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kaum hatte Fabian Wichmann von EXIT-Deutschland den Preis für die Kampagne „Das Trojanische T-Shirt“ entgegengenommen, entstand bereits die nächste Idee. „Wir haben sinniert, was man noch machen könnte. Und wir sagten, wir müssen mal an die Demos ran, die Neonazi-Aufmärsche. Schnell kamen wir auf Spendenläufe. Normalerweise finden Spendenläufe ja neben den Demos statt, als Protestaktion. Wir hatten dann die Idee, beides mal zusammenzuführen. Also einen Spendenlauf gegen Neonazis gleichzeitig mit der Neonazi-Demonstration zu veranstalten.“
Ein Geistesblitz, so einfach wie genial: Die Neonazis sammelten bei ihrem Aufmarsch selbst Spenden für Projekte gegen Rechts. Für diese Aktion gab es neben vielen weiteren Auszeichnungen auch den 1. Preis beim letzten Wettbewerb Sozialkampagne der Bank für Sozialwirtschaft. Jetzt ist es wieder so weit: Der 11. Wettbewerb Sozialkampagne ist angelaufen. Einrichtungen und Organisationen, die seit 2017 eine Sozialkampagne realisiert haben, können sich um 18.000 Euro Preisgeld und jede Menge Publicity bewerben. Wie das geht? Einfach online bewerben unter www.wettbewerb-sozialkampagne.sozialbank.de!
Wie wichtig mehr Aufmerksamkeit für soziale Fragen und eine auskömmliche Finanzierung ist, zeigt auch diese Ausgabe der BFS-Trendinfo. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ihre
Bank für Sozialwirtschaft
In Deutschland leiden aktuell mehr als 1,6 Millionen Menschen an Demenz, zwei Drittel von ihnen werden von ihren Angehörigen zu Hause versorgt. Das Entlastungsangebot der Kurzzeitpflege kann dazu beitragen, die häusliche Versorgung der Betroffenen zu verbessern. Der Caritasverband Paderborn e.V. erprobt derzeit das Demenzspezifische Kurzzeitpflegekonzept (DESKK) – die innovative Verknüpfung eines Mobilitätsprogramms für Demenzkranke mit intensiver Angehörigenberatung. Das Modell soll 2019 bundesweit einsetzbar sein.
Die Struktur der Bewohner in Pflegeheimen verändert sich: Immer mehr Menschen, die ins Heim kommen, sind kognitiv eingeschränkt und multimorbid – was die Einrichtungen vor steigende Anforderungen stellt. „Heime entwickeln sich zunehmend zu gerontopsychiatrischen Facheinrichtungen, die eine würdevolle und palliative Begleitung am Lebensende absichern müssen“, heißt es im kürzlich veröffentlichten „Pflege-Thermometer 2018“ des Deutschen Instituts für angewandtes Pflegeforschung e. V. (dip). Mit besorgniserregenden Folgen für das Personal: Pflegekräfte sind aufgrund der zunehmenden Belastungen immer häufiger und länger krank.
Ghettos wie in den amerikanischen Metropolen oder französischen Banlieues? Schlimm, doch weit weg von uns. Schlagzeilenträchtige Problembezirke wie Bremerhaven-Lehe, Berlin-Neukölln oder Duisburg-Marxloh rücken uns da schon näher, auch wenn sie bislang Ausnahmen sind. Und doch darf die Politik nicht länger wegschauen. Die soziale Spaltung in vielen Städten hierzulande schreitet bedenklich voran, führt eine Studie des Berliner Wissenschaftszentrums für Sozialforschung (WZB) aus: Arm und Reich, Jung und Alt leben immer seltener Tür an Tür.
Gleich zum Amtsantritt im März legte die neue SPD-Familienministerien Franziska Giffey das sogenannte Gute-Kita-Gesetz vor. Es umfasst ein ganzes Bündel von Verbesserungen – von weiterer Gebührenbefreiung über einen kindgerechten Betreuungsschlüssel bis zur Sprachförderung. Dafür sind in der aktuellen Legislaturperiode zusätzliche 5,5 Mrd. Euro vorgesehen. Immer noch zu wenig, hält eine Studie der Bertelsmann-Stiftung dagegen und fordert realistische Prioritäten.
Kaum jemand würde den Beschäftigten in sozialen Berufen eine Aufwertung ihrer Tätigkeit neiden. Erst recht nicht jene, die als Patienten, Pflegebedürftige oder Eltern von ihrem Engagement profitieren. Doch beim Geld hört das Verständnis auf. Dabei ist die Bezahlung ist nicht der einzige Grund für die Personalknappheit in den sozialen Dienstleistungsberufen. Warum ist eine soziale und ökonomische Aufwertung notwendig, worin liegen die Hindernisse? Das untersucht eine aktuelle Studie der Hans Böckler Stiftung.
Es gibt sie noch, die guten Nachrichten: Das verfügbare Einkommen hierzulande hat für die meisten Haushalte zwischen 1991 und 2015 um 15 Prozent zugenommen. Das besagt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Top-Verdiener legten im Schnitt sogar um 30 Prozent zu. Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten, zeigt die Studie. Das untere Drittel der Einkommensgruppen verzeichnete einen realen Einkommenszuwachs von lediglich fünf Prozent. Zehn Prozent der Menschen mit dem niedrigsten Einkommen haben real sogar weniger im Portemonnaie.
Zur partnerschaftlich gelebten Familie gehören mindestens zwei. Voraussetzung ist das veränderte Selbstbild der Väter. Eine aktuelle Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) untersucht, unter welchen Bedingungen Väter sich mehr Zeit für ihre Kinder nehmen und was sie mit ihnen gemeinsam unternehmen. Überraschende Erkenntnis: Mehr Väter-Engagement für den Nachwuchs führt nicht zu mehr Arbeitsteilung der Partner, sondern zu mehr gemeinsamer Elternschaft.
Thomas Schulz hat fast ein Jahrzehnt als Korrespondent für den SPIEGEL aus den USA berichtet: Zunächst aus New York, dann wechselte er nach San Francisco und baute dort die SPIEGEL-Redaktionsvertretung im Silicon Valley auf. Als Reporter schreibt Thomas Schulz über die Auswirkungen der digitalen Revolution. Vor drei Jahren erschien sein vielbeachteter Wirtschaftsbestseller „Was Google wirklich will“. Jetzt hat sich der preisgekrönte Journalist mit der Medizinrevolution beschäftigt, die aus dem Silicon Valley unaufhaltsam auf uns zukommt.
Pflege
Neuer Ansatz in der Kurzzeitpflege von Menschen mit Demenz
Pflege
Pflegethermometer 2018: Die Fieberkurve zeigt nach oben
Gesellschaft
Sag mir du wohnst und ich sage dir, wer du bist
Bildung
Elternbefragung: Beitragsfreie Kitas sind nicht die Lösung
Sozialwirtschaft
Soziale Dienstleistungen: Hoch geschätzt, zu wenig wert
Armut
Wer wenig verdient, hat auch nichts vom Aufschwung
Gesellschaft
Neues Familienverständnis: Aktive Väter, gemeinsame Elternschaft
Buchempfehlung
Thomas Schulz: Wie das Silicon Valley Krankheiten besiegen und unser Leben verlängern will
Susanne Bauer
Senior Referentin Unternehmenskommunikation
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F 0221 97356-477
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Susanne Bauer (v. i. S. d. P.),
Eva Richter
Maicke Mackerodt (Buchempfehlung)
ISSN: 1869-7631
Erscheinungsweise: monatlich
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