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dass besonders viele Sozialunternehmen innovative Vorreiter sind, hat unlängst eine KfW-Studie bestätigt. Knapp ein Drittel der 154.000 Sozialunternehmer bieten Marktneuheiten an. Auch volkswirtschaftlich wächst der Dritte Sektor. Im deutschen Arbeitsmarkt stellt er einen relevanten Faktor dar, belegt der Datenreport Zivilgesellschaft mit umfassendem Material. Kein Wunder, dass sich der Fachkräftemangel in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft forciert. Was hilft? Bildungschancen verbessern, Quereinsteiger fördern und die Arbeitgeberattraktivität steigern, sind drei Ansätze, die wir in dieser Ausgabe der Trendinfo aufgreifen. Und zu guter Letzt: Zuversicht – unsere aktuelle Buchempfehlung. Entdecken Sie mit Zeit-Journalist Ulrich Schnabel die Kraft der inneren Freiheit, um den Herausforderungen mit neuen Perspektiven zu begegnen.
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Unternehmen werden bei gesuchten Mitarbeitern vorstellig, landen auf einem Riesenstapel an Bewerbungsunterlagen und warten sehnlichst auf die Zusage: Ein solches Szenario ist nicht aus der Luft gegriffen. Das zeigen manche Krankenhäuser, die mit Kopfgeldprämien im hohen vierstelligen Bereich auf Personalsuche gehen. Eine aktuelle Studie des Deutschen Krankenhaus Instituts (DKI) und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO untersuchte Maßnahmen, die die Arbeitgeber-Attraktivität vor allem für Pflegeberufe steigern sollen.
Sie erfinden eine interaktive Therapiekugel für Demenzkranke, stellen Hundefutter aus Insekten her und legen Gemüsebeete als Naturschulen für Stadtkinder an: Sozialunternehmer arbeiten nach wirtschaftlichen Prinzipien, aber nicht um jeden Preis. Ihr Ziel ist die Lösung eines gesellschaftlichen oder ökologischen Problems, mit dem sich sogar noch Geld verdienen lässt. Einen bisher nur wenig beachteten Aspekt stellt jetzt der KfW-Gründungsmonitor heraus: Demnach leisten junge Sozialunternehmer auch volkswirtschaftlich einen innovativen Beitrag.
Non-Profit boomt: Der Dritte Sektor – Vereine, Stiftungen, gemeinnützige GmbHs und Genossenschaften – ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. „Die organisierte Zivilgesellschaft stellt einen relevanten Faktor im deutschen Arbeitsmarkt dar, der in seiner quantitativen Bedeutung häufig unterschätzt wird“, heißt es im jetzt veröffentlichten „Datenreport Zivilgesellschaft“. Das fast 200 Seiten starke Kompendium bietet erstmals einen Überblick über Stand und Entwicklung von Zivilgesellschaft und bürgerschaftlichem Engagement in Deutschland.
Fatima wird seltener zum Bewerbungsgespräch eingeladen als Anna, Ahmet hat schlechtere Jobchancen als Lukas. Im Jahr 2014 wies eine Studie nach, dass gut qualifizierte Jugendliche mit ausländischen Wurzeln alleine schon wegen ihres Namens auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert werden. Eine aktuelle Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) nimmt erneut das schlechte Abschneiden von Migrantenkindern ins Visier. Diesmal geht es um tiefer liegende Ursachen für mangelnden Bildungserfolg.
Der Fachkräftemangel in Kinderbetreuung und Altenpflege ist ein echtes Dauerbrennerthema. Bis 2025 fehlen in der Kinderbetreuung mindestens 310.000 zusätzliche Fachkräfte, in der Altenpflege 200.000 Fachkräfte. Die Idee, Berufswechsler und Arbeitssuchende als Quereinsteiger in diese Tätigkeiten zu lotsen, erscheint naheliegend, ist jedoch kein Selbstläufer. Motivation, Qualifikationsbereitschaft und enttäuschte Erwartungen der Kandidaten sind wichtige Stichworte. Aber auch die Einrichtungen müssen flexibel reagieren.
Waldorf-Eltern – die unbekannten Wesen? Das lässt sich mit einer großen Studie pünktlich zum 100. Jubiläumsjahr der Waldorf-Schulen nicht länger behaupten. Petra Ehrler, Dozentin an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn, verrät im Interview mit der Trendinfo-Redaktion, was Waldorf-Eltern charakterisiert, welche Werte sie antreiben und welche Reformerwartungen gegenüber dieser Schulform sie haben.
„Ich möchte einfach so akzeptiert werden, wie ich bin!“ Diesen tiefen Wunsch äußern viele Menschen mit Behinderung, wenn sie nach ihren Inklusionserwartungen gefragt werden. Das Menschenrecht auf Zugehörigkeit, Solidarität und gleiche Entwicklungschancen wird in unserer Gesellschaft häufig beschworen, doch im Alltag hapert es an der Umsetzung. Ein innovatives Projekt der Fortbildungs-Akademie des Deutschen Caritasverbandes lässt den Worten Taten folgen.
Wie bewahrt man seinen Lebensmut, wenn sich die Welt so radikal wandelt? Der Wissenschaftsjournalist Ulrich Schnabel („Die Zeit“), hat zwei Jahre dem Phänomen Zuversicht nachgespürt. In seinem Buch mit dem Untertitel „Die Kraft der inneren Freiheit und warum sie heute wichtiger ist denn je“ schafft er ein Gegengewicht zu den politischen Angst-Strömungen. Zuversicht sei nicht gleichzusetzen mit Hoffnung oder Optimismus, sagt Ulrich Schnabel im Gespräch mit unserer Autorin. „Zuversicht hat für mich eine positivere Energie.“ In seinem Buch arbeitet er heraus, welchen Antrieb die Zuversicht braucht.
Arbeitswelt
Not macht erfinderisch – Wie Krankenhäuser Fachkräfte umwerben
Non-Profit-Management
Sozialunternehmer: Weltverbesserer mit Innovationsgeist
Gesellschaft
Die Zivilgesellschaft wird immer wichtiger für den Arbeitsmarkt
Bildung
Kinder mit Migrationshintergrund früher, besser, mehr fördern!
Arbeitswelt
Quereinstieg hilft, löst aber nicht alle Probleme
Bildung
Große Studie über Waldorf-Eltern: Viel Lob, mancher Tadel
Inklusion
Inklusion im Alltag: 44 Leuchttürme weisen den Weg
Buchempfehlung
Ulrich Schnabel: Zuversicht
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Erscheinungsweise: monatlich
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