Im Sommer 2020 hat die Bank für Sozialwirtschaft in Zusammenarbeit mit den Verbänden und der Universität Köln im Rahmen der bundesweiten größten Online-Befragung ermittelt, vor welchen Herausforderungen Unternehmen des Sozial- und Gesundheitswesens in der Corona-Pandemie stehen. Erstmals standen damit belastbare Zahlen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zur Verfügung. Um zu erfahren, wie sich die fortschreitende Corona-Pandemie wirtschaftlich auf das Sozial- und Gesundheitswesen auswirkt und wie sich die Zahlen fortschreiben, wird vom 16.11.2020 bis 20.12.2020 eine zweite Befragung durchgeführt.
Wesentliche Ergebnisse der ersten Umfrage waren: Bereits im Juli verzeichneten die Träger trotz der Schutzschirme und Hilfsprogramme teilweise erhebliche Ertragsausfälle und sahen deren Kompensation durch die Rettungspakete als unzureichend an. Mehr als die Hälfte der rund 1.000 Teilnehmenden erwartete durch die Pandemie eine Refinanzierungslücke, rund zwei Drittel gingen von einer verschlechterten Liquiditätssituation aus.
Experteneinschätzungen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der weiter andauernden Pandemie sollen jetzt die mittelfristigen qualitativen Belastungen sichtbar machen und sie quantifizieren. Erneut werden unter anderem Auslastungsveränderungen, Einnahmeausfälle und Refinanzierungslücken, Rückzahlungsforderungen, die Inanspruchnahme und Wirksamkeit der Schutzpakete sowie der Einfluss der Pandemie auf weitere Entwicklungen wie z.B. die Digitalisierung des Sozial- und Gesundheitswesens oder den Fachkräftebedarf abgefragt. Neu hinzu kommt die Frage nach der Inanspruchnahme von Förderprogrammen auf Landesebene.
„Die zweite Umfrage wird uns noch deutlicher zeigen, wie die konkreten Unterstützungsbedarfe des Sozial- und Gesundheitswesens und der Freien Wohlfahrtspflege aussehen“, sagt Prof. Dr. Harald Schmitz, Vorsitzender des Vorstandes der Bank für Sozialwirtschaft. „Mit den Ergebnissen werden unsere Kunden ihre Belange noch wirksamer in politische und wirtschaftliche Weichenstellungen ein-bringen können.“
Die zweite bundesweite Online-Umfrage führt die Bank für Sozialwirtschaft erneut gemeinsam mit den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege, dem Deutschen Verein, dem Bundesverband privater Anbieter (bpa) sowie der Universität zu Köln durch. Zielgruppe sind Geschäftsführer und Vorstände von Trägern und Einrichtungen aus allen Leistungsfeldern des Sozial- und Gesundheitswesens sowie der Freien Wohlfahrtspflege. Die Befragung ist unter www.sozialbank.de/covid-19/umfrage abrufbar; die Bearbeitung dauert ca. 15 Minuten.
Die Ergebnisse der Online-Umfrage werden anonym ausgewertet, so dass kein Bezug zu einzelnen Personen oder Organisationen hergestellt werden kann. Auf Wunsch werden Teilnehmende zu einer exklusiven Online-Präsentation der Ergebnisse eingeladen. Die Ergebnisse der Umfrage werden veröffentlicht und sollen in verschiedenen Gremien der Sozial- und Gesundheitswirtschaft sowie mit der Politik diskutiert werden.