Der erste Schritt zu mehr Klimaschutz ist die Berechnung des eigenen CO2-Fußabdrucks. So wird sichtbar, an welchen Stellschrauben das Nachhaltigkeitsmanagement ansetzen kann, um die größtmögliche Wirkung zu entfalten. Der neue „CO2-Manager“ der BFS Service GmbH macht die individuellen CO2-Emissionen von Organisationen und einzelnen Einrichtungen messbar – speziell auf die Sozial- und Gesundheitswirtschaft zugeschnitten, einfach und übersichtlich.
„Die beschlossenen Klimaziele sind nur erreichbar, wenn möglichst schnell effektive Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden“, erklärt Susanne Leciejewski, Geschäftsleiterin Beratung der BFS Service GmbH. „Mit dem CO2-Manager helfen wir sozialen Organisationen und einzelnen Einrichtungen dabei, sowohl CO2 als auch Kosten zu sparen und einen Beitrag zu einer enkeltauglichen Zukunft zu leisten.“ Durch eine einfache und intuitive Bedienung greift der CO2-Manager die komplexen Herausforderungen der Sozialwirtschaft bei der Berechnung des ökologischen Fußabdrucks auf. Nebenbei trägt er zur Kostenoptimierung bei, indem er Einsparpotenziale in jeder Einrichtung und jedem Haus einer Organisation sichtbar macht. So sind die Ergebnisse nicht nur aus Sicht der ökologischen Nachhaltigkeit, sondern auch kaufmännisch interessant.
Branchentypische Datenerfassung
Anhand von branchenspezifischen Fragebögen erfassen Einrichtungen digital ihren individuellen CO2-Ausstoß. In den sechs betriebsrelevanten Kategorien Energie, Mobilität, Reinigung, Beschaffung, Verpflegung und Entsorgung werden die Verbrauchswerte erhoben. Um alle Emissionen zu berücksichtigen, können zusätzlich eigene Faktoren hinterlegt werden.
Beim Energieverbrauch werden die Gebäude mit der Bruttogrundfläche inklusive sämtlicher Betriebsflächen, der Betriebszweck zur Vergleichbarkeit der Einrichtungen, die Anzahl der Plätze oder Betten und Ausstattungsmerkmale wie Produktionsküche, Wäscherei, Friseur, Schwimmbad, Physiotherapie, Sauna oder Kiosk erfasst. In der Kategorie „Reinigung“ kann beispielsweise angegeben werden, ob die Bewohnerkleidung, Handtücher und Bettwäsche im Haus, in einer Wäscherei oder teils intern, teils extern gewaschen werden. Unter „Entsorgung“ werden verschiedene Abfallarten wie Speisereste, medizinische Abfälle und recyclingfähiger Müll nach Anzahl und Größe der Mülltonnen erfasst. Der übersichtliche Aufbau der einzelnen Fragestrecken ermöglicht eine intuitive Bedienung.
Ganzheitliches CO2-Management
Alle Rechengrößen und typische Durchschnittswerte des Umweltbundesamtes und des Statistischen Bundesamtes sind im Tool enthalten. So sind im Bereich der Mobilität durchschnittliche Verbrauchswerte für verschiedene Fahrzeugtypen pro Wagen und pro Mitarbeiter hinterlegt. In der Kategorie „Verpflegung“, dem größten Emissionsblock in stationären Einrichtungen, können sowohl Durchschnittswerte nach Alter und gesundheitlicher Verfassung der Bewohner*innen abgerufen als auch konkrete Einkäufe und Erzeugnisse aus eigener Landwirtschaft eingetragen werden.
Durch die Verknüpfung mit wissenschaftlichen Datenbanken werden die Emissionsfaktoren jährlich aktualisiert und sind immer auf dem neuesten Stand. Ein Beispiel: Bisher ist weder für Latexhandschuhe noch für Inkontinenzeinlagen – beides typische Verbrauchsgegenstände in der Pflege – der durchschnittliche CO2-Fußabdruck vorhanden. Sobald er bekannt ist, werden die Werte in den CO2-Manager implementiert und können ganz einfach erfasst werden.
Besonders nützlich im Hinblick auf die künftige Berichtspflicht: Ein Blatt-Symbol zeigt an, welche Indikatoren nach CSRD reportingpflichtig sind. Diese Angaben lassen sich für den Nachhaltigkeitsbericht auf Knopfdruck exportieren.
Auswertung der erfassten Emissionen
Die Fragebögen können von mehreren Personen von der Projektleitung über die Haustechnik bis zur Küchenleitung und für verschiedene Einrichtungen ausgefüllt werden. Das System dokumentiert, wer wann welche Werte eingetragen hat, damit alle Angaben nachvollziehbar bleiben. Der Datenschutz erfüllt höchste Standards und wird durch Server in Deutschland gewährleistet.
In einem persönlichen Dashboard sind die erfassten Emissionen übersichtlich zusammengefasst und die wichtigsten Auswertungen auf einen Blick zu sehen. Die Gesamtemissionen werden nach Kategorien ausgewiesen und lassen sich zwischen allen erfassten Häusern und Einrichtungen vergleichen. Der Energieverbrauch für Strom und Heizung ist sowohl pro Platz als auch pro Quadratmeter Fläche ersichtlich. So sind Vergleiche einrichtungsbezogen und zwischen verschiedenen Einrichtungen möglich. „Dieses direkte Benchmarking ermöglicht einen Best-Practice-Austausch innerhalb der Organisation“, erklärt Susanne Leciejewski. „Wo immer möglich, werden Potenziale zur CO2-Einsparung sichtbar, die auch in anderen Häusern ausgeschöpft werden können.“
In naher Zukunft wird der CO2-Manager sukzessive erweitert. „Wir arbeiten daran, das Tool zu einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsmanagement auszubauen“, berichtet Susanne Leciejewski. Neben ökologischen Faktoren zum Klimaschutz sollen bald auch Kriterien der sozialen Nachhaltigkeit und der guten Unternehmensführung aufgenommen werden. Schon jetzt ist er ein hilfreiches Tool für die Branche, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu messen und sich auf die erforderliche Nachhaltigkeitsberichterstattung vorzubereiten.