Mit den drei Aktionen „Der gekaperte Wettbewerb“, „Frozen Cinema“ und „X-mas Edition“ für die Obdachlosenorganisation „fiftyfifty“ hat die Agentur Havas Worldwide Düsseldorf den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis im 9. Wettbewerb Sozialkampagne der Bank für Sozialwirtschaft gewonnen. Der 2. Preis in Höhe von 5.000 Euro ging an die Imagekampagne „Und plötzlich steht die Welt Kopf“ der Gestaltenden GmbH, Gütersloh, für den Sozialdienst katholischer Frauen – Ortsverein Gütersloh e.V. Den 3. Preis, dotiert mit 3.000 Euro, gewann die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg gGmbH für ihre Kampagne „Zukunft: Meine!“. Die Preisverleihung fand am 16. April 2015 im Rahmen des 9. Kongresses der Sozialwirtschaft in Magdeburg statt.
„Positiv überrascht haben uns die vielen guten regionalen Kampagnen, die durch eine sehr kreative Entwicklung und Umsetzung überzeugt haben“, sagte Prof. Dr. Harald Schmitz, Vorsitzender des Vorstandes der Bank für Sozialwirtschaft AG, in seiner Laudatio. Es sei eine besonders erfreuliche Entwicklung, dass kleinere, lokal tätige Organisationen so professionelle Werbung machten. Viele Teilnehmer hätten auf aufmerksamkeitsstarke öffentliche Aktionen und auf interaktiv angelegte Verbreitung in den sozialen Medien gesetzt. „Dies bedeutet, dass wir heute alle zur Verbreitung von Themen beitragen können, die uns wichtig sind.“
Auf ihrem Entwurf für einen Plakatwettbewerb hatte Havas Worldwide Düsseldorf das Preisgeld von 50.000 Euro zum Spendengeld für Obdachlose erklärt und die Öffentlichkeit so zur Siegerwahl motiviert. „Der gekaperte Wettbewerb“ gewann die Prämie. Bei der Aktion „Frozen Cinema“ ließ die Agentur die Temperatur in Kinosälen herunterregeln, damit Menschen am eigenen Leib erfuhren, wie sich Obdachlose im Winter fühlen. Über einen QR-Code auf ausliegenden Decken konnte direkt gespendet werden. Zu Weihnachten steigerte Havas mit der „X-mas Edition“ den Absatz der Obdachlosenzeitung „fiftyfifty“, indem sie die Seiten zur Hälfte durch Geschenkpapier ersetzte, das von den obdachlosen Verkäufern selbst gestaltet worden war.
Idee der zweitplatzierten Kampagne „Und plötzlich steht die Welt Kopf“ war es, Menschen auf Plakaten und Postkarten auf den Kopf zu stellen und mit auf den ersten Blick unleserlichen Headlines zu versehen. Dies veranschaulichte die Situation von Menschen in plötzlich eintretenden sozialen Notlagen und Konfliktsituationen sehr klar. Der Effekt: Der Sozialdienst katholischer Frauen Gütersloh wurde mit seinen Hilfsangeboten für betroffene Menschen in der Region bekannter.
Das mit dem dritten Platz geehrte Jubiläums-Magazin „Zukunft: Meine!“ der Lebenshilfe Lüneburg-Harburg, in dem behinderte und nicht-behinderte Menschen ihre Zukunftswünsche äußern, zeigt eindrucksvoll, wie mit kleinem Budget und ohne Agentur-Unterstützung eine effektive Kampagne zum Thema Inklusion verwirklicht werden kann. Ein ergänzender Film lief in den örtlichen Kinos und wurde an Schulen eingesetzt. Auf diese Weise wurde ein öffentlicher Diskussionsprozess über die Themen Behinderung und Inklusion angestoßen.
Eine Dokumentation der zwölf besten Teilnehmerbeiträge des 9. Wettbewerbs Sozialkampagne ist unter www.sozialbank.de abrufbar. Gedruckte Exemplare können bei Frau Hella Krauß,
E-Mail: h.krauss@sozialbank.de, bestellt werden.
Ihren Wettbewerb um die besten Werbekampagnen zu sozialen Fragestellungen schreibt die Bank für Sozialwirtschaft AG seit 1998 alle zwei Jahre aus. Die nächste Ausschreibung erfolgt im Sommer 2016.
Köln, 17. April 2015