Page 9 - Sozialus 4-2020
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 fachkräfte, als gesetzlich vorgesehen, zur Arbeit kommen können. Die Vergütung der Heime wird dadurch nicht gekürzt. Ebenso ist die Fachkraftquote vorübergehend nur von einge- schränkter Relevanz. Durch die reduzierten Personalvorgaben ist es möglich, selbst Mitarbeitende mit geringer oder keiner nachgewiesenen Qualifikation in der Pflege einzusetzen. Diese Akut-Maßnahmen könnten sich nachhaltig und langfristig auf die Personalgewinnung auswirken.
Wie wichtig engagierte Mitarbeiter*innen gerade in Zeiten der Krise sind, hat sich in der BFS-Umfrage zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Sozial- und Gesundheitswirt- schaft deutlich gezeigt. Das Engagement der Mitarbeiter*innen wurde als der entscheidende Erfolgsfaktor für die Bewältigung der Krise benannt. Den größten Unterstützungsbedarf sehen die Teilnehmer*innen an der Umfrage in der Personalgewin- nung und der Personalentwicklung, noch vor der Beschaffung von Schutzkleidung. 60 % der Befragten gehen davon aus, dass der Fachkräftebedarf in Folge der Pandemie zunehmen wird. www.sozialbank.de/covid-19/umfrage.html
Wenn es gelingt, Mitarbeitende während der Krise zu akquirie- ren und diese an die Pflege- und Gesundheitsunternehmen zu binden, besteht eine große Chance, sie gegebenenfalls nach überstandener Pandemie nachhaltig im Unternehmen weiter zu beschäftigen. Bei der Vielzahl der Arbeitsangebote können sie sich ihren (potenziellen) Arbeitgeber jedoch aussuchen – das gilt auch für Hilfskräfte. Längst bewerben sich Arbeitgeber in der Pflege bei den Arbeitnehmern und nicht umgekehrt.
Die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber ist wichtiger denn je
Gestärkt aus der Krise (auch im Hilfskräftebereich) werden daher diejenigen Pflegeunternehmen hervorgehen, die es schaffen, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Auf diese Weise können sie neue Mitarbeiter*innen gewinnen und vor- handene Kräfte an ihr Unternehmen binden. Genau jetzt, wo die Welle der Wertschätzung noch anhält, ist der richtige Zeitpunkt, um sich mit Personalmarketing zu beschäftigen. Träger sollten sich die Frage stellen, welche Handlungsfelder für sie bestehen, was sie von ihren Wettbewerbern unterscheidet und welche Alleinstellungsmerkmale sie als Arbeitgeber bedienen.
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 Analyse der Arbeitgeberattraktivität
Wie das eigene Unternehmen in der Sozialwirtschaft im Hinblick auf die Arbeitgeberattraktivität im Wett­ bewerbsvergleich aufgestellt ist und welche Maß­ nahmen durchgeführt werden können, um die Per­ sonalgewinnung und ­bindung langfristig, auch nach der Krise, zu erhöhen, ist eine der Beratungsleistun­ gen des Kompetenzzentrums Sozialwirtschaft der BFS Service GmbH.
Sprechen Sie uns gerne jederzeit an. Wir sind auch während der Krise vollumfänglich für Sie da.
  Britta Klemm
Leiterin Kompetenzzentrum Sozialwirtschaft
 Ansprechpartnerin:
Britta Klemm
Leiterin Kompetenzzentrum Sozialwirtschaft BFS Service GmbH
Telefon 0221 97356­474 b.klemm@sozialbank.de
 



















































































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