Page 12 - Sozialus 3-2021
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 SO GEHT SOZIALWIRTSCHAFT
 Best Practice
Impfzentrum Rhein-Erft: Perspektive und Begleitung in der Pandemie
 In ganz Deutschland unterstützen die Johanniter den Betrieb der Corona-Impfzentren. Aktuell sind sie bundesweit an rund 200 Standorten in die Umsetzung der Covid-19-Impfkam- pagne eingebunden. In Hürth betreibt der Regionalverband Köln/Rhein-Erft-Kreis/Leverkusen das Impfzentrum des Rhein-Erft-Kreises. Über die Arbeit einer der Einrichtungen, auf der zurzeit alle Hoffnungen hierzulande ruhen, sprach die Sozialus-Redaktion mit Fachbereichsleiter Hans Nix, verant- wortlich für die Gesamtleitung des Impfzentrums Hürth.
wir jeden Monat einen Dienstplan mit fast 2.000 Dienstposi- tionen zu füllen haben. Von der Auftragsvergabe an haben wir mehr Bewerbungsgespräche geführt als in den zwei Jahren zuvor zusammengerechnet! Das war auf der einen Seite an- strengend und anspruchsvoll, aber auf der anderen Seite konnten wir Menschen eine Perspektive bieten, die sich auf- grund der Pandemiesituation mit Kurzarbeit oder Arbeitslosig- keit konfrontiert sahen. Das war auch ein schönes Gefühl!
»Herr Nix, Sie verantworten alle Aufgaben des Impfzentrums – einmal abgesehen von der Impfung selbst. Was umfasst das alles?«
„Seit Auftragsvergabe haben wir mehr Bewerbungs- gespräche geführt als
in den zwei Jahren zuvor zusammengerechnet!“
»Wie viele Personen werden durchschnittlich am Tag in Hürth geimpft?«
Nach der Erweiterung um zwei zusätzliche Impfstraßen können wir im Regelbetrieb bis zu 3.000 Menschen pro Tag eine Impfung an- bieten. Da im Vorfeld die Termine sehr präzise geplant und vergeben werden, können alle
Hans Nix: Die Aufgabe begann bereits bei der
Planung der Raumaufteilung, die wir in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Kreises und der Kassenärztlichen Vereinigung durchführten. Parallel wurden die Abläufe beschrieben und in einem Prozess dargestellt. Hieraus konnten wir den Personalbedarf ermitteln. Vor dem endgültigen Startschuss haben wir alles in einem Probelauf mit 50 Mitarbei- tenden getestet. Heute läuft der Impfbetrieb in einem 2-Schicht- system von morgens 8 bis abends 20 Uhr. Das bedeutet, dass
Hans Nix
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Abläufe kontinuierlich erfolgen. Es gibt keine „Spitzen“ oder „Täler“ in der Auslastung. Wir könnten theoretisch unter Aus- nutzung aller Ressourcen die Öffnungszeiten nochmals um zwei Stunden erweitern, was nochmals etwa 450 Impfungen ermöglichte. Wir haben das Impfzentrum bereits jetzt auch sonn- und feiertags geöffnet, was von den Bürgerinnen und Bürgern gerne angenommen wird.
Bildnachweise: Christian van Duijnen-Leiße



















































































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