Dadurch können wir auch Geschäfte realisieren, für die tiefergehendes Know-how und spezielle Expertisen erforderlich sind, um das Risiko abzuschätzen. Dieses Know-how haben alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Diesen Wettbewerbsvorteil gilt es immer wieder in die Waagschale zu legen. Die Mitarbeiter hier in Essen haben schon viel gesehen, lange Erfahrung gesammelt – und dies vor allem Sektor übergreifend. Durch den ständigen Austausch mit unseren Kunden haben wir viel an zusätzlichem Know-how gewonnen, welches wir durch Seminare alleine nicht vermitteln können.
Auch die regionale Aufteilung bei uns halte ich für einen Erfolgsfaktor, weil so jeder alle Arten von Einrichtungen und sozialen Diensten kennt, beurteilen kann und sich intern und mit den Kunden fachlich fundiert austauschen kann. Auf diese Weise pflegen wir unser Wissen und halten es aktuell. Letztlich geht es bei der Bank für Sozialwirtschaft doch darum, die Kompetenz zu haben, tragfähige Kreditentscheidungen treffen zu können.
Als wir anfingen, war es noch „State of the Art“, dass eine Bank eine Kasse haben musste. Da wir mit unserer Geschäftsstelle am Kennedyplatz in der 8. Etage angesiedelt waren, hielten sich die Besuche von Kunden, die Bargeldtransfers wünschten, aber in Grenzen. Zehn Transaktionen am Tag waren schon viel.
Und dann die Technik! Damals hatten wir gerade mal ein Faxgerät und eine Standleitung für unsere PCs, die dann bei intensiver Nutzung öfters mal zusammenbrach. Das Telefon war das Hauptkommunikationsmittel und alles, wirklich alles wurde per Post zugestellt. Durch die neuen Medien hat sich der Kundenkontakt stark gewandelt. Heute läuft die Kommunikation viel über E-Mail und die Abläufe sind gefühlt schneller, aber auch hektischer geworden.
Überhaupt haben sich die Arbeitsabläufe stark verändert. Während wir anfangs alles selbst gemacht haben – Kunden akquiriert, Projekte begutachtet, Kreditverträge geschrieben usw. –, geben wir jetzt vieles an die Marktfolge weiter. Trotz viel größerer Volumina, die wir mittlerweile bewegen, hat die Geschäftsstelle Essen nur fünf Mitarbeiter. Wenn die Prozesse sich nicht verändert hätten, benötigten wir heute bestimmt doppelt so viele.
Was die gesetzlichen Anforderungen angeht, haben wir heute ein ganz anderes Regelwerk zu befolgen, um ein Konto zu eröffnen oder einen Kredit zu vergeben. Wenn früher eine Immobilie finanziert werden sollte, sind wir dort hingefahren, das Objekt wurde mit einer Polaroid-Kamera fotografiert und anschließend haben wir den Wert des Gebäudes berechnet und geschätzt. Mittlerweile werden bei solchen Vorhaben je nach Objekt Gutachten von 30 bis 40 Seiten angefertigt.
Aber auch bei unseren Kunden hat sich einiges verändert. Die meisten sind heute viel professioneller aufgestellt als früher. Wenn ich nach der Bilanz und der betriebswirtschaftlichen Auswertung frage, dann haben sie diese sofort parat. Business- und Liquiditätspläne liegen ebenfalls vor.
Die angefragten Darlehensvolumina werden gerade im Krankenhausmarkt immer größer. Der Grund liegt darin, dass es heute vielfach große Krankenhausverbünde gibt, die durch Fusionen oder Übernahmen entstanden sind; für den Reha-Markt gilt das gleiche.
Für die traditionellen Hausbanken sind die Darlehensvolumina zu groß geworden, deshalb wird eine wesentliche Herausforderung für die Zukunft sein, Konsortien mit anderen Banken einzugehen und dafür geeignete Partner zu finden.
Das Know-how, das uns als Fachbank auszeichnet, ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, der durch regelmäßige Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unbedingt aufrechterhalten werden muss. Nur so sind wir in der Lage, im Wettbewerb zu bestehen. Ich sehe uns hier auf einem sehr guten Weg.
Das Interview führte Susanne Bauer für die BFS Online-Redaktion.
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