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Liebe Leserinnen, liebe Leser,noch immer sind Pflegerinnen und Pfleger extrem belastet, noch immer geraten Pflegeeinrichtungen an ihre Grenzen. Mit Auslastungsproblemen infolge der Pandemie haben vor allem stationäre Träger den Senioren- und Langzeitpflege und Tagespflegen zu kämpfen. Das ergab unsere jüngste Umfrage unter 1.800 Personen aus der Pflegebranche. Rund 60 Prozent gehen von einer verschlechterten Liquiditätssituation aus. Etwa ein Drittel verzeichnet trotz Pflegerettungsschirm nicht auskömmlich kompensierte Ertragsausfälle. Ähnliches fand eine Studie der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen heraus: Erlösausfälle stellen für knapp zwei Drittel der Organisationen ein großes bis sehr großes Problem dar, finanzielle Mehraufwendungen sogar für rund drei Viertel.
„In der ersten Welle herrschte noch der Teamgedanke vor, der Stolz, gemeinsam Wichtiges für die Gesellschaft zu leisten. In der zweiten Welle blieb davon nicht mehr viel übrig“, berichtet Prof. Dr. Uta Gaidys, Pflegewissenschaftlerin aus Hamburg. Sie hat die Erfahrungen von bundesweit 4.000 Pflegekräften während der Pandemie ausgewertet und sprach mit der Trendinfo-Redaktion über die Ergebnisse.
Zwar hat es in den vergangenen fünf Jahren in der Pflege ein Beschäftigungsplus von 14 Prozent gegeben, wie kürzlich die Bundesagentur für Arbeit meldete. Das reiche jedoch bei weitem nicht aus, um den künftigen Mehrbedarf zu decken, meint die Universität Bremen. Gemeinsam mit der Arbeitnehmerkammer Bremen hat sie nun untersucht, was es braucht, um ehemalige Pflegekräfte zur Rückkehr in den Beruf zu bewegen. Da trifft es sich gut, dass laut der Jobplattform StepStone ein Viertel der Beschäftigten aus allen Branchen den Job wechseln möchte. Die Pandemie stellt vieles auf den Prüfstand – hoffen wir, dass auch die Pflege davon profitiert.
Wir wünschen Ihnen aufschlussreiche Leseerlebnisse und alles Gute!
Herzliche Grüße,
Ihre Bank für Sozialwirtschaft |
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Pflege„Pandemie stößt gesellschaftliche Neubewertung an“Das Pflegefachpersonal arbeitet seit mehr als einem Jahr unter Extrembelastungen. Wie hat das die Motivation der Beschäftigten verändert, welche Folgen kann das für die Gesundheitsversorgung haben? Eine aktuelle Studie der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften wertet die Erfahrungen von bundesweit 4.000 Pflegekräften während der Pandemie aus. Die Trendinfo-Redaktion sprach darüber mit Prof. Uta Gaidys (52), Studienleiterin, gelernte Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin. |
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PflegeSo lassen sich Rückkehrer für den Pflegeberuf gewinnenDer Fachkräftemangel in der Pflege ist groß – was in der aktuellen Corona-Pandemie besonders schmerzlich bewusst wird: Ausgeschriebene Pflegestellen bleiben lange unbesetzt, und den gemeldeten Arbeitsstellen stehen zu wenig Pflegekräfte gegenüber. Abhilfe könnte nach Ansicht einer Studie aus Bremen die Stundenaufstockung von Teilzeitkräften und eine Rückkehr von Berufsaussteiger*innen schaffen: Im Idealfall könnten so bundesweit bis zu 170.000 Vollkräfte gewonnen werden. |
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SozialmanagementDarum kommt staatliche Hilfe bei den Helfenden nicht anVon der Familienhilfe über den Rettungsdienst bis zur Schuldnerberatung leistet die Wohlfahrtspflege unverzichtbare Hilfe in gefährdeten Lebenslagen. Während der Pandemie wurde diese Unterstützung geradezu „systemrelevant“. Doch die staatlichen Corona-Hilfsprogramme kommen bei den Organisationen oft nicht an. Warum ist das so? Daten und Hintergründe liefert eine Umfrage im Auftrag der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e.V.. Für 2020 rechnet der Report für die Einrichtungen der Sozialen Arbeit mit mehr als 15 Millionen Euro Defizit durch entgangene Einnahmen und coronabedingte Mehrausgaben. |
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WohnenLändlich – das neue Cool?Die kürzlich erschienene Studie „Digital aufs Land – Wie kreative Menschen das Leben in Dörfern und Kleinstädten neu gestalten“ macht vor allem eins: Lust aufs Ausprobieren. Während Städte immer voller und teurer werden und kreative Freiräume verschwinden, entstehen auf dem Land Coworking Spaces, neuartige Unternehmensnetzwerke und Start-ups, digitale Kreativorte und gemeinschaftliche Wohnprojekte. Wichtigste Voraussetzung für ein Gelingen ist allerdings schnelles Internet – und da hapert es bislang gerade auf dem Land. |
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KirchenDer göttliche Geist weht digitalDer Gottesdienst im Online-Stream, die biblische Botschaft per Messenger: Die Corona-Pandemie verlangt auch den Kirchengemeinden einen digitalen Kraftakt ab. Eine großangelegte Studie mit hauptamtlichen Vertretenden der katholischen und evangelischen Kirche zieht ein erstes Resümee: Mit welchen Formen des „HomeChurching“ sprachen Geistliche ihre Gemeinden an, wie war die Resonanz, welche Chancen ergeben sich daraus für die künftige Kommunikation mit den Gläubigen? |
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ArbeitsweltDas Leben ist zu kurz für den falschen JobAlles Mögliche steht derzeit auf dem Prüfstand: politische Entscheidungen, Konzernstrukturen, ganze Gesellschaften. Die Pandemie stellt vieles in Frage und schärft das Bewusstsein für den akuten Veränderungsdruck. Auch viele Beschäftigte überdenken ihre berufliche Situation. Sie haben ihre Arbeit über Monate hinweg unter außergewöhnlichen Bedingungen erlebt, bewerten manches neu oder sorgen sich, wie es für sie weitergeht. Die Jobplattform StepStone ging diesem Unbehagen in einer Umfrage nach und kam zu dem Ergebnis: Viele Berufstätige wollen nicht einfach so weitermachen wie bisher. |
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BuchempfehlungReiner Klingholz: Zu viel für diese WeltDer promovierte Chemiker Reiner Klingholz beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Demografie und mit dem verheerenden Einfluss des Homo sapiens auf seine Umwelt. Er ist überzeugt, dass sich die globalen Probleme Überbevölkerung, Klimawandel, Naturzerstörung, Artensterben und Umweltverschmutzung nicht auf individueller oder nationaler Ebene lösen lassen. In seinem neuen Buch appelliert der Wissenschaftsjournalist und ehemalige Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung lesenswert und eindrucksvoll an den politischen Menschen und stellt konkrete Maßnahmen und Zukunftsszenarien vor. |
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