Page 11 - Sozialus 4-2020
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 gen rechtlichen Strukturen und der Vereinheitlichung von ad­ ministrativen Prozessen. Wir versprechen uns hiervon neben Effizienzsteigerungen im administrativen Bereich eine noch stärkere Professionalisierung in den einzelnen Tätigkeitsfeldern. Die neue Größe erlaubt es uns, ein noch höheres Maß an Fach­ lichkeit innerhalb der Organisation vorzuhalten, um sozialwirt­ schaftliche Themen aktiv gestalten zu können.
Die erforderlichen Umstellungen sind naturgemäß mit erhöh­ ten Belastungen für die Mitarbeitenden verbunden. Für zusätz­ liche Herausforderungen hat das Corona­Umfeld der letzten Monate gesorgt, welche die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr gut bewältigt haben. Generell können wir konstatieren, dass wir uns auf einem sehr guten Weg befinden.
»Die Autismusambulanz ist ein besonderes Angebot der Rostocker Volkssolidarität. Wie unterstützt Ihr Verband Menschen mit Autismus und ihre Familien?«
Unsere Autismusambulanzen an den Standorten Rostock und Schwerin für autistische Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind Spezialeinrichtungen, die sich auf die Erkennung und Förderung autistischer Menschen sowie auf die Anleitung und Unterstützung des sozialen Umfeldes spezialisiert haben. Dazu arbeiten die hochqualifizierten Therapeutinnen und Therapeu­ ten nicht nur in den spezifisch gestalteten Räumlichkeiten der Standorte, sondern suchen die Betroffenen und ihre sozialen Umfelder auch direkt vor Ort auf. So können wichtige Therapie­ inhalte direkt in den Lebensalltag als Erleichterungen für die Betroffenen eingebracht werden bzw. das gesamte Bezugs­ und Kontaktsystem des Menschen mit Autismus bei Bedarf Beratung zum Umgang und besseren Verständnis erhalten. Dazu wird natürlich auch ein enger Kontakt zu den Eltern und Familienangehörigen hergestellt, indem jeder Klient seinen festen Therapeuten erhält (Bezugstherapeutensystem). Denn wenn sich das gesamte soziale Umfeld eines Betroffenen auch auf diese besonderen Menschen einstellt, kann die Entwicklung und Entfaltung eines Menschen mit Autismus optimal gefördert werden.
»Sie arbeiten eng mit der Bank für Sozialwirtschaft zusam- men. Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit?«
Die Bank für Sozialwirtschaft hat seit 2017 mehrere Projekte der Volkssolidarität Rostock finanziert. Die Zusammenarbeit mit unseren Ansprechpartnern vor Ort gestaltete sich regel­
mäßig sehr angenehm und unkompliziert. Mit ihrem sehr guten Verständnis der besonderen sozialwirtschaftlichen Rahmen­ bedingungen agieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr nahe am Kunden, sodass es immer gelungen ist, für die jeweiligen individuellen Gegebenheiten eine optimale Lösung zu finden und diese auch zuverlässig umzusetzen. Hervorzu­ heben ist auch die beratende Funktion der BFS, die wir als sehr hilfreich und wertvoll empfinden. Wir würden uns freuen, wenn die Bank für Sozialwirtschaft auch in Zukunft Projekte der Volkssolidarität Rostock begleitet.
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 Volkssolidarität Rostock-Stadt e. V.
Die Volkssolidarität Rostock­Stadt wurde 1946 ge­ gründet und zählt 3.300 Mitglieder. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Kindertagesstätten, Betreutes Wohnen, Pflege, Jugendarbeit, Begegnungsstätten, Suchtberatung, Autismusambulanzen, Mahlzeiten­ dienst, Jugendweihen und die Mitgliederarbeit. Mit rund 540 hauptamtlichen und 250 ehrenamt­ lichen Mitarbeiter*innen betreibt sie 2.400 Kita­ Plätze, 70 stationäre und 12 teilstationäre Pflege­ plätze sowie zahlreiche Angebote in den Bereichen Kultur, Bildung, Sport und Reisen.
www.vs-hro.de
  Dr. Frank Scherer
Geschäftsführer der Volkssolidarität Rostock­Stadt e. V.
 Dr. Frank Scherer, geboren 1972, Studium der Betriebswirtschaftslehre, ist seit 2016 Geschäftsführer der Volkssolidarität Rostock­ Stadt e. V. Zuvor war er seit 2009 in verschie­ denen Positionen für Träger der Freien Wohl­ fahrtspflege tätig.
 




















































































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