Ein Blick hinter die Kulissen prämierter Werbekampagnen zu sozialen Themen
Rechts gegen Rechts
Mit der Aktion „Rechts gegen Rechts: Deutschlands unfreiwilligster Spendenmarsch“ für die Initiative EXIT-Deutschland hat die Agentur Grabarz & Partner den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis im 10. Wettbewerb Sozialkampagne gewonnen.Der jährliche Neonazi-Aufmarsch im oberfränkischen Wunsiedel wurde in einen Spendenlauf für Aussteiger aus der rechten Szene umgewandelt. Für jeden marschierten Meter der Neonazis gingen 10 Euro für Aussteigerprojekte an EXIT.
Fabian Wichmann von EXIT sprach mit uns über die geheimnisvolle Vorbereitung und die nachhaltige Wirkung der Kampagne.
Der 2. Preis im 9. Wettbewerb Sozialkampagne ging an die Imagekampagne „Und pcltzölih setht die Wlet Kpof“ der Gestaltenden GmbH für den Sozialdienst katholischer Frauen Gütersloh. Die Idee: Not- und Konfliktsituationen, die plötzlich auftreten – somit aus „heiterem Himmel“ erwachsen –, lassen für den Betroffenen die Welt auf einmal „Kopf stehen“.
Michael Kuhne, Geschäftsführer der Agentur „gestaltende“, erläutert im Interview mit der BFS-Redaktion die Hintergründe der Aktion und gibt Tipps für eine aufmerksamkeitsstarke Aktion.
Eine gelungene Aktion gegen den Pflegenotstand: Mit einer charmanten Imagekampagne warb ein Bündnis aus Landesregierung, Pflegekassen und Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen für den Pflegeberuf. Echte Pflegerinnen und Pfleger wurden porträtiert und erzählten von ihrer Arbeit. Die Kampagne "Pflege braucht Helden" erreichte den 10. Platz im 9. Wettbewerb Sozialkampagne.Über das Erfolgsrezept haben wir mit Hanns-Otto Schwiefert gesprochen, der die Aktion federführend betreut hat.
Mit Leidenschaft, Glaubwürdigkeit und Empathie zum Erfolg
Mit verstörenden Kampagnen für Amnesty International, UNICEF und den NABU gehört die Agentur Leo Burnett aus Frankfurt a. M. zu den mehrmaligen Gewinnern des Wettbewerbs Sozialkampagne. Ihre Aktionen "NABU Atommüll-Mailing", wobei der Atommüll per "Heimcastor" auf alle Haushalte in Hessen verteilt wurde, und die UNICEF Landminen-Aufkleber, die Passanten unter den Schuhsohlen klebten, haben jeweils den 2. Preis gewonnen. Für die animierten Weihnachtsemails „Gif Freedom“ zugunsten von Amnesty International erhielt Leo Burnett zuletzt den 3. Preis. Die Kampagne brachte viermal so viele Unterschriften wie traditionelle Petitionen.
Im Interview teilt Hans-Jürgen Kämmerer, der Creative Director der renommierten Werbeagentur, Best-Practice-Tipps.