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die moderne Gesellschaft war schon digital, bevor es Digitaltechnik gab. Das meint der Soziologe und gefragte Vordenker Armin Nessehi in seinem neuen Buch „Muster“. Dennoch hinken viele Unternehmen bei der tatsächlichen Digitalisierung hinterher. Denn die Digitalkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hält mit der rasanten Entwicklung der Technologien nicht Schritt. Umso wichtiger ist es, früh mit der (Aus-)Bildung anzufangen. Wie Kitas kleine Kinder bei der Entwicklung der „Super-Skill Selbstregulierung“ unterstützen können, beschreibt der Pädagoge Michael Fritz. Was Schülerinnen und Schüler bei „Fridays for Future“ bewegt, untersucht ein internationales Forschungsprojekt. Und wer in der Lebensmitte seine Kompetenzen erweitern oder einfach nur mal durchatmen möchte, nimmt immer häufiger ein Sabbatical in Anspruch. Dass Geflüchtete erstaunlich schnell in den Job gefunden haben, stellt ihren Fähigkeiten und denen der Menschen, die sich für sie einsetzen, ein gutes Zeugnis aus.
Sie sehen schon: Die aktuelle BFS-Trendinfo steht ganz im Zeichen der (Sozial-) Kompetenz. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
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Der digitale Wandel ist auch bei kleineren und mittelgroßen Firmen hierzulande angekommen. Zahlreiche Betriebe haben allerdings noch großen Nachholbedarf. Das ist dramatisch, denn Innovationskraft und Beschäftigungswirkung der deutschen Wirtschaft hängen weniger an Konzernen als an dynamischen Unternehmen des Mittelstands. Eine repräsentative Studie von KfW Research deckt eine entscheidende Schwachstelle dieser Betriebe auf – den Mangel an Digitalkompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und zeigt, was sich dagegen tun lässt.
Es war der 20. August 2018, als die damals 15-jährige Greta Thunberg mit ihrem „Schulstreik für das Klima“ vor dem Reichstag in Stockholm für erste Schlagzeilen sorgte. Wenige Monate später war daraus die weltweite Bewegung für eine neue Klimapolitik geworden, die als „Fridays for Future“ Millionen Jugendliche auf die Straße brachte. Dennoch wissen wir wenig Genaues: Wer macht eigentlich mit, welche Motive leiten die Protestierenden? Haben wir es mit einer international einheitlichen Protestformation zu tun? Ein europaweites Forschungsprojekt gibt Antwort.
2015 gilt als das Jahr, das Deutschland veränderte. So viele Menschen wie nie zuvor suchten hier innerhalb weniger Monate Schutz vor Krieg, Verfolgung und Armut. Im Herbst jährt sich diese Zäsur zum fünften Mal. Noch zu früh für eine Bilanz, aber Anlass genug, die Fortschritte bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu betrachten. Danach hat die Hälfte der Geflüchteten fünf Jahre nach ihrer Ankunft hierzulande einen Job. Ein erfreuliches Bild, das aber auch Grautöne aufweist.
Manche ländlichen Regionen haben es nicht leicht. Seit Jahren leiden sie darunter, dass Bewohner abwandern, Arztpraxen und Geschäfte schließen, Häuser leer stehen. Doch es gibt auch gegenläufige Tendenzen: Menschen, die aufs Land ziehen und dort ihren neuen Lebensmittelpunkt suchen. Welche Gruppierungen sind das, und was müssen ländliche Kommunen in puncto Wohnen, Arbeiten, Gesundheit und Bildung tun, damit die neuen Bürger bleiben? Eine Studie der Robert-Bosch-Stiftung untersucht, welche Steuerungsmaßnahmen für ländliche Zuwanderung erfolgreich sind.
Selten zeigen sich das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft und das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung so einig. Homeoffice und andere Formen flexibler Arbeitszeit sind das Thema von zwei Studien der beiden Think Tanks, die sonst eher Kontrahenten sind. Die Ausgangsfrage: Wo müssen Unternehmen nachbessern, damit Beruf und Familie vereinbar sind? Die Argumente sind ähnlich, das Resümee gleich: Die Unternehmen sind am Zug, bessere Voraussetzungen für die flexible Arbeitswelt zu schaffen.
Vier-Tage-Woche, Sechs-Stunden-Tag, Vertrauensarbeitszeit, Homeoffice: Moderne Modelle zur Flexibilisierung der Arbeitszeit lassen den klassischen Nine-to-five-Job ziemlich alt aussehen. Schlagworte wie New Work und Work-Life-Balance prägen die Diskussion. In diesem Zusammenhang erlebt ein altes Konzept neue Aufmerksamkeit: das Sabbatical oder Sabbatjahr. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung untersucht den Stellenwert von Sabbaticals im Kontext von Arbeit 4.0 und stellt vier zukunftstaugliche Grundmodelle vor.
Einen Naschhappen jetzt sofort oder zwei, wenn du dich beherrscht! Im berühmten Marshmallow-Experiment bekamen Vorschulkinder die begehrte Schaumzucker-Leckerei vorgesetzt. Wenn sie ihrer Naschlust eine Weile widerstanden, wurden sie mit der doppelten Portion belohnt. Der Erfinder des Experiments, der US-Psychologe Walter Mischel, schlussfolgerte: Selbstregulation ist eine lebenslange Schlüsselkompetenz. Eine aktuelle Publikation der Konrad-Adenauer-Stiftung weist der Kita-Pädagogik dabei eine zentrale Rolle zu.
Die „Zeit" feierte ihn als Vordenker einer liberal-postmodern widersprüchlichen Periode und Gesellschaft: Armin Nassehi hat sich in den vergangenen Jahren als öffentlicher Meisterdenker der soziologischen Theorie hervorgetan. Auch in seinem neuen Buch über die „Theorie der digitalen Gesellschaft“ führt er vor Augen: Digitalisierung heißt nicht bloß Roboter, Künstliche Intelligenz, Datenkraken, Hate Speech und Silicon Valley, sondern ist im Grunde sehr viel älter. Seine These: Die moderne Gesellschaft war schon digital, bevor es Digitaltechnik gab.
Digitalisierung
Schwachstelle Digitalkompetenz: Mittelstand unter Druck
Soziales
Fridays for Future: Protestbewegung unter der Lupe
Integration
Vom Flüchtling zum Mitarbeiter – in fünf Jahren
Soziales
Zuwandern und Bleiben im ländlichen Raum
Arbeitswelt
Wer von zu Hause arbeitet, ist kein Minderleister!
Arbeitswelt
Sabbatical: Gut geplant raus aus dem Hamsterrad
Bildung
Kitas heftig gefordert: Selbstregulation als Super-Skill
Buchempfehlung
Armin Nassehi: Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft
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Susanne Bauer (v. i. S. d. P.),
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ISSN: 1869-7631
Erscheinungsweise: monatlich
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