BFS-Trendinfo Bank für Sozialwirtschaft
 

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Informationen für Führungskräfte der Sozialwirtschaft

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Umwelt- und Klimaschutz sind laut einer Umfrage des ARD-Deutschlandtrends die wichtigsten Probleme in Deutschland. Im Juni nannten 28 Prozent den Umwelt- und Klimaschutz als wichtigstes oder zweitwichtigstes Problem. Jeweils 19 Prozent führten die Zuwanderung, soziale Ungerechtigkeit sowie Corona an.

Wie stark der Klimawandel bereits in unser Leben eingreift, merken wir besonders im Sommer, wenn extreme Hitze und Starkregen sich abwechseln. Auch die Auswirkungen auf die Gesundheit werden zunehmen, zeigt eine Studie der AOK in dieser Ausgabe der BFS-Trendinfo. Der Handlungsbedarf ist groß. Dabei kann ökologisches Denken nur in langfristigen Zeiträumen stattfinden. Über die komplexen Wechselwirkungen von Umweltpolitik, Natur- und Artenschutz berichtet der Biologe Lothar Frenz wohltuend unaufgeregt in seinem Buch „Wer wird überleben?“, das wir Ihnen zur Sommerlektüre empfehlen. Unser Autorin Maicke Mackerodt hat mit ihm darüber gesprochen.

Wir wünschen Ihnen aufschlussreiche Leseerlebnisse mit diesen und weiteren Trendthemen und einen schönen Sommer!

Herzliche Grüße,

Ihre
Bank für Sozialwirtschaft

 

Gesundheit

AOK-Studie warnt vor Klimafolgen

Ausgedörrte Böden und schmelzende Gletscher – wuchtige Bilder aus fernen Kontinenten stehen für den Klimawandel. Auch in unseren Breiten häufen sich extreme Wettereignisse wie Hitzewellen und schwere Gewitter. Doch die gesundheitlichen Schäden sind hierzulande noch zu wenig bewusst, belegt der aktuelle Versorgungsreport „Klima und Gesundheit“ des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO). Die Auswirkungen des Klimawandels werden zunehmen – vor allem auf Ältere und chronisch Kranke.

 

Wohnen

Deutscher Alterssurvey: Am schönsten ist es zu Hause!

My home is my castle – das englische Sprichwort steht für das eigene Zuhause als Hort von Behaglichkeit und sicherem Rückzug. Im Alter gilt das einmal mehr. Die oft jahrzehntelang bewohnten eigenen vier Wände in vertrauter Nachbarschaft sind zur Heimat geworden, gesundheitliche Einschränkungen erhöhen das Schutzbedürfnis. Aus dieser Gefühlslage ergibt sich ein scheinbarer Widerspruch: Obwohl die Wohnung nicht ihren altersbezogenen Bedürfnissen entspricht, sind viele Senioren damit vollauf zufrieden.

 

Gesundheitswesen

Studie zur Zukunft der kommunalen Krankenhäuser

Deutschlands Kliniken stehen unter erheblichem Druck. 2019 gab es 170 Krankenhäuser weniger als zehn Jahr zuvor. Sogar im Coronajahr 2020 machten bundesweit 21 Häuser zu. Die rückläufige Entwicklung betrifft vor allem öffentliche und freigemeinnützige Krankenhäuser. Eine Studie der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen sagt den kleineren kommunalen Kliniken eine weiterhin schwierige Zukunft voraus. Bundesweite Verbund- und Konzernstrukturen kommunaler Häuser seien gefragt – und machbar.

 

Pflege

Digitalisierung: Es ist nie zu spät für neue Skills

Ganz Deutschland spricht von Digitalisierung – die Pandemie macht’s möglich. Moderne Informations- und Kommunikationssysteme sollen auch den Pflegesektor für die Zukunft rüsten, den Fachkräftemangel mildern und die Versorgungsqualität verbessern. Dass Digitalisierung bei den Beschäftigten selbst, ihrem Selbstverständnis, ihrer Lernfähigkeit und ihrer Berufspraxis ansetzen muss, daran erinnert ein Beitrag des Instituts Arbeit und Technik (IAT) zum Age Management in der ambulanten Pflege.

 

Bildung

Lernen ohne Lehrplan: Kreativ auf dem Land

Lernen endet nicht mit dem täglichen Schulschluss. Erst was anschließend ohne Lehrplan geschieht, trägt auf besondere Weise zur Persönlichkeitsentwicklung bei: Musik machen, ein Computerspiel programmieren, mit Gleichaltrigen im Öko-Garten ackern. Doch wer auf dem Land lebt, hat außer Feuerwehr und Fußballverein nicht die Riesenauswahl an entsprechenden Angeboten. Ein Diskussionspapier des Berlin-Instituts und der Wüstenrot-Stiftung stellt interessante Beispiele außerschulischer Bildung auf dem Land vor und nennt zentrale Erfolgsbedingungen. 

 

Gesellschaft

Virus wirkt als Spaltpilz: Der Zusammenhalt bröckelt

Corona bedroht uns auf zweifache Weise – als Virus und Spaltpilz. Gegen das Virus hilft Impfung, gegen den Spaltpilz ist noch keine Immuntherapie gefunden. Seit mehr als einem Jahr wirkt die Pandemie als gesellschaftlicher Stresstest, dessen unbewältigte Folgen noch lange spürbar sein werden. Das soziale Miteinander ist bedroht, stellte kürzlich die Bertelsmann-Studie „Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Zeiten der Pandemie“ fest: Das Vertrauen in die Mitmenschen schwindet, die Zukunftsängste haben sich verschärft – vor allem bei den unter 30-Jährigen.

 

Buchempfehlung

Lothar Frenz: Wer wird überleben?

Der Biologe und Journalist Lothar Frenz schreibt in zahlreichen Büchern über Natur- und Artenschutz. In seinem neuen Werk „Wer wird überleben?“ widmet er sich der Zukunft von Mensch und Natur. Weshalb gelingt es, eine Spezies vor dem Aussterben zu bewahren, während andere nicht gerettet werden konnten? Im Skype-Gespräch mit unserer Autorin erläutert der Autor, weshalb wir jetzt an einem entscheidenden Wendepunkt angelangt sind.

 
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