Page 10 - Sozialus 5-2018
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 SO GEHT SOZIALWIRTSCHAFT
 Best Practice
Eine sorgende (Aktien-)Gesellschaft
  KWA Kuratorium Wohnen im Alter entwickelt, baut und betreibt Seniorenwohnstifte, Pflegeeinrichtungen, Betreu- tes Wohnen und eine Klinik für neurologische und geriatri- sche Rehabilitation. Als Träger von staatlich anerkannten Berufsschulen und einer Fachakademie für Sozialpädago- gik engagiert sich KWA stark in der Aus- und Weiterbildung. Die KWA-Vorstände Dr. Stefan Arend und Horst Schmieder sprachen mit uns über Erfolgsfaktoren und Herausforde- rungen für das Wohnen und die Pflege von Senioren.
»Welchem besonderen Konzept folgen Ihre Wohnstifte?«
Die Besonderheit von KWA Wohnstiften besteht darin, selbst- ständiges Wohnen zu ermöglichen, Lebensqualität zu fördern und im Falle von Beeinträchtigung im hohen Alter auch Sorge- verantwortung zu übernehmen. Menschen mit Pflegebedarf werden bei KWA bis zuletzt fachlich nach dem „State of the Art“ versorgt. Dieser weit gespannte Bogen von hoher Autonomie mit gesundheitlich uneingeschränkter Selbstständigkeit und Selbstbestimmung bis hin zu finalen Pflegesituationen kenn- zeichnet keine zweite Einrichtungsart im Spektrum von Lang- zeitpflege und Altenhilfe. Alle anderen Settings delegieren Lebensprobleme zum Ende hin an andere Instanzen – zum Beispiel Betreutes Wohnen – oder inkludieren diese erst ab
einer gewissen Problemschärfe, zum Beispiel vollstationäre Pflege.
»Wie finden und binden Sie Ihr Personal?«
Mitarbeiter zu finden, zu entwickeln, zu befähigen und zu fördern ist eine zentrale Aufgabe von KWA. Man muss in der Tat heutzutage Mitarbeiter für eine Unternehmung gewinnen und begeistern. Dazu gehören attraktive Rahmenbedingungen wie Gehalt, Alterssicherung und weitere Sozialleistungen, aber auch flexible Dienstzeiten. Hinzu treten Aufstiegsmöglich- keiten, Fortbildung und Teamentwicklung. Mitarbeiter kommen oftmals aus dem sozialen Nahbereich der Einrichtungen, von daher ist es wichtig, dass wir gut vernetzt sind, eine positive Reputation und einen guten Bekanntheitsgrad haben. Quartiers- arbeit ist damit immer auch ein Stück weit Personalrekrutierung. Förderlich sind dabei Kooperationen mit Schulen, anderen Aus- bildungseinrichtungen und der Agentur für Arbeit. Last, but not least: Das Mittel gegen den Fachkräftemangel ist ausbilden, aus- bilden, ausbilden und in Bildung investieren.
»KWA ist eine gemeinnützige AG. Welche Vorteile bietet diese Unternehmensform?«
Die gemeinnützige AG ist für KWA eine geradezu ideale Rechts-
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Bildnachweis: Anton Kraemer, KWA Kuratorium Wohnen im Alter






















































































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