Page 18 - Sozialus 4-2020
P. 18
SO GEHT SOZIALWIRTSCHAFT
Die Pandemie als Treiber der Digitalisierung
Fast zwei Drittel der Befragten erwarten einen sehr hohen oder hohen Digitalisierungsschub durch die CoronaPandemie. Um die Leistung der Einrichtung zu verbessern, wurden unter schiedliche Maßnahmen ergriffen. Fast 70% der Teilnehmer innen und Teilnehmer geben an, den Ausbau von Hard und Software forciert zu haben. Ungefähr 66 % haben neue Formate zum Informationsaustausch geschaffen. Circa 53 % haben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult. Für einen digitalen Umgang mit der Pandemie wird webbasierten Anwendungs formaten eine hohe Bedeutung zugeschrieben (z.B. Apps, ELearning, Onlineberatung etc.). Der Digitalisierung für die Krisenbewältigung stehen jedoch nach wie vor zahlreiche Hürden gegenüber. Jeweils rund 57% der Befragten sehen eine unzureichende Finanzierungsbasis durch Hilfsprogramme und zu geringe Personalkapazitäten als bedeutsamste Hürden für den Einsatz von Technik und die Umsetzung von Digitali sierung.
Die derzeitige Investitionssumme für Digitalisierung wird in knapp 30% der Organisationen geringer als 0,5% des Ge samtumsatzes geschätzt. Die Bereitschaft für Investitionen in Digitalisierung hat sich durch die CoronaKrise leicht erhöht. Bei der Digitalisierungsumfrage der Bank für Sozialwirtschaft im Jahr 2018 gaben 4,7 % der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, mehr als
wältigung der Krise. Fast 80% der Befragten haben angege ben, dass die Mitarbeitenden die Mehrbelastung durch ihr außergewöhnlich hohes Engagement auffangen. Fast 30% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilten mit, dass der Krankenstand bei den Beschäftigten gestiegen sei. Das war bei 20 % einer der Gründe für eine veränderte Auslastung.
Die befragten Personen sehen den größten Unterstützungsbe darf in der qualifizierten Personalgewinnung und der Personal entwicklung, noch vor der Beschaffung von Schutzkleidung. 60% gehen davon aus, dass der Bedarf an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Folge der Pandemie zu nehmen wird.
Mediate Herausforderungen der Corona-Pandemie
Die größten Herausforderungen für das Jahr 2020 sehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bedeutenden Umsatz einbußen von über 10%. Mehr als die Hälfte der Befragten rechnet mit beträchtlichen Mehrinvestitionen, zum Beispiel für bauliche Maßnahmen, Ausstattung, Personal oder die Um setzung von Digitalisierungsangeboten. Rund 25 % befürchten
Personalengpässe in Höhe von über 15% der Belegschaft.
57% der Befragten sehen einen mäßigen bis starken Einfluss der Pandemie auf den Konso lidierungsprozess im Sozial und Gesundheits
wesen sowie der Freien Wohlfahrtspflege. Nach Einschätzung von rund 60% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer lässt sich die Auswirkung auf die Nachfrage nach Sozial und Gesund heitsimmobilien derzeit nicht voraussagen. Eine geteilte Mei nung besteht hinsichtlich einer Veränderung der Nachfrage situation. Eine vergleichbare Dissonanz findet sich bei der Einschätzung der Kaufpreise für Sozial und Gesundheits immobilien wieder. Eine leichte Tendenz zum Anstieg der Kauf preise lässt sich jedoch ableiten. Im Hinblick auf die künftigen Versorgungsstrukturen tendieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer zunehmenden Akzeptanz für Überkapazi
2 % des Gesamtumsatzes in Digitalisierung zu
investieren. Im Rahmen der aktuellen Umfrage
erhöhte sich der Anteil derer, die mehr als
2% investieren wollen, auf 8%. Die Befragten
die Pandemie zu einer Forcierung der digitalen Vernetzung führt, insbesondere der digitalen Antragsbearbeitung und In formationsbereitstellung sowie der Stärkung von öffentlichen Plattformen.
Systemrelevante Fachkräfte
Das Engagement der Mitarbeitenden in der Sozial und Ge sundheitswirtschaft ist ein entscheidender Faktor für die Be
18
„Der größte Unterstützungs- bedarf besteht bei der Personalgewinnung und Personalentwicklung.“
schätzen, dass