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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will noch in diesem Jahr mit zwei bis drei Ländern außerhalb der EU Kooperationen über die Zuwanderung ausländischer Pflegekräfte schließen. Der eklatante Fachkräftemangel setzt die Politik kräftig unter Druck. In der Folge kommt es in der Pflege jedoch häufig zu interkulturellen Differenzen und Missverständnissen, wie zwei Beiträge der neuen BFS-Trendinfo zeigen. Genau hier setzt ein Modellprojekt aus Brandenburg an: Es wendet sich an Geflüchtete und Zuwanderer, die in ihrem Heimatland bereits in Gesundheitsberufen tätig waren oder jetzt eine entsprechende Berufswahl treffen. Schwerpunkt ist die interkulturelle Beschäftigung mit Sichtweisen und Werten des Gegenübers sowie einhergehenden Konflikten.
Von der Achterbahn der Gefühle zur Achterbahn der Geschichte: In seinem neuen Buch „Achterbahn. Europa 1950 bis heute“ setzt sich der britische Historiker Ian Kershaw mit den rasanten Fortschritten und Rückschlägen der europäischen Geschichte auseinander. So gesehen ist auch der Brexit nur eine Talfahrt im Wechselspiel der Zeiten.
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Um qualifiziertes Pflegepersonal zu finden, brauchen Arbeitgeber heutzutage vor allem eins – viel Geduld. Durchschnittlich 154 Tage dauert es, bis die Stelle eines Gesundheits- und Krankenpflegers besetzt werden kann, Altenpflege-Stellen bleiben im Schnitt sogar 175 Tage lang vakant. Krankenhäuser und Altenpflegeeinrichtungen stellen daher zunehmend ausländische Pflegekräfte ein. Doch die Integration in den Arbeitsalltag läuft häufig suboptimal – was nicht nur an sprachlichen Schwierigkeiten liegt.
Ein Patient, der sein Recht der freien Arztwahl wahrnimmt und kommentarlos nicht mehr wiederkommt – für einen Arzt aus Syrien kaum nachvollziehbar. Der Pflegeschüler iranischer Herkunft, der einer alten Dame bei der Morgentoilette hilft: für beide ein Schock. Zwei Beispiele für alltägliche Konfliktsituationen mit Migranten, die im hiesigen Gesundheitssystem Fuß fassen wollen. Für das Modellprojekt „National Matching Brandenburg“ ein Grund, für diesen Personenkreis ein berufliches Integrationsprogramm anzubieten, das den Fachkräfte-Engpass bekämpfen soll.
Finanzinvestoren haben den deutschen Gesundheitsmarkt entdeckt. Übernahmen großer Pflegeheimbetreiber und Krankenhauskonzerne, von Facharztpraxen und medizinischen Versorgungszentren sorgen für Schlagzeilen. Eine Studie des Instituts Arbeit und Technik (IAT) liefert jetzt wertvolle Detailinformationen: Seit 2013 kam es zu knapp 130 Übernahmen, davon 60 Prozent alleine in den vergangenen zwei Jahren. Tragen hier gerade renditehungrige Heuschrecken die gemeinwohlorientierte Patientenversorgung zu Grabe?.
Die Bekämpfung von Kinderarmut hierzulande hat es endlich ins Zentrum der politischen Diskussion geschafft. Auch die Bertelsmann-Stiftung greift es jetzt erneut mit einer Befragung von Kindern und Jugendlichen auf. Der Nachwuchs ist mit seiner materiellen Situation grundsätzlich zufrieden, äußert aber zugleich Nöte, die einer sorglosen Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und größtmöglicher Bildungsgerechtigkeit entgegenstehen. Unter Berufung auf zahlreiche Armutsstudien fordern die Studienautoren daher ein Teilhabegeld, mit dem besonders arme Kinder und Jugendliche unterstützt werden sollen.
Flexibles Arbeiten – das klingt für viele Menschen nach mehr Lebensqualität und großer Freiheit. Wie wirkt es sich auf Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung, Freizeit und Schlafdauer aus, wenn Beschäftigte Arbeitszeit und -ort selbst festlegen können? Die Erwartung, dank Homeoffice & Co. Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bekommen, kann sich auch Fehlanzeige herausstellen. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Hans-Böckler-Stiftung dürften überraschen.
„Nicht mehr lange, dann fegt der 85-jährige Dachdecker mit Rollator über das Dach und der Maurer wird mit dem Gabelstapler auf die Mauer gehievt“, ätzt ein User. Andere geißeln die „neoliberale Schallplatte“ und befürchten „Magerrente bis zum Tod“. Ziel des Unmuts ist eine Untersuchung der Universität Bochum. Die Thesen: Selbst deutlich mehr Geburten und höhere Zuwanderung können den Anstieg der alterungsbedingten Soziallasten künftig kaum abfedern.
Die Schule hat schon vor Jahren dicht gemacht, dann folgte der Lebensmittelladen und jetzt ist der Bäcker dran. Wenn sich bald der Doktor zur Ruhe setzt, müssen sich die Bürger auch zum Hausarzt in die Kreisstadt aufmachen. In vielen ländlichen Regionen ist dieses Szenario beklemmende Wirklichkeit. Mit der Aktion „Stadt. Land. Gesund.“ will der AOK-Bundesverband entgegen diesem Trend innovative Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum ergreifen.
Der erste Band seiner Jahrhundertchronik über Europa reichte von 1914 bis 1949. Darin ging der britische Historiker Sir Ian Kershaw (75) einer so einfachen wie einleuchtenden Frage nach: Wie war es möglich, dass sich Europa in den 1940er Jahren beinahe selbst zerstörte? Im zweiten Band nimmt Ian Kershaw die Zeit von 1950 bis in die Gegenwart in den Blick. „Achterbahn. Europa 1950 bis heute“ beschreibt er die europäische Geschichte als eine Zeit voller Widersprüche und Ungereimtheiten.
Pflege
Gesucht, aber oft ungeliebt: ausländische Pflegekräfte
Integration
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Finanzinvestoren: Gefahr für die Patientenversorgung?
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Was gehört zum guten Aufwachsen? Einfach mal die Kinder fragen!
Arbeitswelt
Männer kümmern sich um ihren Job, Frauen um Job und Kinder
Demografie
Zukunft des Sozialstaats: Bittere Wahrheiten zum Ruhestand
Gesundheit
AOK-Bundesverband setzt auf innovative Versorgungsansätze
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Ian Kershaw: Achterbahn. Europa 1950 bis heute
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