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ein frohes und gesundes neues Jahr! So lautete in den letzten Tagen oft der Neujahrsgruß unter Kollegen, Freunden und Nachbarn. Und das wünschen wir auch Ihnen. Denn Gesundheit ist das höchste Gut der meisten Menschen. Passend dazu startet die erste Ausgabe der BFS-Trendinfo im neuen Jahr mit mehreren Beiträgen zum Thema Gesundheit:
Ab 2020 gibt es Gesundheits-Apps auf Rezept, die Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung. Doch was bringen die digitalen Helfer dem Gesundheitswesen? Und sind wirklich alle verordneten medizinischen Behandlungen notwendig? Laut einer IGES-Studie herrscht in Deutschland eine teils erhebliche Überversorgung. So wundert es nicht, dass die Kassen Kostensteigerungen befürchten. Für die Ambulantisierung der Pflege hat der Barmer Pflegereport kürzlich die Mehrausgaben beziffert.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.
Ihre
Bank für Sozialwirtschaft
Digitale Gesundheitsanwendungen sind beliebt: 2017 nutzte hierzulande fast jeder Zweite eine Gesundheits-App – zum Beispiel, um die eigenen Vitalfunktionen zu überwachen oder Medikamente korrekt einzunehmen. Das neue Digitale-Versorgungs-Gesetz wird diesen Trend weiter befeuern. Denn seit Anfang des Jahres können Apps von Ärzten verschrieben werden, die Kosten dafür zahlt die gesetzliche Krankenversicherung. Mit den Chancen und Risiken haben sich die Stiftung Neue Verantwortung und die Bertelsmann Stiftung befasst.
Wer zum Arzt geht, möchte gut behandelt werden: nicht zu viel und nicht zu wenig, sondern richtig. Herauszufinden, was genau das ist, gelingt nicht immer. Das zeigt sich am erheblichen Umfang unnötiger medizinische Leistungen im deutschen Gesundheitssystem. Bis zu 30 Prozent aller Medikamente, Untersuchungen und Operationen seien rein medizinisch nicht zwingend nötig, stellt das Berliner Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) fest.
Pflegebedürftige Menschen entscheiden sich immer häufiger für Betreutes Wohnen und Pflege-Wohngemeinschaften als Alternative zum Pflegeheim. Den Schwarzen Peter haben die Pflegekassen: Die Mehrausgaben für alternative Wohnformen beliefen sich im vergangenen Jahr auf fast 400 Millionen Euro gegenüber einer vollstationären Pflege im Heim, konstatieren Heinz Rothgang und Rolf Müller, Universität Bremen, im Pflegereport 2019 der Barmer – und warnen vor weiteren Kostensteigerungen für die Kassen.
Werden Roboter irgendwann einmal Pflegefachkräfte ersetzen? Nein, völlig autonom arbeitende Roboter in der Pflege hält Prof. Dr. Sami Haddadin, Direktor der Munich School of Robotics and Machine Intelligence, für unrealistisch. Sie könnten langfristig aber zu wichtigen Werkzeugen und Alltagshelfern für das Pflegepersonal werden, schreibt er im Report „Pflege und digitale Technik“ des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP). Damit das funktioniert, müssen Pflegefachkräfte fachlich und technologisch gut geschult werden.
Eltern beklagen oft, dass Kinder zu viel am Smartphone hängen. Dabei dürften sie sich ruhig einmal an die eigene Nase fassen: Schnell mal bei Facebook oder WhatsApp vorbeischauen ist für viele Erwachsene völlig normal. Alles in Gegenwart des eigenen Nachwuchses, beim Kinderwagenschieben, Essen oder bei der Schulfeier. Der ständige Blick aufs Smartphone oder andere Medien kann die Eltern-Kind-Beziehung stören, soviel ist bekannt. Eine Studie des Leibniz-Instituts für Wissensmedien (IWM) untersucht den Zusammenhang jetzt genauer.
Stadtgärtner pflanzen gerne gemeinschaftlich und sorgen dafür, dass sich um die Beete häufig auch Themen wie nachhaltige Landwirtschaft, Nachbarschaftsgestaltung und demokratische Teilhabe ranken. Alles hehre Ansprüche, doch ohne gemeinschaftliches Lernen funktioniert es auch in Gemeinschaftsgärten nicht, besagt eine repräsentative Studie der Universität Halle-Wittenberg und der Fachhochschule Münster.
Da wird schon so lange über Frauenquote, Gleichstellung und Entgelttransparenz diskutiert – doch am Ende sitzt wieder ein Mann auf dem Chefsessel. In Unternehmen, Politik und Behörden sind Frauen in Führungspositionen immer noch stark unterrepräsentiert. Jetzt bestätigt eine Studie der Diakonie die Benachteiligung von Frauen selbst dort, wo sie deutlich in der Mehrheit sind: Dreiviertel der rund 600.000 hauptamtlichen Diakonie-Mitarbeiter sind weiblich, doch nur ein Drittel hat es in die Führungsetage geschafft.
Unter dem Titel „The Power Elite“ schrieb der US-amerikanische Soziologe Charles Wright Mills vor über 60 Jahren über die US-Gesellschaft und die Macht der amerikanischen Eliten. Der Politikwissenschaftler Björn Wendt, der Soziologe Michael Walter und der Journalist Marcus B. Klöckner haben das Buch jetzt neu herausgegeben. Auch sechs Jahrzehnte nach seinem Erscheinen hat es nichts an Brisanz verloren.
Gesundheit
Was beim Umgang mit Health-Apps zu beachten ist
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Überversorgung im Gesundheitswesen: Viel hilft viel?
Pflege
Kassen fürchten deutliche Kostensteigerungen
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Roboter in der Pflege: Assistent ja – Fachkraft nein
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Erst zu Facebook, dann zum Kind
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Junges Gemüse trifft reifes Früchtchen
Management
Gleichstellungsatlas: Damit Frauen in Führung gehen
Buchempfehlung
Charles Wright Mills: Die Machtelite
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Erscheinungsweise: monatlich
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