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befragt nach Wohnwünschen im Alter ergeben Umfragen regelmäßig, dass die meisten Menschen nicht im Pflegeheim leben wollen, sondern das Betreute Wohnen favorisieren. Diesen ungebrochenen Trend thematisiert der 2. Kongress Betreutes Seniorenwohnen am 14. November 2019 in Berlin. In mehreren Diskussionsrunden bietet er einen 360°-Blick auf Erwartungen, Lösungen und Herausforderungen. Prof. Dr. Heinz Rothgang, Universität Bremen, berichtet über die ordnungs- und leistungsrechtlichen Anforderungen an betreute Wohnformen der Zukunft – ein Thema, das angesichts der von Gesundheitsminister Jens Spahn forcierten Debatte um eine leistungsrechtliche Neuordnung der Kombination von Betreutem Wohnen und Tagespflege besonders aktuell ist.
Auch die BFS-Trendinfo greift das Brennpunkthema Pflege in mehreren Beiträgen auf. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!
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Harte Zahlen verlangen nach kreativen Ideen: Die Pflegebranche sucht bis 2030 händeringend 130.000 Fachkräfte, bis 2050 mehr als 400.000 – wohlgemerkt zusätzlich zu den heute 590.000 Beschäftigten. Darum kreist das Schwerpunktthema des aktuellen AOK-Pflege-Reports unter dem Titel „Mehr Personal in der Langzeitpflege – aber woher?“ Ein Beitrag untersucht die Chancen des rationalen Personaleinsatzes in der Altenpflege. Ein sensibler Aspekt, der aber nichts mit „Wegrationalisieren“ zu tun hat, sondern eine qualitätsverbessernde Entlastung der Pflegenden intendiert, versichert das Autorenteam der Universität Bremen.
Altenheime, Pflegedienste und Kliniken suchen verzweifelt nach Pflegekräften, viele geflüchtete Menschen nach einem Berufseinstieg – die ideale Win-win-Situation? Pflegeunternehmen können ihren Personalnotstand durch die Einstellung von Geflüchteten abmildern, ist Christopher Schmidt vom Institut Arbeit und Technik (IAT) überzeugt. Allerdings ist diese Strategie kein Selbstläufer, wovon vor allem kleinere Einrichtungen ein Lied zu singen wissen. In seiner aktuellen Studie nennt der Arbeitsmarktexperte Hindernisse und Wegbereiter erfolgreicher Integration.
Die Pflegedienstleiterin, der Rettungssanitäter, die Referentin eines Wohlfahrtsverbands: Sie alle absolvieren berufsbegleitend den Masterstudiengang Gesundheits- und Sozialmanagement in Gera – teils auch ohne vorherigen Bachelor-Abschluss. Der nächste Jahrgang startet im Oktober, erstmals auch in Leverkusen. Die Trendinfo-Redaktion sprach mit Studiengangsleiter Prof. Dr. Thomas Weil von der SRH Hochschule für Gesundheit, worauf es bei dem neuen Bildungsangebot ankommt.
Kinder psychisch kranker Eltern brauchen besondere Hilfe – wofür in Soest schon mal Pferd und Esel den Rücken hinhalten. Auch anderswo verbessern bürgernahe Projekte die gesundheitliche Versorgung der Menschen: In Olpe verhelfen Altenpfleger Heimbewohnern zu einem gesünderen Leben, in Bonn betreut eine Hebamme gestresste Familien schon während der Schwangerschaft. 51 solcher alltagserprobten und leicht übertragbaren Projekte bewarben sich um den NRW-Gesundheitspreis 2019. Die Gewinner kommen aus Soest, Olpe, Bonn, Dortmund und dem Rhein-Sieg-Kreis.
Mal eben schnell die Welt retten? Wohl eher nicht. Die Welt ein bisschen besser machen, das schon. Mehr als 1.700 Sozialunternehmer tüfteln hierzulande an Geschäftsideen, die gesellschaftliche Probleme lösen sollen, aber nicht ins Raster kapitalistischen Profitstrebens passen. Würden diese Innovationen gezielt genutzt und in bestehende Systeme integriert, ergäbe sich ein wirtschaftlicher Nutzen mit Milliardenpotenzial, kalkuliert eine gemeinsame Studie der Unternehmensberatung McKinsey und der Non-Profit-Organisation Ashoka.
Die meisten Menschen wünschen sich, auch im Alter dort zu wohnen, wo sie in ihren aktiven Jahren gelebt haben. Dort kennt und hilft man sich, dort ist man zu Hause. Doch es könnte ganz anders kommen, malt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus. Schon seit geraumer Zeit müssen Senioren einen wachsenden Rentenanteil für Miete und Nebenkosten ausgeben. Mit bitterer Folge: Weil sie die Miete nicht mehr zahlen können, sehen sie sich zum Umzug gezwungen.
Ältere Menschen in Deutschland fühlen sich vielfach nicht fit im Umgang mit dem Internet und der digitalen Welt, ergab die kürzlich veröffentlichte Studie „Digital souverän?“ der Bertelsmann Stiftung. Dabei könnten digitale Lösungen Älteren dabei helfen, so lange wie möglich selbstbestimmt im eigenen Zuhause zu bleiben. Es fehle jedoch immer noch an einem flächendeckenden Angebot, kritisiert Herbert Kubicek, Direktor der Stiftung Digitale Chancen und fordert einen „Masterplan Senioren ans Netz“.
Neuseeland liegt in internationalen Bildungsrankings regelmäßig ganz weit vorne. Das Land hatte sein Schulsystem in den 1980er Jahren so radikal umgebaut, dass Bildungsforscher die Reform als „Erdbebenmethode“ bezeichnen. Neugierig geworden, hospitierte die Journalistin Verena Friederike Hasel in zwölf Schulen am anderen Ende der Welt, sprach mit Lehrern, Direktoren, Wissenschaftlern. Über ihre Erkenntnisse, Beobachtungen und Begegnungen hat sie ein inspirierendes Buch geschrieben.
Pflege
„Mehr Geld, mehr Köpfe“ – das ist keine Lösung!
Pflege
Geflüchtete in der Pflege: Kein Wundermittel, aber hilfreich
Management
Erst die Arbeit, dann der Hörsaal
Gesundheit
NRW-Gesundheitspreis: „Mehr als ein Reparaturbetrieb“
Soziale Innovationen
Geschäftsmodell mit Weltverbesserung
Gesellschaft
Miete frisst Rente: Wenn die graue Wohnungsnot droht
Digitalisierung
Senioren in der digitalen Welt: Die Infrastruktur fehlt
Buchempfehlung
Verena Friederike Hasel: Der tanzende Direktor. Lernen in der besten Schule der Welt
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