Am 17. September wurde der Pflegerettungsschirm bis zum 31. Dezember 2021 verlängert. Dies nehmen die Bank für Sozialwirtschaft, die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, der Deutsche Verein, der Bundesverband privater Anbieter (bpa) und die Universität zu Köln zum Anlass, die vierte bundesweite Online-Befragung zu den wirtschaftlichen Herausforderungen von Unternehmen aus allen Branchen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft durch die Corona-Pandemie durchzuführen.
Ziel der Umfrage ist es, die ökonomischen Belastungen im Sozial- und Gesundheitswesen im Rahmen der bundesweit größten Längsschnittstudie anhand valider Zahlen sichtbar zu machen und durch eine große Datenbasis zuverlässige Trends aufzuzeigen. An den bisherigen Umfragen haben jeweils zwischen 1.000 und 1.800 Akteure des Sozial- und Gesundheitswesens teilgenommen.
Während bei den bisherigen Umfragen die wirtschaftlichen Auswirkungen insgesamt betrachtet wurden, soll die vierte Befragung durch eine Auswertung nach einzelnen Leistungsfeldern zeigen, wie die unterschiedlichen Branchen betroffen sind und wo weiterhin Förderung benötigt wird.
„Durch diese Differenzierung möchten wir die Unterstützungsbedarfe des Sozial- und Gesundheitswesens und der Freien Wohlfahrtspflege noch konkreter aufzeigen als bei den bisherigen Umfragen“, sagt Prof. Dr. Harald Schmitz, Vorsitzender des Vorstandes der Bank für Sozialwirtschaft. „Die Ergebnisse werden nach der Bundestagswahl bereitstehen.“
Die bisherigen Umfragen haben wiederholt ergeben, dass die Corona-Pandemie erhebliche negative wirtschaftliche Auswirkungen auf das Sozial- und Gesundheitswesen hat: Die Träger verzeichneten trotz der Schutzschirme und Hilfsprogramme durchgängig teilweise gravierende Ertragsausfälle und sahen deren Kompensation durch die Rettungspakete als unzureichend an. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden erwartete eine Refinanzierungslücke. Als zentrale Herausforderungen für die Bewältigung der Pandemie identifizierten die Befragten die Liquiditätssicherung und die Gewährleistung einer ausreichenden Personalausstattung.
Die vierte bundesweite Online-Umfrage läuft vom 20. September bis zum 18. Oktober 2021. Zielgruppe sind Geschäftsführer und Vorstände von Trägern und Einrichtungen aus allen Leistungsfeldern des Sozial- und Gesundheitswesens sowie der Freien Wohlfahrtspflege. Die Befragung ist unter www.sozialbank.de/covid-19/umfrage.html abrufbar; die Bearbeitung dauert ca. 15 Minuten.
Die Online-Umfrage wird anonym ausgewertet, so dass kein Bezug zu einzelnen Personen oder Organisationen hergestellt werden kann. Die Ergebnisse werden veröffentlicht und sollen in verschiedenen Gremien der Sozial- und Gesundheitswirtschaft sowie mit der Politik diskutiert werden.
Bisher wurden zwei bundesweite Erhebungen für die gesamte Sozial- und Gesundheitswirtschaft (April/Mai 2020 und November/Dezember 2020) und eine dritte Umfrage insbesondere bei Einrichtungen der Senioren- und Langzeitpflege (April/Mai 2021) durchgeführt. Die Ergebnisse sind unter www.sozialbank.de/covid-19/umfrage abrufbar.