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Klimaschutz, Digitalisierung und soziale Ungleichheit: Sozialunternehmen besitzen großes Potenzial, diese politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen anzugehen und Lösungen anzubieten. Sie brauchen jedoch bessere Rahmenbedingungen, vor allem politische Veränderungen und ein besseres Verständnis in der Gesellschaft. Dafür setzt sich der Verband „SEND e.V.“ ein. Die Kampagne #WegeBereiten wurde Ende Mai mit dem dritten Preis im Wettbewerb Sozialkampagne ausgezeichnet. Was erfolgreiche Kampagnenarbeit ausmacht, zeigt SEND-Sprecherin Merlind Harms in dieser Ausgabe der BFS-Trendinfo.
Ein Fachkräftemangel herrscht nicht nur in der Pflege, sondern auch bei Kindertagesstätten. Jedes zweite Kind hierzulande wird von den Großeltern mitbetreut. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). Der große Fachkräftemangel in Deutschland führt zu Defiziten in der frühen Bildung, so der aktuelle Kita-Bericht des Paritätischen Gesamtverbands. Der Pflege-Report 2022 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK veranschaulicht, dass die hohe Einweisungsrate von Pflegeheimbewohner*innen im internationalen Vergleich einen Spitzenwert einnimmt. Die Rechte der Pflegekräfte, wie der Arbeitsschutz, werden im Zuge dessen, oft übersehen, belegt ein Beitrag der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung.
Bei steigendem Druck, den Alltag zu meistern, fällt es manchen Menschen schwer, noch etwas für das Gemeinwohl zu tun. Armin Falk hat in seinem neuen Buch „Warum es so schwer ist, ein guter Mensch zu sein und wie wir das ändern können“ erforscht, was einem ethischen Verhalten im Weg steht und eine bessere Welt verhindert.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre mit diesen und weiteren spannenden Themen!
Herzliche Grüße,
Ihre
Bank für Sozialwirtschaft
P.S.: Nicht vergessen: Am 22./23. September findet der 12. Kongress der Sozialwirtschaft in Magdeburg statt. Sichern Sie sich jetzt noch Ihr Ticket unter www.sozkon.de!
„Sie haben die Vielfalt des Sozialunternehmertums gezeigt und so dieses gesellschaftspolitisch wichtige Thema an die Politik herangetragen“, würdigte die Jury das Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND e.V.) bei der Preisverleihung im Mai. Die Berliner Initiative hat unter 60 Bewerbern beim 12. Wettbewerb Sozialkampagne der Bank für Sozialwirtschaft den mit 3.000 Euro dotierten dritten Platz erobert. Die Trendinfo-Redaktion sprach mit SEND-Sprecherin Merlind Harms über die selbstgesteckte Aufgabe des Vereins und darüber, was erfolgreiche Kampagnenarbeit ausmacht.
Oma und Opa haben oft eine ganz besondere Bedeutung im Leben ihrer Enkel. Sie haben Zeit und Geduld, sind verlässliche Ratgeber und Tröster. Großeltern sind enge emotionale Bezugspersonen und oft auch unverzichtbar in der Enkelbetreuung. Hier setzt eine Studie im Auftrag der Stiftung Ravensburger Verlag an: Macht der Kita-Ausbau der vergangenen Jahre Oma und Opa arbeitslos? Wie sehr schätzen junge Eltern die Enkelbetreuung? Und ist das Bild allzeit verfügbarer Großeltern überhaupt noch zeitgemäß?
Die Pandemie bringt es an den Tag: den Mangel an Personal, an Betreuungsplätzen und die besonders schwierige Lage von Kindertagesstätten in sozialen Brennpunkten. Der aktuelle Bericht des Paritätischen Geamtverbands untersucht die Kita-Qualität vor dem Hintergrund des „Gute-Kita-Gesetzes“ von 2019. Wichtigste Erkenntnis: Unter dem Vergrößerungsglas der Pandemie werden grundsätzliche Defizite in der frühen Bildung, in Erziehung und Betreuung sichtbar. Sie bedürfen dringender Abhilfe, damit sie nicht zu Dauerproblemen.
Pflegeberufe und Fachkräftemangel – diese zwei Bereiche gehören offenbar zusammen wie unzertrennliche Zwillinge. Niedrige Bezahlung und stressige Jobs prägen das Image einer Branche, die händeringend nach Mitarbeitenden sucht. Der Arbeitsschutz wird in diesem Zusammenhang oft übersehen. Ein Beitrag im DGUV-Forum der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung beleuchtet dessen Potenzial für die Fachkräftesicherung. Wen zieht es schon in einen solchen Beruf? Und wo chronisch Personal fehlt, steigt der Druck auf die verbleibende Belegschaft, merken die Autor*innen an.
Menschen wollen normalerweise an einem vertrauten Ort sterben: Wenn schon nicht in den eigenen vier Wänden, dann im Pflegeheim, das ihnen in ihrem letzten Lebensabschnitt zum Zuhause geworden ist. Tatsächlich kommt es oft ganz anders, belegt der Pflege-Report 2022 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Demnach wurden 2018 und 2019 mit 56 Prozent mehr als die Hälfte der Pflegeheimbewohnenden in den letzten zwölf Wochen ihres Lebens mindestens einmal ins Krankenhaus eingewiesen – purer Stress für hochbetagte, gebrechliche Menschen und auch nach Einschätzung befragter Pflegekräfte nicht in deren bestem Interesse. Was genau läuft falsch, wo müssen Verbesserungen ansetzen?
Spenden für die Ukraine, fleischlose Ernährung, Verzicht auf Urlaubsflugreisen – was die globalen Krisen von uns fordern, ist längst kein Insiderwissen mehr. Und an Gelegenheiten zu uneigennützigen Taten und Verhaltensänderungen mangelt es wahrlich nicht. Trotzdem drängt sich für Armin Falk der befremdende Eindruck auf, dass es uns schwerfällt, das Richtige nicht nur zu erkennen, sondern auch zu tun. Viele entscheiden sich lieber für den eigenen Vorteil und gegen das Gemeinwohl. „Warum ist es so schwer, ein guter Mensch zu sein?“, fragt sich Armin Falk in seinem neuen Buch. Er hat erforscht, was ethischem Verhalten im Weg steht und eine bessere Welt verhindert.
Sozialmarketing
Dritter Preis beim 12. Wettbewerb Sozialkampagne: Erfolg mit starker Community und Social Media
Gesellschaft
Enkelbetreuung in Zeiten des Kita-Ausbaus: An Oma und Opa kommt niemand vorbei
Bildung
Kita-Bericht 2022: Mehr Personal, mehr Betreuungsplätze
Pflege
Fachkräftemangel fordert Arbeitsschutz heraus: Vom Teufelskreis zur Prävention
Pflege
AOK-Pflege-Report: Klinikeinweisung am Lebensende oft unnötig
Buchempfehlung
Armin Falk: Warum es so schwer ist, ein guter Mensch zu sein und wie wir das ändern können
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Susanne Bauer (v. i. S. d. P.),
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ISSN: 1869-7631
Erscheinungsweise: monatlich
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