Page 11 - Sozialus 5-2018
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 form. Alle Überschüsse verbleiben im Unternehmen und können reinvestiert werden. Es gibt keine Ausschüttungen, keine Dividenden an Aktionäre, die möglicherweise gar kein Interesse an der inhaltlichen Aufgabenstellung der Firma haben. Zudem demonstriert die AG nach außen hin Größe und eine ge- wisse Bedeutung. Das hilft uns ungemein bei der Gewinnung von Leitungs- und Führungskräften. Und schließlich sind in einer Aktiengesellschaft die Aufgaben, Rollen und Verantwort- lichkeiten zwischen Aktionären, Aufsichtsrat und Vorstand klar im Aktienrecht geregelt. Das hilft sehr, eine moderne Unter- nehmensstruktur zu pflegen, die ein schwungvolles Agieren der Unternehmensleitung möglich macht.
»Was sind die größten Herausforderungen der nächsten Jahre für die Branche – und wie kann man ihnen begeg- nen?«
Wir sind uns sicher, dass das Produkt Wohnstift – bei allen Herausforderungen – für ein Leben im Alter auch in den kom- menden Jahren Erfolg haben wird. Die Verbindung von indivi- dueller Lebensgestaltung und der Sicherheit durch Sorge- strukturen in Gemeinschaft passt auch zu den nachfolgenden Generationen. Vielleicht sogar noch passgenauer als zuvor. Dazu wird es aber auch wichtig sein, dass eine Gesellschaft des langen Lebens wieder Generativität entdeckt, also die tätige Verantwortung einer jeden Generation für die jeweils nach- folgenden. Die Generationen nach den Babyboomern reichen rein zahlenmäßig nicht im Entferntesten an die geburten- stärksten Jahrgänge der 1960er heran. Damit das Zusammen- leben in einer solchen Gesellschaft gelingen kann, müssen rechtzeitig neue Regeln gefunden werden.
Wenn wir uns für die Zukunft eine sorgende Gesellschaft vor- stellen, die auch die Kultur in einem KWA Wohnstift prägt, dann engagieren sich ältere und alte Menschen für ihre Nachbarn und Mitbewohner und kümmern sich – je nach Möglichkeit – um ihren Sozialraum und gestalten ihn auf diese Weise aktiv mit. Sie wissen sich gleichzeitig in Sicherheit einer Gemein- schaft, durch die dort tätigen Mitarbeiter und durch die vielen Freiwilligen, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und sich ihr täglich stellen. Dies stellt für KWA unter vielerlei Aspekten die Roadmap der kommenden Jahre dar: von der Ertüchtigung der Immobilien über die Personalentwicklung bis hin zu robusten finanziellen Ressourcen.
»Innovation und Wachstum benötigen einen starken Part- ner aus der Finanzwelt. Welches sind Ihre Erfahrungen?« Unsere Partner aus der Finanzwelt müssen neben ihrem Handwerkszeug und Know-how Interesse an unserer Branche und unseren gesellschaftlichen Aufgabenstellungen haben. Sie sollten uns mit ihrem Wissen unterstützen, damit wir unsere Geschäftstätigkeit optimieren können. Wir sind seit vielen Jahren Kunden der Bank für Sozialwirtschaft und schätzen das ein- malige Profil dieser „Institution“. Keine andere Bank weist die- se Bandbreite an Kompetenzen auf: fachliche Expertise der Sozialwirtschaft auf höchstem Niveau und grundsolide, aber auch kreative Bankgeschäftstätigkeit. Diese Verbindung macht die Bank für Sozialwirtschaft in der Tat „einmalig“.
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 Dr. Stefan Arend (l.) und Horst Schmieder
 KWA Kuratorium Wohnen im Alter
KWA Kuratorium Wohnen im Alter wurde 1966 in München gegründet und hat rund 2.500 Be- schäftigte, 1.953 Wohnungen im Stiftswohnen, 35 Wohnungen Betreutes Wohnen, 818 vollstatio- näre Pflege- und 76 Tagespflegeplätze.
Dr. Stefan Arend ist seit 25 Jahren in verantwort- lichen Positionen mit Fragen der Entwicklung und dem Betrieb von Wohn- und Pflegeimmobilien vor allem für Senioren beschäftigt. Dem KWA-Vor- stand gehört er seit 2008 an.
Horst Schmieder ist seit 2000 im KWA-Vorstand und verantwortete vorher den Bereich Controlling und Finanzen. Er ist maßgeblich verantwortlich für den Wandel vom gemeinnützigen Verein hin zu einem gemeinnützigen Sozialkonzern.
www.kwa.de
  






















































































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