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„Wie hältst Du es mit der Pflege?“, lautete die Gretchenfrage auf den letzten Metern des Bundestagswahlkampfs. Schnell wurden noch ein paar Versprechungen gemacht und Lösungen angekündigt. Dabei hat die Einführung der Pflegestärkungsgesetze fast zehn Jahre gedauert und die Pflegeberufereform sorgt noch immer für Zündstoff. Worum es in der Debatte eigentlich ging, wurde schnell deutlich: Um die Anerkennung von Pflege als wertvolle Leistung in unserer Gesellschaft.
Welche Fragen die Pflegebranche und die Betroffenen aktuell umtreibt, beleuchten wir unter anderem mit drei Artikeln in dieser Ausgabe der BFS-Trendinfo.
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Weil der geltende „Pflege-TÜV“ mit seinen Noten in der Kritik steht, sollte bis Ende 2017 ein neues Bewertungssystem für Pflegeheime vorliegen: transparent, qualitätsorientiert, nutzerfreundlich. Eigentlich. Doch der von der Bundesregierung beauftragte Qualitätsausschuss kann frühestens 2019 liefern. In der Zwischenzeit hat die Bertelsmann Stiftung eine repräsentative Umfrage durchgeführt, um den tatsächlichen Informationsbedarf von Pflegebedürftigen und Angehörigen zu ermitteln.
Der monströse Fall des ehemaligen Krankenpflegers und Patientenserienmörders Niels H. aus Niedersachsen wirft ein Schlaglicht auf ein Problem, das bislang vor allem in Fachkreisen diskutiert worden ist: Gewalt in der Pflege. Wie verbreitet ist Gewalt in Pflegeeinrichtungen? Was sind die Ursachen, was wird dagegen getan? Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) und der B. Braun-Stiftung stellt fest: Gewalterfahrungen gehören für beruflich Pflegende zum Alltag. Dennoch werden sie in den Einrichtungen kaum aufgearbeitet.
Inmitten blühender Obstwiesen leben, morgens und abends Hühner und Hahn versorgen, bei der Gartenarbeit oder im Kartoffelverkauf mithelfen, in ständiger Interaktion mit Mensch, Tier und der Natur sein – für viele Senioren ein Traum. Doch der Weg dahin ist weit. Die Ausgabe 2/17 der Zeitschrift „Pro Alter“ vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Potenzial von Green-Care-Angeboten für Senioren.
Der Kölner Zoo überraschte kürzlich nicht nur Tierfreunde mit einer sensationellen Nachricht: Eine 93-jährige US-Bürgerin wird dem renommierten Tierpark nach ihrem Tod 22 Millionen Dollar (18,5 Mio. Euro) vererben. Das Geld fließt in eine Stiftung. Während im Kölner Zoo tierische Freude herrscht, ziehen bei zahlreichen Stiftungen hierzulande Sorgen auf. Die historisch niedrige Verzinsung des Stiftungsvermögens setzt sie unter Druck, ihrem Förderzweck ungeschmälert gerecht zu werden.
Deutschland vergreist – Gefahr für den Standort, Wohlstand ade! Die Diskussion um den demografischen Wandel hat in den vergangenen Jahren manches Schreckensbild heraufbeschworen. Doch der Alarmknopf hat erst mal Pause: Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt: Bisher konnte Deutschland die Alterung der Gesellschaft durch eine höhere Erwerbsbeteiligung ausgleichen. Sie macht aber auch deutlich: Der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt wird nicht endlos fortwirken. Politik und Wirtschaft sind gefragt, rechtzeitig gegenzusteuern.
Nach der großen Flüchtlingszuwanderung ab Sommer 2015 hatten die Unterbringung und Versorgung von mehr als einer Million Menschen höchste Priorität. Inzwischen geht es nicht mehr um elementare Hilfe, sondern um nachhaltige Integration. Dem Arbeitsmarkt kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu. Wie steht es aktuell um die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge, um Chancen und ungelöste Aufgaben? Matthias M. Mayer und Joscha Schwarzwälder vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung wagen eine Bestandsaufnahme.
Warum nur schneiden Ahmed und Fatima in der Schule so viel schlechter ab als Finn und Anna? Jugendliche mit Migrationsgeschichte haben eine merklich höhere Abbrecherquote als ihre deutschen Mitschüler und schaffen dreimal seltener die Hochschulreife. Könnte das auch an den Lehrern liegen? Daran, dass sie schon in ihrer Ausbildung zu wenig auf den förderlichen Umgang mit Migranten vorbereitet werden? Eine aktuelle Studie der Universitäten Bremen und Oldenburg im Auftrag der Mercator-Stiftung will es genauer wissen.
Axel Hacke gilt als launiger Spötter und Meister der geschliffenen Formulierungen. Das neue Buch des preisgekrönten Journalisten ist ein nachdenkliches Plädoyer über so etwas scheinbar Altmodisches wie „Anstand“. Der Kolumnist der Süddeutschen Zeitung fragt sich: Was bedeutet es für jeden einzelnen, wenn im Wirtschaftsleben offensichtlich mit Erfolg betrogen wird? Wenn Rücksichtlosigkeit und Niedertracht an die Macht drängen und dreist lügende Staatenlenker ohne die geringste Spur von Anstand sich brutal durchsetzen? In Axel Hackes neuem Buch geht es um grundsätzliche Solidarität mit anderen Menschen.
Pflege
Was zählt wirklich bei der Heim-Bewertung?
Pflege
Gewalt in der Pflege: Neue Kultur des Hinschauens
Pflege
Green Care: Lieber Bauernhof statt Altenheim
Stiftungen
Niedrigzins: Vor allem kleine Stiftungen unter Handlungsdruck
Demografie
Die Katastrophe fällt aus, aber die Probleme bleiben
Integration
Flüchtlinge auf dem Weg in den Arbeitsmarkt: „Realistisches Erwartungsmanagement gefragt“
Bildung
Lehrerausbildung: Migranten im Unterricht
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Axel Hacke: Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen
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ISSN: 1869-7631
Erscheinungsweise: monatlich
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