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nicht nur über Probleme berichten, sondern auch über mögliche Lösungen: Das will der konstruktive Journalismus. Zu viele Hiobsbotschaften rund um die Uhr aus allen Teilen der Welt überfordern unsere Gehirne. Wir stumpfen ab, verlieren das Interesse an den Nachrichten und suchen den Rückzug ins Private wie schon vor 200 Jahren während der Biedermeierzeit. Die unpolitische Haltung damals ging zwar auf die Einschränkung politischer Betätigung und die strenge Zensur zurück. Heute leiden wir – zumindest in der freien Welt – eher unter Reizüberflutung. Dennoch sind die Symptome ähnlich, wie unsere aktuelle Buchempfehlung zeigt.
Von Politikverdrossenheit über Wut und Hass im Internet bis hin zu Gewalt führt der Weg, der unsere Demokratie aushöhlt. Was dagegen hilft? Partizipation. Teilhabe. Die „Fridays for Future“-Demonstrationen zeigen eine Jugend, die selbstbewusst ihr Recht auf Zukunftsgestaltung einfordert. Ist das vielleicht schon die Gegenströmung wie damals der Vormärz?
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Hass im Internet kann tödlich sein. Der Mord an Walter Lübcke belegt das auf grausame Weise. „Wo die Sprache verroht, ist die Straftat nicht weit“, fasste es Bundespräsident Frank Walter Steinmeier zusammen. Dabei offenbart dieser Fall von Hassrede im Netz nur die Spitze des Eisbergs, enthüllt eine Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Kampagnenportals Campact e.V.
Junge Menschen fühlen sich in der Schule und von der Politik nicht ernst genommen. Sie wollen beteiligt werden, möchten Schule und Gesellschaft mitgestalten. Und, keine Sorge, liebe Eltern, sie wählen kein Wunschkonzert, sondern sind bereit, Verantwortung zu übernehmen. „Dabei könnte die Politik viel lernen: über den Zusammenhang von Sicherheit, Gewalterfahrung und Armut“, schreibt die Bertelsmann Stiftung zu der repräsentativen Befragung.
Werden die Menschen immer einsamer? Und schadet Einsamkeit der Gesundheit? Zumindest ersteres kann laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) für Deutschland verneint werden. Dass Einsamkeit krank machen kann, ist dagegen unbestritten: In Japan, Großbritannien, Dänemark und Australien wird Einsamkeit bereits als ein Problem für die öffentliche Gesundheit wahrgenommen – in Großbritannien wurde im vergangenen Jahr ein Ministerium für Einsamkeit eingerichtet.
Die Temperaturen erreichen auch in diesem Sommer wieder Höchststände, die Liste der Städte, die den Klimanotstand ausrufen, wird lang und länger. Hitzeperioden könnten zur Regel werden, klimabedingte Belastungen für die Menschen zunehmen. Was bedeutet das für ältere und pflegebedürftige Menschen? Das Institut für Landes-und Stadtentwicklungsforschung (ILS) stellt aktuelle Erkenntnisse zur Mobilität und Gesundheit älterer Menschen im Zeichen des Klimawandels vor.
Dank Zuwanderung und leicht gestiegener Geburtenziffern liegt die Einwohnerzahl Deutschlands derzeit bei rund 83 Millionen und soll bis 2035 kaum sinken. Als „demografisches Zwischenhoch“ bezeichnet eine aktuelle Studie des Berlin-Instituts diese Entwicklung. Regionale Gleichwertigkeit jedoch lässt sich nicht künstlich erzeugen: Die Zukunft liegt in den Städten. Das Schrumpfen von Landstrichen muss akzeptiert und planvoll gestaltet werden.
Wer pflegt, braucht nicht selten selber Hilfe. Pflegende sind im Vergleich zu anderen Berufsgruppen öfter und länger krankgeschrieben, nehmen mehr Medikamente und sind häufiger psychisch krank, besagt der Gesundheitsreport 2019 der Techniker Krankenkasse. Die Untersuchung präsentiert mit dem Modellprojekt PROCARE ein Präventivprogramm für das Betriebliche Gesundheitsmanagement, das sich sowohl an Pflegekräfte als auch an Pflegebedürftige richtet.
Diese Nachricht hätte eigentlich das Zeug zu einer riesengroßen Schlagzeile: Kitas verzeichnen einen Beschäftigungsrekord! Mit aktuell knapp 770.000 Mitarbeitenden und 57.000 Nachwuchskräften erlebt die Frühe Bildung einen Boom. Dynamische Arbeitswelt, steigende Geburtenzahlen, Zuwanderung und hohe Ansprüche an die frühkindliche Erziehung haben einen enormen Ausbau der Kindertagesbetreuung bewirkt. Dennoch, zum Jubelgesang besteht kein Grund: Der Fachkräftemangel hält die Branche auch künftig im Griff und ist die Achillesferse eines modernen Erziehungs- und Bildungssystems.
Pausenlose Berichte über Skandale, Kriege und Krisen wecken eine Art Weltuntergangsstimmung. Verstärkt wird sie noch, wenn keine Perspektiven aufgezeigt werden. Gemeinsam mit Han Langeslag gründete Maren Urner das erste werbefreie Online-Magazin für konstruktiven Journalismus – Perspective Daily. Ihr Ziel: Die Aufmerksamkeit auf ermutigende Nachrichten lenken. Jetzt hat die Neurowissenschaftlerin ein Buch veröffentlicht und verrät, „wie wir uns gegen die digitale Vermüllung unserer Gehirne wehren können“.
Gesellschaft
Hassrede im Netz zerstört die Demokratie
Gesellschaft
Was junge Leute wirklich wollen? Teilhabe!
Gesundheit
Einsamkeit – schon in frühen Jahren vorbeugen
Gesundheit
Altersfreundliche Stadt im Zeichen des Klimawandels
Demografie
Die Gleichwertigkeit aller Regionen ist eine Illusion
Pflege
Wenn die Pflege auf Knochen und Nerven geht
Bildung
Beschäftigungsrekord – und trotzdem zu wenig Personal
Buchempfehlung
Maren Urner: Schluss mit dem täglichen Weltuntergang
Susanne Bauer
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Maicke Mackerodt (Buchempfehlung)
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Erscheinungsweise: monatlich
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