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Rollstuhlrampen und Aufzüge an Bahnsteigen sind schon mal ein guter Anfang, von echter Inklusion aber noch meilenweit entfernt. Dazu bedarf es kluger Maßnahmen, die das öffentliche Leben netzwerkartig umfassen, damit alle von Ausgrenzung betroffenen Zielgruppen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Hier setzt die Aktion Mensch an: 2017 startete ihre bundesweite Initiative „Kommune Inklusiv“. Fünf Modellvorhaben sollen innerhalb von fünf Jahren leuchtende Beispiele für gelebte Inklusion in ihren Kommunen schaffen. Ziel ist die Stärkung nachhaltiger Netzwerke vor Ort, zusammen mit Beteiligten aus Selbsthilfe, Vereinen, Verbänden, Unternehmen und Verwaltung.
„,Kommune Inklusiv’ ermöglicht die Entwicklung, Umsetzung und Erprobung von modellhaften Konzepten für die Gestaltung von Inklusion, die allen Kommunen in Deutschland als Vorbild dienen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Aktion Mensch. Jede der fünf Modellkommunen steht vor anderen Herausforderungen, jede setzt eigene Schwerpunkte. „So entstehen fünf verschiedene Wege, wie man mehr Inklusion vor Ort umsetzen kann.“ Eine Fachtagung in Köln zog kürzlich eine erste Zwischenbilanz.
Aktion Mensch fördert die fünf Modellprojekte mit jeweils bis zu 600.000 Mio. Euro. Die Vorhaben wurden aus 130 Bewerbern ausgewählt und sollen von Akteuren vor Ort geplant und umgesetzt werden. Sie verstehen sich als innovative Bereicherung für den barrierefreien Alltag, nicht als Reparaturbetrieb für kommunale Pflichtaufgaben.
Geld allein macht noch kein gutes Projekt. Erklärtes Ziel der Initiative „Kommune Inklusiv“ ist der bundesweite Wissenstransfer aus den Modellkommunen. Organisierte Treffen dienen dem Erfahrungsaustausch der Projekte untereinander, kontinuierliche Zwischenberichte informieren über gelungene und weniger gelungene Maßnahmen. Außerdem sollen Schulungen und Fachtagungen die Kompetenz der Beteiligten steigern, Weiterbildung etwa zu Fragen von Prozessmanagement und Öffentlichkeitsarbeit zum Gelingen beitragen. „Wir hoffen natürlich, dass die Initiative ,Kommune Inklusiv’ Schule macht und andere Kommunen zur Nachahmung anregt“, sagt Armin v. Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch. Von der Schule zur Universität ist nur ein kleiner Schritt: Die Universität Frankfurt am Main begleitet die Initiative wissenschaftlich und wertet die Ergebnisse aus.
Nachdem die Initiative „Kommune Inklusiv“ die Startphase erfolgreich hinter sich gebracht hat, müssen sich die einzelnen Vorhaben künftig dem Praxistest stellen. Die vergleichsweise lange Projektlaufzeit von fünf Jahren setzt ein klares Signal gegen die oft beklagte „Projektitis“. Daran knüpft die Erwartung der Beteiligten an, dass sich die neu geschaffenen Netzwerke und Projekte auch langfristig etablieren und so die Teilnahme aller Menschen am gesellschaftlichen Leben nachhaltig verbessern.
Weitere Informationen:
www.aktion-mensch.de/kommune-inklusiv
Eine ausführliche Dokumentation zur Fachtagung „Kommunen werden inklusiv“ (März 2018) mit einer ersten Bilanz der Modell-Kommunen findet sich auf www.aktion-mensch.de/fachtagung-sozialraum/
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